E_1928_Zeitung_Nr.070
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70 — <strong>1928</strong> ÄÜtÖMOBTL-REVtm St<br />
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«Also abgemacht, Armand,» sagte M. Billegrain<br />
zu dem Chauffeur, den er gerade en- !<br />
gagiert hatte. «Sie sind blind, taub und<br />
stumm, nicht wahr?»<br />
Etwas aussergewöhnliche Ansprüche, die<br />
hier an einen Chauffeur gestellt wurden! —<br />
Aber Armand begriff sofort den Sinn der<br />
Worte, verbeugte sich verständnisvoll und<br />
rieb sich, als er die Tür hinter sich geschlossen<br />
hatte, die Hände: Das war eine Stellung,<br />
von Mlle.' Floche und Armand erwartet sie<br />
manchmal am Künstlerausgang, wo er< Gelegenheit<br />
hat, die Parkanlagen des Luxembourg<br />
zu bewundern, oder er macht mit; ihr<br />
Besuche *in der Theäterwelt. Meist hält er<br />
unter dem Fenster eines' Kollegen, ^der wohl<br />
im Privatleben seine Rolle als erster Liebhaber<br />
weiterspielt.<br />
;<br />
«Sie sind- doch stumm^ lieber; Freund?»<br />
sägt Mlle. Floche zu Armand und lässt dabei<br />
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mich gestern begleitete ?<br />
Besitzer der Schule: Leider nicht: Der junge Mann hat seit gestern abend den Beruf<br />
endgültig aufgegeben 1<br />
(Pasking -Show)<br />
wie er sie sich gewünscht hatte! Wo solche<br />
Anforderungen gestellt wurden, hatte der<br />
Chauffeur die Garantie für ein herrliches,<br />
einträgliches Leben! Viele freie Stunden,<br />
verschönert durch Trinkgelder und kleine<br />
Geschenke, rücksichtsvolle Behandlung, 'wie<br />
sie ein diskreter Mitwisser' verlangen kann!<br />
Angenehme Stunden des* Wartens vor verschwiegenen<br />
Häusern, während denen man in<br />
Ruhe seine <strong>Zeitung</strong>, oder irgendeinen spännenden<br />
Roman lesen kann, mit dem Steuer<br />
als Büchunterlage, möglichst 'tief in den Winkel<br />
des Wagens zurückgelehnt, hallb ausgestreckt<br />
auf den Kissen! oder man kann beim<br />
Auf- und Abgehen eine Zigarette rauchen<br />
und; dabei mit bekannten Portiers über neue<br />
Ereignisse plaudern, an den ersten schönen<br />
Tagen und an den letzten die frischen oder<br />
verblühten Reize der Natur geniessen und<br />
sich über die Komödien, die sich hinter dem<br />
Rücken abspielen, amüsieren, deren Echo in<br />
einem Auflachen, heftigen Worten oder Aufschluchzen<br />
nach vorn dringt! '•<br />
Zuerst schien sich alles ganz nach den<br />
Wünschen Armands zu gestalten. Einen um<br />
den anderen Abend verbrachte er friedliche<br />
Stunden- vor der Wohnung von Mlle. Maud<br />
Floche, die ihr Gehalt von Odeon und von<br />
M. j. Billegrain bezog. Zwei Nachmittage (in<br />
der Woche,,an,den Tagen, an denen M. Billegrain<br />
t angeblich den Wagen dringend im<br />
Geschäft; gebraucht, steht er zur Disposition<br />
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ein grosses Trinkgeld in die Hände des<br />
Chauffeurs gleiten. «Berufsgeheimnis», antwortet<br />
Armand, was ihm ein Divalächeln<br />
von Mlle. Floche einbringt.<br />
Nur Mme. Billegrain warf einen Schatten in<br />
dieses Zauberdasein. -Zunächst hielt Armand<br />
sie für schlau und scheinheilig und hoffte,<br />
dass die Gelegenheit bald kommen würde,<br />
wo auch sie seine Mithilfe in Anspruch nehmen<br />
würde, und er wartete darauf, dass sie<br />
nicht nur an den Tagen «ohne Auto» ihre<br />
eigenen Wege ginge. Aber jetzt fragt er sich,<br />
ob sie etwa, welch Pech! wirklich tugendhaft<br />
wäre. Die Ausfahrten mit ihr waren keine<br />
Vergnügungsfahrten. Mme. Billegrain trieb<br />
ihre: Tugend oder ihre.Scheinheiligkeiten, so<br />
weit, dass sie sich guten .Werken widmete-<br />
Die Wohltätigkeit hat von jeher ihren Sitz in<br />
entlegenen Stadtteilen und arme hilfsbedürftige<br />
Leute wohnen meist in unwahrscheinlich<br />
winkligen Strassen, so dunkel, so holprig,<br />
dass man, kaum fahren kann und alle drei<br />
Meter schalten muss.<br />
Mme. Billegrain fand also nichts Besseres<br />
zu tun, als dort Besuche abzustatten. < , ,<br />
Hübscher Aufenthalt! Schlechte Gerüche<br />
von schmutziger Wäsche und .Abfällen, ungezogene<br />
Strassenjungfens, die wohl die, lakkierte<br />
Rückseite des Autos für eine Schiefertafel<br />
hielten und' die,Pneumatiks, für eine Zielschiessscheibe..<br />
Ganz abgesehen von den<br />
schäbig gekreideten Passanten, die einem beleidigende<br />
Worte zurufen., . * t .<br />
Armand, dem daran lag, einen so einträglichen<br />
Posten zu behalten, suchte in seiner<br />
durch Kinodrarnen und Romane angeregten<br />
Phantasie nach einem Ausweg, um M,me. -Billegrain<br />
auf den «rechten Weg» zu führen.<br />
Und er kam bald zu der Einsicht, dass nur<br />
eine einzige männliche Person zu seinem und<br />
seiner Herrin Glück fehlte. Es handelte sich<br />
darum, sie ihr in den Weg zu führen. , "' '<br />
Es galt nun zwischen dem halben Dutzend<br />
Verehrern zu wählen, die überall bereit "sind,<br />
eine vernachlässigte elegante Dame von<br />
Welt zu trösten. '"<br />
Mme. Billegrain war ein Weib genug sich<br />
zu freuen, wenn sie umschwärmt wurde. Es<br />
lenkte sie ein wenig ab, Hess sie ihr häusliches<br />
Ungemach vergessen. • Armand, der<br />
beim Hauptpersonäl Erkundigungen eingezogen<br />
hatte, entschied sich für einen jungen<br />
Mann, blond und gross, der für <strong>Zeitung</strong>en<br />
schrieb. Er vertraute auf das banale Gesetz<br />
der Gegensätze: M. Billegrain war Börsianer,<br />
dunkel und klein.<br />
So kam es, dass Mme. Billegrain in der<br />
Blumenvase ihres Autos dunkelrote Rosen<br />
fand, die sie so sehr liebte oder beredte rote<br />
Nelken, manchmal ^auch in den Kissen eine<br />
Schachtel Süssigkeiten, die sie-gern naschte.<br />
Die Trinkgelder von Maud Floche bestritten<br />
die Unkosten und so kam das Geld des Gatten<br />
aufUmwögen wieder zu der Frau zurück.<br />
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