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OUTSOURCING: DIE BESSERE ALTERNATIVE?<br />
Direkte Instandhaltungskosten von Personal <strong>und</strong><br />
Material bilden in der Betreuung intralogistischer<br />
Anlagen eine messbare Größe innerhalb der<br />
Jahresbilanz ab. Wie aber verhält sich der<br />
Aufwand von Anlagen mit identischem<br />
Automatisierungsgrad? Welche Bedeutung wird<br />
den indirekten Instandhaltungskosten bei<br />
Anlagenstillstand aufgr<strong>und</strong> mangelnder<br />
Verfügbarkeit zugeordnet? Jürgen Dönges,<br />
Geschäftsführer der Telogs GmbH, weiß<br />
Antworten.<br />
Eine Studie der TU München in Zusammenarbeit mit der<br />
Telogs GmbH weist basierend auf einer anonymen Onlineumfrage<br />
bei Betreibern von automatisierten Lager- <strong>und</strong><br />
Verteilzentren interessante Ergebnisse aus. Von den ursprünglich<br />
90 Umfrageteilnehmern brachen eine Vielzahl den Fragebogen<br />
an der Stelle ab, wo konkrete Kostenangaben über den<br />
Instandhaltungsaufwand erfragt wurden. Ist dies ein Zeichen dafür,<br />
dass die zugeordneten Kosten in den Betrieben nicht eindeutig<br />
erfasst werden? Zu indirekten Instandhaltungskosten findet man<br />
zumeist gar keine Angaben. Eine Zuordnung von entgangenem Gewinn,<br />
Kosten von Maschinenstillstand <strong>und</strong> Kompensationsmaßnahmen<br />
findet in der betriebswirtschaftlichen Gesamtdarstellung<br />
des Instandhaltungsaufwandes offenbar nicht statt. Vor allem hier<br />
beweisen sich die Qualität der durchgeführten Präventivmaßnahmen<br />
sowie die Schnelligkeit der reaktiven Instandhaltung. Eine effiziente<br />
Instandhaltungsorganisation sichert eine höchstmögliche<br />
Verfügbarkeit der Anlage <strong>und</strong> senkt das Risiko von indirekten<br />
Instandhaltungskosten erheblich. Eine auf Minimalkostenniveau<br />
gewartete Anlage, die im Störfall Produktionsunterbrechungen zur<br />
Folge hat, produziert ein Vielfaches an indirekten Kosten.<br />
INSTANDHALTUNGSINTENSITÄT ALS INDEX<br />
Die jährlich erfassten Gesamtkosten sagen über die Effizienz von<br />
Organisation <strong>und</strong> Maßnahmen der Instandhaltung nichts aus, solange<br />
man sie nicht einer vergleichenden Kennzahl zuordnet. Diese<br />
ist folgendermaßen definiert:<br />
Es darf nicht infrage gestellt werden, wenn der sich aus den Umfragen<br />
ergebende Wert für die Instandhaltungsintensität eine große Streubreite<br />
ausweist: Von ca. 1 bis mehr als 11 Prozent, im Mittel 4,4 Prozent.<br />
Ausschlaggebend für die Streuung sind individuelle Einflussgrößen<br />
wie Alter der Anlage, Nutzungsdauer, Verfügbarkeitsansprüche,<br />
Größe <strong>und</strong> Automatisierungsgrad der Anlage, Instandhaltungsstrategie<br />
(reaktiv, präventiv oder zustandsorientiert) sowie<br />
Instandhaltungsorganisation <strong>und</strong> ausgeführte Retrofit-Maßnahmen.<br />
Eine Anlage mit einem Wiederbeschaffungswert von z. B. 10 Mio.<br />
Euro, geringem Automatisierungsgrad <strong>und</strong> einschichtigem Betrieb<br />
sollte in ihren jährlichen Instandhaltungskosten somit unterhalb<br />
von 4,4 Prozent liegen (weniger als 440 000 Euro). Im Zwei-Schicht-<br />
Betrieb mit Betreuung von Technikern zur Sicherstellung einer<br />
60 <strong>f+h</strong> <strong>2018</strong>/01-02 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de