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Landkreis Ravensburg

Wo der Süden am schönsten ist. Informationen, Daten und Fakten

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10 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Zur Geschichte des Kreisgebiets<br />

Welfen, Staufer, Waldburg, Württemberg<br />

Die ersten geschichtlichen Zeugnisse im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> reichen bis in die Stein- und<br />

Bronzezeit zurück. Über Jahrhunderte – bis in die Gegenwart hinein – wurde die Region<br />

durch den Adel geprägt.<br />

Die Leinenproduktion und der Fernhandel der „Großen <strong>Ravensburg</strong>er<br />

Handelsgesellschaft“ verhalf den Reichsstädten im<br />

späten Mittelalter zu Reichtum und Wohlstand, der aber größtenteils<br />

den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs wieder zum<br />

Opfer fiel. In der napoleonischen Zeit kam das gesamte heutige<br />

Kreisgebiet mit Ausnahme von Achberg (Hohenzollern),<br />

Adelsreute und Tepfenhardt (Baden) nach und nach an das<br />

Königreich Württemberg.<br />

In der Stein- und Bronzezeit war das Gebiet des heutigen<br />

<strong>Landkreis</strong>es nur wenig besiedelt. Aus der Hallstattzeit sind<br />

Grabhügel um Altshausen und im Schussenbecken bei <strong>Ravensburg</strong><br />

erhalten. Unter römischer Herrschaft erlangte die vom<br />

Bodensee über <strong>Ravensburg</strong> zur Donau führende Straße große<br />

Bedeutung. Beim Rückzug der Römer hinter den Iller-Limes<br />

entstand um 275 n. Chr. bei Isny das Kastell Vemania. Ein<br />

Schwerpunkt der anschließenden alemannischen Besiedlung<br />

lag, wie ein Friedhof mit über 800 Gräbern aus dieser Zeit belegt,<br />

bei Altdorf-Weingarten. Nach der Unterwerfung der Alemannen<br />

durch die Franken begann im Schussental die Herrschaft<br />

der Welfen, die im 11. Jahrhundert als Hauptsitz die<br />

<strong>Ravensburg</strong> erbauten. Dieser folgten später zahlreiche weitere<br />

Burgen für den Dienstadel, wie beispielsweise die Burg Aulendorf,<br />

die Waldburg und der Hatzenturm. Der reiche Welfenbesitz<br />

ging zwar 1191 geschlossen an die Staufer über, nach deren<br />

Untergang im 13. Jahrhundert gelang es jedoch keinem der<br />

nachfolgenden Adelshäuser mehr, einen ähnlich großen Besitz<br />

aufzubauen. Lediglich die Reichserbtruchsessen und späteren<br />

Reichsgrafen von Waldburg konnten im Laufe der Zeit nochmals<br />

ein größeres Herrschaftsgebiet aufbauen, das aber auf verschiedene<br />

Linien aufgeteilt war. Charakteristisch für das südliche<br />

Oberschwaben vom Mittelalter bis zur Barockzeit war<br />

deshalb ein politischer „Fleckerl-Teppich“, auf dem mittlere,<br />

kleinere und kleinste weltliche und kirchliche Herrscher, Klöster,<br />

die reichsunmittelbaren Freien Reichsstädte <strong>Ravensburg</strong>,<br />

Wangen, Leutkirch, lsny und die Reichsritterschaft mit-, neben-<br />

und allzu oft auch gegeneinander lebten.<br />

Den Beginn einer grundlegenden Neuorganisation markierte<br />

der Reichsdeputationshauptschluss von 1803, durch den die<br />

Reichsstädte ihre Selbstständigkeit verloren und die Reichsklöster<br />

säkularisiert wurden. Mit dem Frieden von Preßburg<br />

1805 verlor Österreich seinen schwäbischen Besitz und die<br />

Landvogtei Schwaben fiel mit Ausnahme des Amtes Gebrazhofen<br />

an Württemberg, das damit erstmals im Kreisgebiet Fuß<br />

fassen konnte. Bereits ein Jahr später konnte das zwischenzeitlich<br />

zum Königreich ernannte Württemberg seinen Gebietsanteil<br />

durch die Übertragung der Souveränität über die zahlreichen<br />

Fürstentümer, Graf- und Herrschaften nochmals<br />

erweitern. Die Verträge von Paris und Compiègne 1810 brachten<br />

einen Gebietsaustausch vor allem mit Bayern, dessen<br />

Grenzen im Wesentlichen noch heute gelten.<br />

Vom Oberamt zum <strong>Landkreis</strong><br />

Mit dem „Königlichen Manifest, die neue Einteilung des Königreichs<br />

betreffend“ gliederte König Friedrich von Württemberg<br />

bereits am 27. Oktober 1810 sein Königreich in zwölf<br />

Landvogteien mit einem Einzugsbereich von jeweils rund<br />

100.000 Einwohnern. Ihnen nachgeordnet waren für jeweils<br />

etwa 20.000 Einwohner die so genannten Oberämter. Als Vorbild<br />

für diese Verwaltungsreform dienten die französischen<br />

Departements und wie diese wurden die Landvogteien nach<br />

Flüssen und Seen benannt – nichts sollte mehr an die früheren<br />

Herrschaften erinnern. Das Gebiet des heutigen <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Ravensburg</strong> gehörte zur Landvogtei Bodensee mit Sitz im<br />

Schloss Weingarten. Der Landvogtei nachgeordnet waren die<br />

Oberämter Tettnang, <strong>Ravensburg</strong>, Wangen, Leutkirch, Waldsee<br />

und Saulgau. Von diesen sind die Oberämter <strong>Ravensburg</strong><br />

und Wangen vollständig und die Oberämter Leutkirch und<br />

Waldsee zum größten Teil im heutigen <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

aufgegangen. Abgesehen von einigen Grenzbegradigungen im

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