E_1929_Zeitung_Nr.078

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Die letzte Fahrt der alten Lokomotive.
Ein eigenartiges Ende hat die erste Zahnradbahnlokomotive
der Welt gefunden. Oder
hat sie es nicht gefunden, sondern gesucht?
Man urteile: «Old Peppersass», die älteste
Lokomotive der Zahnradbahn auf den Mount
Washington, sollte am letzten Sonntag zum
letzten Mal zu Tal fahren, um dann auf einen
eigens dafür errichteten Sockel gehoben and
so zum Monument gemacht zu werden. Zweihundert
Personen, darunter die Gouverneure
der Staaten Alabama, Iowa, Minnesota, Missouri,
Utah, Vermont und West Virginia, hatten
ihr eine feierlich Abschiedszeremonie bereitet
und in vielen Worten der Anerkennung
ihrer 60jährigen zuverlässigen Arbeit gedacht.
Dann setzte sich die Lokomotive unter
der Führung ihres gewohnten Maschinisten
in Bewegung, mit einem Photographen
und zwei Zeitungsmännern als weiteren
Fahrgästen.
Anfangs ging die Talfahrt ganz normal
von statten, wie es sich für eine ehrenvolle
Lokomotive gehört. Dann aber brach mitten
im steilsten Gefälle plötzlich ein Teil der
Bremsen. Der Führer hatte nur gerade Zeit,
einen Warnungsruf auszustossen und abzuspringen.
Einen Moment später sprangen die
beiden Zeitungsmänner ab. Dann entschwand
die Lokomotive mit rasend zunehmender Geschwindigkeit
den Abhang hinunter. Der
Photograph wurde weiter unten neben der
Strecke als Leiche aufgefunden, die Lokomotive
als explodiertes Wrack. Sie war in einer
AUTOMOBIL-REVUE 192» — 78
Kurve entgleist, einen halben Kilometer lang
noch über die Schwellen gepoltert und dann
bis zur tiefsten Stelle eines Abgrundes abgestürzt.
Ihre letzte Ruhestätte wird nun nicht ein
stolzes Postament, sondern der Abfallhaufen
eines Alteisenhändlers sein. at.
Höhere Gewalt.
Irren ist menschlich. Und auch der Schiedsrichter
ist nur ein gewöhnlicher Mensch.
Als sich aber einer von ihnen irgendwo in
Deutschland bei einem Damen-Handball-
Wettspiel erlaubte, ein Tor wegen Offside
zu annullieren, wurde eine der Spielerinnen
so energisch, dass er dafür ein© kunstgerechte
... Ohrfeige einkassierte !
Statt das andere Ohr auch hinzuhalten oder
die resolute Dame vom Platz zu weisen,
führte der Schiedsrichter das Spiel weiter,
wie wenn nichts passiert wäre.
Allein, die gegnerische Partei reklamierte
und die Sache kam vor die Verbands-Kommission,
die herauszufinden in der Lage war*
dass der Schiedsrichter mit dem Ehemann
der Spielerin identisch war. Das Spiel wurde
gut geheissen und die Klage abgelehnt, denn
die Kommission stellte sich auf den Standpunkt,
dass, wenn der Schiedsrichter seine
eigene Frau nicht vom Platz gewiesen habe,
er durch eine «höhere, über seinem Willen
stehende Gewalt» daran verhindert gewesen
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