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LESERBRIEF<br />

39<br />

Geplante Windkra#anlagen in Bechtolsheim<br />

Die in Planung stehende Aufstellung und Inbetriebnahme<br />

von Windkraftanlagen in Bechtolsheim,<br />

sowie die bundesweit geführte kontroverse<br />

Diskussion über diese Energieform, hat mich zuletzt<br />

bewogen, mich eingehend mit dem Thema<br />

Windenergie auseinanderzusetzen. Die aus meinen<br />

Recherchen gewonnenen, zum Teil erschreckenden<br />

Erkenntnisse möchte ich hier so gut es<br />

geht zusammenfassen. Besonders überrascht hat<br />

mich ein TV-Beitrag aus der Landesschau Rheinland-Pfalz<br />

(Ende September 2017). Hier wurde<br />

sehr anschaulich dargestellt, wie der Donnersbergkreis<br />

bzw. die Kreisverwaltung Kirchheimbolanden<br />

sich aufgrund falscher Prognosen bezüglich<br />

Windaufkommen nun mit ihrem Windenergieanlagen-Projekt<br />

hochverschuldet hat. Dabei<br />

handelt es sich nicht um einen Einzelfall, wie<br />

ein Volkswirt aus der Pfalz aufzeigte: Bei 60% aller<br />

Windenergieanlagen in Rheinland-Pfalz wird<br />

die Standortqualität zu hoch prognostiziert, wodurch<br />

die vorhergesagte Rendite nicht eintritt.<br />

Bei dem Herantasten an die Thematik 'Windenergie',<br />

habe ich mir eine Reihe von für mich<br />

zentralen Fragen gestellt und diese mit der mir<br />

vorliegenden Information zu beantworten versucht.<br />

Zentrale Fragen waren dabei: 1. Wie ergiebig<br />

und sicher ist die Stromgewinnung aus Windenergie?<br />

2. Was kostet uns (die Gesellschaft) und<br />

mich (den Verbraucher) der „Windstrom“? 3. Welche<br />

Auswirkung hat die Stromgewinnung aus<br />

Wind auf Klima, Natur, Tier und Mensch?<br />

1. Wie ergiebig und sicher ist die Stromgewinnung<br />

aus Windenergie?<br />

Weht kein Wind oder zu viel Wind oder zum<br />

falschen Zeitpunkt, wird kein Strom erzeugt<br />

Die physikalisch-technischen Eigenschaften von<br />

Windstrom stellen offensichtlich eine ernstzunehmende<br />

Herausforderung dar. Denn Wind<br />

weht nun einmal wann er will und nicht wann er<br />

soll. Tatsache ist, dass bei Flaute kein Strom erzeugt<br />

werden kann - nicht von einem Windrand<br />

und auch nicht von 1.000 Windrädern. Wind erzeugt<br />

also nur wetterabhängigen Zufallsstrom,<br />

auch Wackelstrom genannt. Die Statistiken zeigen,<br />

dass der bundesweite durchschnittliche Nutzungsgrad<br />

von Windkraftanlagen bei nur knapp<br />

20% ihrer Nennleistung liegt, d.h. Windräder<br />

stehen etwa 80% der Zeit des Jahres still. Und das<br />

ist nicht nur der Fall, wenn kein Wind weht, sondern<br />

vor allem auch dann, wenn zu viel Wind<br />

weht. Aus sicherheitstechnischen Gründen müssen<br />

nämlich bei zu starkem Wind Windkraftanlagen<br />

abgeschaltet werden, da bei zu großen<br />

Windgeschwindigkeiten die Anlagen beschädigt<br />

werden könnten. In diesem Zusammenhang ist<br />

weiterhin zu erwähnen, dass die Windgeschwindigkeit<br />

in der dritten Potenz in die Berechnung<br />

der elektrischen Leistung eingeht. Dritte Potenz<br />

bedeutet, dass sich bei einer Verdopplung der Geschwindigkeit<br />

die elektrische Leistung verachtfacht.<br />

Die Anlage erzeugt also bei etwas mehr<br />

Wind überproportional viel mehr Leistung. Umgekehrt<br />

heißt dies aber auch, dass bei halber<br />

Windgeschwindigkeit auch nur noch ein Achtel<br />

der Leistung erzeugt wird. Hohe Windgeschwindigkeiten<br />

sind also prinzipiell gut - sofern es die<br />

Anlage mitmacht. Bei der Erzeugung von Strom<br />

durch Windkraftanlagen ist es daher enorm entscheidend,<br />

dass genau der „richtige“ Wind weht,<br />

was - man ahnt es - leider eher selten der Fall ist.<br />

Daher ist die Qualität von Windprognosen für die<br />

aufzustellenden Windräder von so enorm großer<br />

Bedeutung. Leider wird hierbei oftmals nicht die<br />

notwendige Sorgfalt walten gelassen (siehe Donnersbergkreis).<br />

Strom kann nicht gespeichert werden<br />

Wegen der Zufälligkeitsproblematik von Wind<br />

wird nun oftmals angeführt, dass der Strom in<br />

Zeiten von „gerade richtig viel“ Wind ja gespeichert<br />

werden könne, um ihn dann abzurufen,<br />

wenn Flaute herrscht oder zu viel Wind weht. Tatsache<br />

ist allerdings, dass Strom in der nötigen<br />

Größenordnung auf absehbare Zeit nicht speicherbar<br />

ist. Sowie er erzeugt wird, muss er auch<br />

verbraucht werden, und zwar innerhalb einer<br />

Zehntelsekunde. Technische Verfahren, diesen

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