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E_1931_Zeitung_Nr.048

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N° 48 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Auto und Wirtschaft in aller Welt<br />

Ueberproduktion,<br />

Konsumrückgang, Preiszerfall<br />

beim Erdöl.<br />

Währed man noch vor wenigen Jahren<br />

darum besorgt war, dass die vorhandenen<br />

Petroleumlager bei zunehmender Ausbeute<br />

baldigst erschöpft sein werden, hat sich<br />

heute in dieser Hinsicht das Blatt vollkommen<br />

gewendet. Im Laufe der letzten Jahre<br />

haben die Entdeckungen äusserst ergiebiger<br />

Petroleumquellen, wobei speziell die Territorien<br />

von Texas und Kalifornien, wie auch<br />

Venezuela im Vordergrund stehen, die vorhandenen<br />

Petroleumbestände in ungeheurem<br />

Ausmass erhöht. Anderseits hat aber auch<br />

die technische Vervollkommnung der Bohrtmd<br />

Ausbeutungsverfahren es neuerdings ermöglicht,<br />

unterirdische Quellen weitgehend<br />

auszubeuten, neue Schachtanlagen in Betriebe<br />

zu nehmen, um hierdurch Maximalresultate<br />

zu erzielen. In Uebereinstimmung<br />

mit dieser Entwicklung ist auch die Weltproduktion<br />

von Rohöl von 765,928,000 Fass<br />

im Jahre 1921 auf 1,478,885,000 Fass im<br />

Jahre 1929 gestiegen. Ausserdem hat die industrielle<br />

Vervollkommnung der Hydrierverfahren<br />

die Benzinproduktion im Verhältnis<br />

zur Rohölförderung in noch stärkerem<br />

Masse erhöht. Anderseits aber ist die Verbrauchskurve<br />

nicht mehr derart gestiegen<br />

wie in. den Vorjahren und hat sich namentlich<br />

nicht mehr mit derjenigen der Produktion<br />

in Einklang bringen lassen. Zudem hat<br />

die Nachfrage während der letzten 18 Monate<br />

erheblich nachgelassen, was auf die<br />

verminderte Betätigung der Weltautomobilindustrie<br />

zurückzuführen ist. Amerikanische<br />

Statistiken schätzen den Verbrauchsrückgang<br />

im zweiten Halbjahr 1930 auf ca. elf<br />

Prozent. In Anbetracht der dominierenden<br />

Stellung der Vereinigten Staaten, sowohl in<br />

bezug auf Verbrauch" als auch auf Produktion,<br />

dürfte keine endgültige Lösung der<br />

Petroleumkrise gefunden werden, bevor der<br />

amerikanische Markt nicht ins Gleichgewicht<br />

gebracht werden kann. Trotz allen diesbezüglichen<br />

Anstrengungen scheint man noch<br />

weit entfernt von einer derartigen Lösung zu<br />

sein. Obwohl grosse Anstrengungen gemacht<br />

werden, sind in der letzten Woche die amerikanischen<br />

Benzinvorräte um 197,000 auf<br />

45.810,000 Fass gestiegen. Während man<br />

noch vor kurzem eine gewaltige Zunahme<br />

der Rohölgewinnung im neu erschlossenen<br />

Petroleumeldorado von Ost-Texas erwartete,<br />

ist nun die interessante Tatsache zu<br />

verzeichnen, dass nach dem starken Auftrieb<br />

der letzten Monate in der vergangenen<br />

Woche erstmals eine beträchtliche Abnahme<br />

erfolgte. Die durchschnittliche Tagesausbeute<br />

dieses Bezirks ist in der letzten Woche<br />

im Vergleich zu der Rekordproduktion der<br />

Vorwoche um rund 70,000 Fass oder annähernd<br />

einen Fünftel auf 321,000 Fass zurückgegangen,<br />

gegenüber einer Tagesproduktion<br />

von rund 190,000 Fass anfangs April,<br />

100,000 Fass anfangs März und von nur<br />

30,000 Fass vor Jahresfrist.<br />

Schon seit Anfang 1929 haben die Amerikaner<br />

sich bemüht, eine Regelung der Produktion<br />

auf breiter internationaler Basis<br />

durchzuführen. Sie stiessen aber bei ihren<br />

Bestrebungen auf zahlreiche Schwierigkeiten,<br />

teils nationaler, finanzieller und politischer<br />

Natur. Eine Verständigung mit Venezuela<br />

betr. gemeinsamen Vorgehens konnte<br />

nicht ausgenutzt werden, da sie den "Antitrustgesetzen<br />

widersprach. Unter den andern<br />

Erdöl produzierenden Ländern hat<br />

Sowjetrussland, das besonders an der Hebung<br />

seines Exportes interessiert ist, aus<br />

bekannten propagandapolitischen Erwägungen<br />

heraus in dieser Richtung nichts unternommen,<br />

sondern versucht im Gegenteil<br />

seine Produktion zu erhöhen, um mit Dumpingpreisen<br />

den Weltmarkt zu unterminieren.<br />

Hervorzuheben ist aber, dass trotz allen<br />

Anstrengungen in letzter Zeit die Bakuausbeute<br />

etwas nachgelassen hat. Auch in<br />

Rumänien sind alle Drosselungsversuche bis<br />

heute ergebnislos gewesen. Trotz den Bemühungen<br />

der Vereinigten Staaten, die ihre<br />

1930er-Produktion bedeutend unter derjenigen<br />

des Vorjahres gehalten haben, reichte<br />

der Produktionsrückgang nicht aus, um die<br />

Folgen der Wirtschaftskrise und der ausländischen<br />

Konkurrenz auszugleichen. Die<br />

Folge davon war ein starkes Zurückgehen<br />

der Rohöl-, wie auch der Benzinpreise, wie<br />

aus nachstehender Aufstellung ersichtlich<br />

ist:<br />

Bunin (Oklahom») Hohal Md-Contlnent<br />

rnb pro Gallone (MO) Dollar pro 7M<br />

Ende März 1930 6.50 1.20<br />

Ende Dezember 1930 4.— 0.95<br />

Ende April <strong>1931</strong> 3.50 0.59<br />

Ohne weiteres ist klar, dass die von den<br />

Petroleumgesellschaften erzielten Resultate<br />

unter diesen Verhältnissen schwer geli'tten<br />

haben. Der durchschnittliche Gewinnrückgang<br />

wird für das Jahr 1930 auf 43 Prozent<br />

im Vergleich mit dem Jahre 1929 geschätzt<br />

und in einigen Fällen sogar auf 50 bis 75<br />

Prozent. Wenn dennoch die grossen Petroleumkonzerne<br />

ihre Dividendensätze nur<br />

massig herabgesetzt haben, ist das aus der<br />

soliden Finanzlage zu erklären, welche diese<br />

Gesellschaften sich In den vorhergehenden<br />

Jahren geschaffen haben. Noch ungünstiger<br />

gestalten sich die Ergebnisse des ersten<br />

Quartals des laufenden Jahres. Viele Gesellschaften<br />

arbeiten mit Verlust. Die Resultate<br />

der beiden folgenden Quartale dürften,<br />

verglichen mit dem entsprechenden Zeitraum<br />

des Vorjahres, wenig zufriedenstellend<br />

werden. Wenn nicht eine starke Wendung<br />

auf dem Petroleummarkt eintritt, was zur<br />

Zeit in keiner Weise zu erwarten ist, so<br />

dürfte das Jahr <strong>1931</strong> aller Voraussicht nach<br />

durch die niedrigsten, seit Jahren erzielten<br />

Gewinne charakterisiert werden. Wy.<br />

Automobil-Industrie und Handel<br />

In Ungarn.<br />

Ungarn hat seine Industriewirtschaft<br />

bereits vor längerer Zeit auch auf die Fabrikation<br />

von Automobilen auszudehnen<br />

vermocht. Gegenwärtig wird diese Industrie<br />

durch vier Unternehmungen repräsentiert.<br />

Ueberdies bestehen in Ungarn<br />

verschiedene Zweigniederlassungen bedeutender<br />

ausländischer Automobilfabriken<br />

unter der Form von Aktiengesellschaften,<br />

unter welchen diejenigen der Konzerne<br />

Mercedes-Benz und Austro-Daimler-Steyer-<br />

Puch hervorgehoben zu werden verdienen.<br />

Sehr bemerkenswerterweise hat die ungarische<br />

Automobilerzeugung im Zeitraum<br />

des vergangenen Jahrdritts einen beständigen<br />

und sehr bedeutenden Rückgang erfahren,<br />

und zwar von 900 Einheiten (500<br />

Personen- und 400 Lastkraftwagen) in 1928<br />

auf 300 Einheiten (200 und 100) in 1930.<br />

Die Regierung untersucht bereits seit zwei<br />

Jahren die Möglichkeit einer grundlegenden<br />

Rationalisierung der nationalen Automobilindustrie,<br />

ohne bislang der Lösung<br />

dieses Problems näher gekommen zu sein.<br />

Wie aus den jetzt von seiten der Regierung<br />

vorliegenden Ziffern hervorgeht, hat<br />

der ungarische Automobilkonsum zwecks<br />

Befriedigung seiner Bedürfnisse auch im<br />

verflossenen Jahre die ausländische Industrie<br />

in einem ansehnlichen, wenn auch<br />

gegenüber den beiden Vorjahren stark<br />

verringerten Masse in Anspruch genommen.<br />

Zu Beginn des laufenden Jahres "waren<br />

in Ungarn insgesamt 19,264 Automobile<br />

im Verkehr, und zwar 13,394 Tourenwagen,<br />

4493 Lastkraftwagen, 679 Autobusse<br />

und 698 andere Spezialwagen. Der Provenienz<br />

nach verteilen sieh die im Umlauf<br />

befindlichen Kraftwagen wie folgt:<br />

Vereinigte Staaten 4495 Personen- und<br />

2264 Lastkraftwagen; Ungarn 1851 und<br />

681; Italien 2019 und 267; Frankreich 1619<br />

und 363; Deutschland 1234 und 471;<br />

Oesterreich 1305 und 246. Von den im Verkehr<br />

befindlichen Personenautos sind 13,8<br />

Prozent lokaler Fabrikation. Hinsichtlich<br />

der einzelnen Marken nimmt die lokale<br />

Marke Mag bei den Personenautos mit<br />

1524 Maschinen die erste Stelle ein. Unter<br />

den Lastautomobilen sind am meisten vertreten<br />

die Marken Ford, Chevrolet, Fiat,<br />

Raba.<br />

Drep.<br />

Weitere Besserung des amerikanischen<br />

Automobilexportes. Den Mitteilungen des<br />

Handelsdepartementes ist zu entnehmen,<br />

dass der Gesamtexport an Automobilen und<br />

Zubehör im Monat März sich auf 19,9 Millionen<br />

Dollar bezifferte und damit gegenüber<br />

dem Vormonat eine Zunahme von 2,7 Millionen<br />

Dollar oder 15,8 Prozent zu verzeichnen<br />

hat. Das Märzergebnis ist das beste seit<br />

Juni 1930, zu welcher Zeit allerdings noch<br />

für 39,9 Millionen Dollar Exportwert an Automobilen<br />

und Zubehör verschifft wurde.<br />

Die Märziproduktion hat sich gegenüber<br />

Februar um 25,7 Prozent gehoben und dem<br />

Quantum nach ist der Export sogar um 31,2<br />

Prozent angewachsen. An dieser Zunahme<br />

sind hauptsächlich die Personenwagen der<br />

billigeren Preisklasse, d.h. unter 2000 Dollar,<br />

sowie die Lieferungswagen von weniger<br />

als einer Tonne Tragkraft beteiligt. Der Export<br />

hat vor allem nach Belgien, Schweden,<br />

Kanada und Dänemark zugenommen. Im<br />

übrigen wird ein erhöhter Export von Personenwagen<br />

nach 12 Ländern und ein vermehrter<br />

Verkauf von Nutzfahrzeugen an 6<br />

ausländische Märkte gemeldet B.<br />

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