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MUSIK<br />
KLUBMUSIK<br />
Zurück zum Kern:<br />
Fritz Kalkbrenner<br />
Fritz Kalkbrenner war der, der sang<br />
bei den Kalkbrenner-Brüdern, die mit<br />
„Sky and Sand“ zusammen den Durchbruch<br />
schafften, sich dann aber recht unterschiedlich<br />
weiterentwickelten.<br />
FOTO: C. BLAKE<br />
Beide waren höchst erfolgreich, Paul<br />
Kalkbrenner mit meist instrumentalen<br />
technoiden Tracks und lustigen Liednamen<br />
(u. a. „Der Buhold“), Fritz war ungleich housiger<br />
und seine Lieder kamen mit Gesang<br />
und einer großen Portion Melancholie daher.<br />
Und beim letzten Album auch noch Bläser,<br />
etwa beim Hit „Back Home“. Das ist jetzt<br />
anders.<br />
„Wenn du so einen richtigen Stomper hast,<br />
musst du nicht auf Teufel komm raus einen<br />
Text dazu suchen. Da habe ich gesagt:<br />
Scheiß drauf, das mach ich jetzt nicht<br />
mehr“, verrät er. Ohnehin hat Fritz nie zuerst<br />
den Text geschrieben, zuerst kamen die<br />
Beats. „Da existieren so (Text-)Fragmente,<br />
die man sich da so raufbiegen kann. Aber<br />
bei manchen Sachen passt das einfach<br />
nicht. [...] In der Beliebigkeit oder im Pomp<br />
wollte ich nicht enden. Wo man sagt: Da<br />
hätten auch 18 Spuren weniger gereicht.<br />
Da hat es geklemmt. Dann sitzt du da und<br />
bist genervt und frustriert. Dann sagte ich:<br />
O. K., kehren wir doch mal zu dem Kern der<br />
Sache zurück.“ Sprich: zur instrumentalen<br />
Musik. Und das funktioniert hervorragend!<br />
Sein neues – fünftes – Album „Drown“ überzeugt<br />
mit klubbigen und extremst hörbaren<br />
Tracks, unsere Anspieltipps sind „Enter“,<br />
„Run“, „Lose“ und „Seek“. *rä<br />
www.blu.fm/gewinne<br />
BARDE<br />
Soulig: George<br />
Ezra poprockt<br />
„Meine Arbeitsweise beim<br />
Songwriting ist: einfach die<br />
Klappe halten und machen“,<br />
sagt er schulterzuckend. „Das<br />
Gleiche gilt auch für Auftritte.<br />
Ich werde nicht nervös, ich gehe<br />
einfach auf die Bühne und singe.<br />
Ich hebe doch jetzt nicht ab, nur<br />
weil ich Musiker bin. Ich bin nur<br />
ein Typ mit einer Gitarre, nicht<br />
mehr. Wenn dann irgendwann<br />
alles schiefgeht, komme ich<br />
auch nicht so sehr wie ein Depp<br />
rüber.“ Zum Deppen macht sich<br />
der Mann mit der kernigen Stimme<br />
nie. Auch das neue Album<br />
„Staying at Tamara’s“ unterhält<br />
und überzeugt vollauf. Klasse! *rä<br />
KLUBMUSIK<br />
George FitzGerald<br />
Sein zweites Album „All That Must Be“ ist<br />
wirklich ein Werk, das die Messlatte für all<br />
die anderen – ungleich populistischeren –<br />
House- und Elektro-Produzenten sehr hoch<br />
legt. Der Brite zeigt auf Stücken wie „The<br />
Echo Forgets“, wie man Melancholie tanzbar<br />
verarbeitet, ohne dabei als Drama Queen<br />
unterzugehen. Besonders hervorzuheben ist<br />
auch „Half Light“ mit Tracey Thorn, der Ex-<br />
Sängerin des Duos Everything but the Girl. Sie<br />
singt auf einem der wenigen Stücke mit Text<br />
(Vocal-Spielereien gibt es durchweg), was das<br />
housige Album wunderbar abrundet. Unsere<br />
weiteren Anspieltipps sind „Two Moons Under“<br />
und „Frieda“. *rä<br />
DIVA<br />
Annie Lennox<br />
auf Vinyl<br />
Gleich zwei der Alben<br />
der Eurythmics-<br />
Sängerin erscheinen auf<br />
LP. Beide Alben, „Medusa“<br />
und „Diva“, warfen eine<br />
Reihe großer internationaler<br />
Hits ab, u. a. „No More<br />
I Love You’s“, „Why“ und<br />
„Little Bird“, die zeigten,<br />
dass Annie auch nach den<br />
Eurythmics eine stimmstarke<br />
Größe ist, mit der man<br />
rechnen kann und auch will.<br />
Und jetzt gibt es Annies<br />
Solowerke nach und nach<br />
auf Vinyl, denn Kunst will<br />
gesammelt werden – und<br />
zelebriert. *rä