09.01.2018 Aufrufe

ahoi! norderney Magazin #27

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

intro. <strong>ahoi</strong>! <strong>norderney</strong><br />

Wenn im April die ersten Vögel - wie zum<br />

Beispiel Zwergseeschwalbe oder Sandregenpfeifer<br />

- am Strand der Insel ihr Brutgeschäft<br />

beginnen, herrscht für die Ranger Hochsaison.<br />

„Insbesondere die Gelege am Strand sind oft<br />

so unauffällig, dass die Besucher sie gar nicht<br />

wahrnehmen“, erklärt Niels Biewer. Zum<br />

Schutz der Tiere stellen die Ranger Schutzzäune<br />

auf, damit die brütenden Vögel nicht<br />

gestört oder die Gelege durch Unachtsamkeit<br />

zerstört werden. In den Sommermonaten Juni<br />

und Juli bringen die Seehunde ihre Jungen<br />

zur Welt - in der Regel auf den abgelegenen<br />

Sandbänken. Liegt ein Junges allein am<br />

Strand und wird von Touristen entdeckt, ist<br />

die Aufregung groß - für Tier und Mensch.<br />

Fotos werden gemacht und manchmal droht<br />

durch Unwissenheit Schlimmeres. Schnell<br />

mutiert der kleine Seehund dann tatsächlich<br />

zum Heuler, weil sich die im Meer nach<br />

Futter suchende Mutter nicht mehr zu ihrem<br />

Kind traut. Vor besorgten Urlaubern geschützt<br />

werden muss häufig auch der Nachwuchs der<br />

Kegelrobben, der im Winter zur Welt kommt.<br />

„Auch wenn das kleine weiße Knäuelchen<br />

allein am Strand liegt, gilt: Abstand halten.“<br />

Mehrmals täglich kehrt die Mutter zurück, um<br />

ihr Kind zu säugen. „Aufklärung und Sensibilisierung<br />

zählen zu unseren wichtigsten<br />

Aufgaben“, betont Niels Biewer. „Auch im<br />

einsamen Inselosten müssen die Wegegebote<br />

eingehalten und die Hunde an der Leine geführt<br />

werden, da gerade hier besonders viele<br />

seltene Vogelarten brüten und rasten.“<br />

Allein müssen die beiden Nationalpark-<br />

Ranger ihre komplexen und vielfältigen<br />

Aufgaben zum Schutz der Tiere und ihrer<br />

Lebensräume jedoch nicht bewältigen. „Wir<br />

sind zwar nur zu zweit, haben aber ganz viele<br />

Kollegen“, erklärt Niels Biewer. „Auf Norderney<br />

ziehen von der Stadt bis zur Kurverwaltung<br />

alle an einem Strang, wenn es um das<br />

Weltnaturerbe Wattenmeer geht. Und es gibt<br />

jede Menge ehrenamtliche Helfer, die uns bei<br />

unserer Arbeit unterstützen.“ Auch als Urlauber<br />

kann man sich aktiv beteiligen - zum Beispiel<br />

im Rahmen von Müllsammelaktionen.<br />

„Je mehr die Gäste um das sensible Gefüge<br />

des Wattenmeeres wissen, umso nachhaltiger<br />

wird der Erholungsraum Norderney in seiner<br />

ganzen Vielfalt erhalten bleiben.“<br />

Während der Saison stehen Niels Biewer und<br />

Nico Erdmann, die beide eine ‚grüne‘ Ausbildung<br />

absolviert haben - Niels als Gärtner<br />

und Nico als Forstwirt, regelmäßig einmal in<br />

der Woche auf dem Parkplatz am Ostheller<br />

für Fragen und Gespräche zur Verfügung. In<br />

Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Weltnaturerbe<br />

Wattenmeer Besucherzentrum bieten<br />

die beiden Ranger zudem auch Exkursionen<br />

an - nicht nur während der jährlich im Herbst<br />

stattfindenden Zugvogeltage. „Tausende von<br />

Vögeln, die weit im Norden brüten, legen im<br />

Wattenmeer eine Zwischenpause auf dem<br />

Weg in den Süden ein.“ Nur kurze Zeit gastieren<br />

sie auf der Insel und legen dank des reichen<br />

Nahrungsangebots enorm an Körperfett<br />

zu, um für die lange Reise nach Afrika gerüstet<br />

zu sein. Viele Informationen über Zugvögel<br />

und andere spannende Phänomene im<br />

Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer<br />

erhalten Sie in den Wattwelten am Hafen.<br />

20<br />

WATTWELTEN - UNESCO-WELTNATURERBE WATTENMEER BESUCHERZENTRUM<br />

Am Hafen 2 - 26548 Norderney - (04932) 2001 - wattwelten.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!