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50 Mai <strong>2014</strong> aktuell<br />
Kunst am Körper<br />
in Perfektion<br />
Messner Mountain Museum<br />
FELS | ROCCIA | ROCK<br />
2275 m<br />
.it<br />
Johannes Stötter war 23, als er aus einer Laune heraus Körper<br />
bemalte, die das Cover einer CD zierten. Das war 2001.<br />
Acht Jahre später erhielt er erstmals eine Einladung zur<br />
Bodypainting-WM. 2012 war er <strong>Welt</strong>meister. Der <strong>Südtirol</strong>er<br />
hat die Branche revolutioniert und lebt heute von seiner<br />
Kunst. Er gestaltete das Titelbild dieses Heftes.<br />
Den WM-Titel gewann Johannes Stötter noch im klassischen<br />
Stil. Er bemalte eine nackte Frau mit spektakulären<br />
Farbmotiven. Lieber ist ihm die Camouflage: bemalte Körper,<br />
die sich vor unterschiedlichen Hintergründen förmlich<br />
auflösen. „Zuerst kommt die Idee und ich fertige Skizzen<br />
an“, erzählt der 36-Jährige. So wie für das Cover dieses<br />
Heftes: „Das MUSEION, Museum für Moderne Kunst in<br />
Bozen, steht für das Zeitgenössische, der Mann in Tracht für<br />
die Tradition. Und die nackte Frau löst sich in beidem auf.“<br />
Seine Kunst beherrscht der Akademiker in Perfektion. Er hat<br />
das Bild im Kopf, bemalt das Mädchen zu Klängen eigenwilliger<br />
Musik fast wie in Trance. Johannes Stötter malt, trippelt<br />
zurück, gleicht ab, trippelt vor, malt wieder, trippelt zurück.<br />
Corones<br />
Bodypainting geht um die <strong>Welt</strong> …<br />
Aus der Camouflage entwickelte er Neues. Stötter kam auf<br />
die Idee mit bemalten menschlichen Körpern Tiere darzustellen.<br />
Fünf Körper bildeten einen Frosch. Davon fertigte er ein<br />
Video an und stellte es ins Netz. Seitdem wurde es eine halbe<br />
Million Mal angeklickt. Es folgte ein Mensch als Papagei, und<br />
dieses Foto schaffte es in viele große Zeitungen in Europa<br />
und Amerika. Der eigenwillige Künstler hat noch weitere<br />
menschliche Tierkompositionen entworfen, weit spektakulärer<br />
als alle bisherigen. Das ZDF berichtete, die BBC lud ihn<br />
nach London ein. Es läuft derzeit ziemlich rund für ihn.<br />
Privat wird er übrigens auch gebucht. „Frauen oder Männer,<br />
die bemalt werden wollen und sich das Foto dann in die<br />
Wohnung oder ins Büro hängen“, erzählt Stötter, der es in<br />
der Kunstszene nach ganz oben gebracht hat.<br />
OPENING<br />
SEPTEMBER <strong>2014</strong><br />
www.mmmcorones.com<br />
Fotos: Alex Filz<br />
©