E_1929_Zeitung_Nr.079
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N° 79<br />
III. Blatt<br />
BERN, 13. September <strong>1929</strong><br />
Mit dem Auto durch Holland<br />
und Belgien.<br />
Ein Automobilist, der im August eine Autofahrt<br />
durch den Schwarzwald und das<br />
Rheinland nach Holland und zurück durch<br />
Belgien und Frankreich unternahm und dessen<br />
ständiger Begleiter «Europa Touring»<br />
gewesen ist, schreibt uns von seiner Fahrt<br />
folgendes:<br />
«In Deutschland fand ich durchgehend<br />
schöne, staubfreie Strassen; wo dies noch<br />
nicht ganz der Fall ist, wird emsig an deren<br />
Staubfreimachung gearbeitet. Die Formalitäten<br />
an der deutschen Grenze sind auf das<br />
Allernotwendigste beschränkt. Die Wegmarkierung<br />
ist überall sehr gut und übersichtlich<br />
und besonders in den Städten sind die Durchgangsstrassen<br />
sehr gut mit leicht sichtbaren,<br />
grossen gelben Tafeln bezeichnet.<br />
Das von Deutschland Gesagte gilt auch<br />
für Holland. Die Strassen sind etwas schmäler<br />
aber fast überall staubfrei. Die schlechtesten<br />
Strassen fand ich von Dortrecht durch<br />
das Zeeland nach Vlissingen und in Nord-<br />
Brabant. Sie waren aber doch noch fast<br />
überall besser als in Belgien.<br />
Die im «Europa Touring» empfohlene<br />
Fahrt nach Enkhuizen-Alkmar ist äusserst<br />
interessant und schön, die sauberen<br />
und farbenfrohen Häuschen und<br />
Gärten und die Blumenfelder bieten tatsächlich<br />
einen herrlichen Anblick. Die Strasse<br />
geht hier teils auf dem Damm, teils hinter<br />
dem Damm der Zuidersee. Fährt man noch<br />
hinauf bis Meddenblick, so hat man Gelegenheit,<br />
die Arbeiten zur Trockenlegung der<br />
Zuidersee zu besichtigen. Schön sind bei<br />
Alkmar die Polderlandschaften.<br />
An verschiedenen Orten trifft man in Holland<br />
noch Schlagbäume, an denen man der<br />
Gemeinde einen Wegzoll bezahlen muss.<br />
Brückengebühren und Gebühren für die<br />
Uebersetzung der Kanäle sind noch verständlich,<br />
aber die Schlagbäume fast mitten<br />
in einigen Ortschaften muten nun doch etwas<br />
mittelalterlich an.<br />
Die holländische Bevölkerung ist ausserordentlich<br />
dienstfertig. Alle Auskünfte werden<br />
einem freundlich gegeben, ganz besonders<br />
auch von den Polizisten. Das Leben für<br />
Fremde ist in Hol'and £ar $cht teujfcr als<br />
Strassenhilfsdienst bei unsern Nachbarn<br />
mmms%®<br />
Der neue Strassenhilfsdienstwagen des A. D. A. G.<br />
Ein Blick ms Innere mit der Ausrüstung für erste Hilfeleistung<br />
N" 79<br />
III. Blatt<br />
BERN. 13. September <strong>1929</strong><br />
bei uns; in vielen Dingen sogar wesentlich<br />
billiger. Angenehm fällt auf, dass man nirgends<br />
sogenannte Fremdenpreise bezahlen<br />
muss. Von Vlissingen, wo wir übrigens im<br />
besten Hotel nicht Kellner, sondern Schweizer<br />
Serviertöchter fanden — dasselbe soll auch<br />
in Scheveningen der Fall sein — setzten wir<br />
mit dem Fährschiff nach Berkens über. Hier<br />
werden nun die Strassen schon schlechter;<br />
man bekommt einen Vorgeschmack von Belgien.<br />
«Hüte dich vor den belgischen Strassen!»,<br />
war der erste Gruss eines Bekannten, der<br />
die gleiche Strecke 14 Tage vorher befuhr.<br />
Wir fanden den Gruss nur bestätigt. Die<br />
Strassen sind wirklich schlecht, zum Teil<br />
sehr schlecht. Die Fahrbahn ist schmal und<br />
die Pflasterung besteht aus grossen Quadersteinen<br />
und ist holperig wie etwa bei<br />
uns noch in einem abgelegenen Bergdorf.<br />
Neben der Fahrbahn befinden sich tiefe Karrengeleise<br />
oder Staub und Schmutz von 10<br />
bis 20 cm Höhe, so dass ein Ausweichen<br />
nicht zu den Annehmlichkeiten gehört. Mit<br />
Ausnahme der Strasse Knocke-Ostende und<br />
etwa 10—15 km der Strasse gegen Mons zu<br />
sind alle Strassen in oben beschriebenem<br />
Zustand. Meine Beobachtungen stützen sich<br />
auf die Strasse Knocke, Ostende, Antwerpen,<br />
Brüssel, Mons. Gleiche Beobachtungen<br />
machte ein .befreundeter Fahrer auf der<br />
Strecke über Löwen, Brüssel, Nordseestrand,<br />
Antwerpen, Brüssel, Namur.<br />
Auch das Leben in Belgien ist recht teuer.<br />
So bezahlten wir z. B. in Blankenberge für<br />
ein einfaches Mittagessen ca. 17—18 Schweizerfranken,<br />
für das man in der Schweiz maximal<br />
12—13 Franken bezahlt hätte. Ueberall<br />
sind noch Gebühren und Steuern zu entrichten.<br />
In Frankreich dagegen sind dann die<br />
Strassen wirklich ausgezeichnet und das<br />
Fahren auf ihnen ein grosses Vergnügen.<br />
Eigentümlich ist auch, dass man weder in<br />
Belgien noch in Frankreich auf einer Bank<br />
internationale Schecks wechseln konnte, nur<br />
Wechselstuben taten das. In Holland dagegen<br />
konnten wir ohne weiteres damit sogar<br />
die Hotels bezahlen.» Dr. A.<br />
Wie schon eingangs erwähnt, hat unser<br />
Berichterstatter, bei seiner Fahrt «Europa<br />
Touring», den europäischen Automobilfüh-<br />
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