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Liebe Leserin, lieber Leser Was ist Liebe? Über kaum einen Begriff wurde mehr geschrieben, gesungen und gedichtet als über die Liebe. Und doch bleibt das Fragezeichen, was sich dahinter verbirgt. Die Philosophen in der Antike definieren drei Arten: Die romantische Liebe ‚Eros‘, die freundschaftliche Liebe ‚Philia‘ und die Liebe zu allem, was ist, ‚Agape‘. Es gibt so viele verschiedene Facetten der Liebe: die Fürsorge, das Mitgefühl, die Hingabe, die Liebe der Eltern zu ihrem Kind, die leidenschaftliche Liebe, die Begeisterung. Allein durch einen wertschätzenden Umgang miteinander können wir viel Liebe in unser Leben einladen. Allen geme<strong>ins</strong>am ist, dass die wie auch immer geartete Liebe unser Herz und unser Leben beflügelt. Ein Leben ohne Liebe ist kalt und arm. Wir alle streben danach, geliebt zu werden, denn die Liebe ist überlebensnotwendig. Es ist unsere größte Aufgabe im Leben, die Liebe zu finden. Und zugleich die schwierigste. Menschen öffnen sich füreinander und werden enttäuscht, versuchen es erneut, werden wieder verletzt und die Gefahr ist groß, dass sich die Herzen immer mehr verschließen. Manche Verletzungen gehen tief und tun weh, es scheint nichts anderes übrig zu bleiben, als sich mit einer dicken Panzerplatte zu schützen. Welches Leid ist größer: Mit einem verschlossenen Herzen durch die Welt zu gehen oder wieder verletzt zu werden? Es gibt eine Lösung, aus dieser aussichtslosen Falle herauszukommen: Wie kann ich mein Herz öffnen und zugleich verhindern, verletzt zu werden? Die Antwort liegt in der Selbstliebe. Denn woran liegt es, dass mich ein anderer, ein geliebter Mensch, so sehr verletzen kann? Glaube ich seinem Urteil über mich mehr als mir selbst? Wenn er mich wieder und wieder kritisiert und schließlich verlässt oder nichts Liebenswertes mehr in mir entdecken kann – bin ich dann schlecht? Es muss ja so sein, denn sonst wäre ich nicht sooft verlassen worden. Irgendetwas stimmt doch nicht mit mir? Und schon beginnt ein Teufelskreis, denn wenn ich mich selbst nicht liebenswert finde, wird es auch niemand anderes tun. Wenn ich Kritik neutral annehmen kann und mich davon nicht in tiefe Tiefen stürzen lasse, bin ich im Kern unverletzlich. Meine Schale ist voll und kann überfließen. Ich gebe ab, was ich übrig habe, und nicht aus Mangel, um etwas zurück zu bekommen. Ich bin unabhängig von dem Urteil und der Anerkennung anderer. Ich verschenke meine Liebe großzügig, überall wo ich bin. Ich liebe mich und ich liebe dich. Ich bin Liebe. Möge diese Ausgabe dazu beitragen, dass du dich noch mehr der Liebe öffnen kannst. Dann verändert die Liebe dein Leben und alle Beziehungen. In Liebe Anita Maas März 2018 maaS | 3