E_1934_Zeitung_Nr.068
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NP68 - <strong>1934</strong> MJTOMOBIL-REVUE 3<br />
14.00 trnd 17.00 Uhr am 23. bis und mit 25.<br />
August die Möglichkeit hat, von der Tribüne<br />
aus oder längs der Piste gegen ein bescheidenes<br />
Entgelt den Probeläufen zu folgen. Der<br />
Trainingsbetrieb wird ein recht reger sein,<br />
ist doch jeder Fahrer verpflichtet, wenigstens<br />
zehn Runden vor dem Rennen zu absolvieren.<br />
Zu den bereits von offizieller und privater<br />
Seite eingegangenen Ehrenpreisen sind nun<br />
zwei prächtige Gaben der Stadt Bern und<br />
des bernischen Regierungsrates hinzugekommen.<br />
Die Preise werden übrigens Ende der<br />
Woche bei der Firma Pochon an der Marktgasse<br />
ausgestellt sein.<br />
Der Grosse Bergpreis<br />
von Deutschland.<br />
Stuck revanchiert sich für den Klausen und<br />
stellt mit einem Stundenmittel von 88,779<br />
km St. (8'06"%) einen neuen absoluten Strekkenrekord<br />
auf. H. Kessler fährt neuen Klassenrekord<br />
und erzielt trotz schärfster Konkurrenz<br />
die fünftbeste Zeit des Tages.<br />
Schauinsland, 19. August <strong>1934</strong>.<br />
Der Grosse Bergpreis ist für Deutschland<br />
das, was unser Klausen der Schweiz bedeutet.<br />
Beide begehn übrigens dieses Jahr ihr<br />
zehnjähriges Jubiläum, wobei allerdings der<br />
Wettergott die Freiburger rechtzeitig mit<br />
wirklichem Festwetter bedachte und sich<br />
nicht so lange besann wie am Klausen. Die<br />
Bergstrasse, welche in weit über hundert<br />
Kehren inmitten einer prächtigen Landschaft<br />
zur «Passhöhe» des Schauinsland hinaufführt,<br />
stellt eine vorzügliche Rennstrecke<br />
dar, deren weiterer sorgfältiger Ausbau<br />
•wesentlich zur Erzielung neuer Bestzeiten<br />
beitrug.<br />
Die jetzige Führung im deutschen Automobilwesen<br />
macht offensichtlich alle Anstrengungen,<br />
um den Motorsport so zu popularisieren,<br />
dass er die weiten Volksmassen<br />
ebenso zu interessieren vermag wie alle<br />
jbrigen Sportdisziplinen, die sich heute schon<br />
einer Massensympathie erfreuen. Dazu gehört<br />
nach ihrer Auffassung offenbar nicht nur<br />
eine sehr geschickte und wuchtige Propaganda<br />
(von der auch wir noch manches zulernen<br />
vermöchten, wenngleich die nämlichen<br />
Methoden nicht überall zu Hause sein können),<br />
sondern vor allem auch eine riesenhafte<br />
Nennliste. So kamen für das Motorradrennen<br />
165 Anmeldungen ein und bei den<br />
Automobilen prangten rund 80 Namen im<br />
Programm. Ob dabei die Qualität auch ohne<br />
weiteres der Zahl entsprach, lassen wir dahingestellt.<br />
Wenn die Grossbeteiligung in<br />
dieser Hinsicht eine gewisse Gefahr darstellte,<br />
so sorgten die Veranstalter dafür,<br />
dass ein Vorexamen die nötige Ausscheidung<br />
brachte. Es wurden nämlich mindestens drei<br />
Trainingsfahrten als Pflichtpensum vorgeschrieben,<br />
um einmal die Konkurrenten mit<br />
der Strecke vertraut zu machen. Dann kam<br />
.die bedeutend wichtigere Bestimmung, dass<br />
'öei dieser Gelegenheit eine Mindestzeit zu<br />
erzielen war. Diese wurde als Mittel aus<br />
den jeweiligen fünf ersten Klassenresultaten<br />
des letztjährigen Rennens ermittelt und für<br />
die entsprechenden Wertungsgruppen als<br />
Minimalleistung bestimmt. Darob zum Teil<br />
nicht geringe Aufregung im Fahrerlager, das<br />
offenbar den Haken nicht beachtet hatte,<br />
allein es blieb dabei. Im Prinzip ist eine solche<br />
Vorwahl durchaus zu begrüssen und verdient<br />
auch bei uns studiert zu werden. Freilich<br />
hat sie in ihrer jetzigen Form einige<br />
Härten mit sich gebracht, die gewiss noch<br />
auszumerzen sind. So mussten einige Fahrer,<br />
deren Qualifikation ZUr Teilnahme bereits<br />
durch frühere Erfolge gegeben war, auf den<br />
Start verzichten, weil infolge Irgendwelcher<br />
Unstimmigkeiten der Maschine diese gar nicht<br />
voll beansprucht werden konnte und daher<br />
bei den vorsichtig gefahrenen Trainingsläufen<br />
die verlangte Zeit nicht erreicht wurde.<br />
Hier wird man der Rennleitung eine gewisse<br />
Handels- und Entschlussfreiheit einräumen<br />
müssen, obwohl diese wiederum den Vorwurf<br />
der Bevorzugung einzelner mit sich<br />
bringen könnte.<br />
(Das Training brachte aber nicht nur auf<br />
diese Weise, sondern auch durch allerlei<br />
Tücken der Maschinerie eine erste Abklärung<br />
der «taktischen Lage». Dabei schwanden<br />
die Chancen der Schweiz recht erheblich, indem<br />
sich sowohl Stuber, als auch die beiden<br />
Zürcher Schneider und Kautz entschliessen<br />
mussten, vom Start am Sonntag abzusehen.<br />
Da wenigstens Stuber und Schneider als Kenner<br />
der Strecke sowie vertraute Bergfahrer<br />
zu den Favoriten ihrer Klassen zählen konnten,<br />
bedauerte man ihren Forfait allgemein.<br />
Die stattliche Gruppe schweizerischer Rennbesucher<br />
war zudem um ihre Hoffnung gekommen,<br />
die einheimischen Farben mehrmals<br />
einmal am Ehrenmast gehisst zu sehen. Es<br />
blieb nunmehr H. Kessler, Rampinelli und<br />
Uboldi vorbehalten, zu zeigen, was unsere<br />
Leute am Berg zu leisten vermögen.<br />
Trotz einer ansehnlichen ausländischen<br />
Beteiligung; die übrigens vorweg durch d» j<br />
Die Verkehrspolizei wird ihrerseits eine<br />
gewaltige Arbeit zu leisten haben, um den zu<br />
erwartenden Massenandrang bewältigen zu<br />
können. Das Polizeikommando hat einen sehr<br />
geschickten « Schlachtenplan » ausgearbeitet,<br />
der eine flotte Abwicklung der ganzen Zuund<br />
Abfahrt gewährleistet... wenn jedermann,<br />
ob zu Fuss, Ross oder Wagen mit<br />
etwas gutem Willen zum richtigen Gelingen<br />
.das Seinige beiträgt. Bei gegenseitiger Rücksichtnahme<br />
und genauer Befolgung der erteilten<br />
Anweisungen wird sich alles in Minne<br />
bester Ordnung abspielen können.<br />
Die Rennen des Sonntags<br />
Italiener und Schweizer bestritten wurde, und<br />
einer vollwertigen Vertretung deutscher<br />
Landskraft, so konnte über den Ausgang des<br />
Hauptrennens keinerlei Zweifel bestehen.<br />
Stuck und Caracciola waren mit ihren Maschienen<br />
wie am Klausen eine Klasse für sich,<br />
an die niemand heranreichte, und so wusste<br />
man wiederum zum voraus, dass der Tagessieg<br />
zwischen ihnen geteilt werde. Nach<br />
dem Ausgang am Klausen durfte man freilich<br />
um so erwartungsvoller über das Endergebnis<br />
sein. Tatsächlich stand auch die<br />
Frage im Vordergrund, ob Stuck seinen Sieg<br />
vom Kesselberg wiederholen könnte oder ob<br />
Caracciola seinem Erfolg am schweizerischen<br />
Bergpreis ein neuen hinzufügen werde. Beide<br />
Favoriten haben übrigens eine äusserst<br />
strenge Zeit hinter sich: vom Nürburgring<br />
ging's zum Klausen, von dort nach Pescara,<br />
dann hieher nach Freiburg, von wo die Reise<br />
nunmehr nach Bern weitergeht.<br />
Die sportliche Ausbeute des Rennens war<br />
eine eindrucksvolle, indem mit einer einzigen<br />
Ausnahme sämtliche Klassenbestzeiten<br />
unterboten wurden, und dies jeweilen nicht<br />
nur durch den Sieger, sondern oftmals durch<br />
mehrere Konkurrenten der nämlichen Gruppe.<br />
Burggaller vermochte in zwei Kleinwagen-<br />
Klassen den Sieg gleich zweimal an sich zu<br />
reissen, und dies, obwohl er ausgerechnet in<br />
der vom Publikum dicht umsäumten grossen<br />
Kurve an der Holzschlägermatte einen<br />
langsameren Kollegen überholen musste und<br />
dabei einige Zeit verlor. Diese Kurve, auf<br />
welche sich mit Recht das Hauptinteresse<br />
des Publikums konzentrierte, ergab einen<br />
recht zuverlässigen Massstab für die Gesamtleistung<br />
der Fahrer. Die anf dem etwa 800 m<br />
langen Teilstück, das von der Tribüne aus<br />
gewinnt 19S4<br />
leicht überblickt werden konnte, gefahrenen<br />
Zeiten liessen in den meisten Fällen einen<br />
richtigen Rückschluss auf die endgültige<br />
Klassierung der Konkurrenten zu. Stuck war<br />
allerdings hier nur eine Sekunde schneller als<br />
sein Hauptgegner, dessen Maschine aber dann<br />
offenbar im oberen Endstück nicht mehr ganz<br />
wunschgemäss arbeitete, ansonst gewiss kein<br />
Unterschied von 26 Sekunden zwischen dem<br />
absoluten Ersten und der zweitbesten Tageszeit<br />
möglich gewesen wäre.<br />
Einen ebenso eindrücklichen Doppelsieg<br />
wie Burggaller erntete Kohlrausch, ein weiterer<br />
Spezialist der Kleinkaliber, auf M. G.,<br />
wobei gleich zwei Klassenrekorde gestürzt<br />
wurden. Bei den Sportwagen über 2 Liter<br />
war der Ungar Hartmann neben Balestrero<br />
der aussichtsreichste Mann. Sein Wagen, der<br />
in einigen der vorangehenden Rennen ziemlich<br />
mitgenommen worden war, konnte<br />
rechtzeitig gründlich überholt werden. Sowohl<br />
dem Fahrer wie der Maschine schien diese<br />
Strecke ganz besonders zuzusagen und bereits<br />
die Trainingszeiten waren sehr erfolgversprechend.<br />
Hartmann hat denn auch in<br />
neuer Rekordzeit den Lorbeer der sehr stark<br />
beschickten Klasse sicher -geholt. Unter den<br />
fünf ersten dieser Gruppe, welche die jetzige<br />
Bestzeit ausser Kraft setzten, befand sich<br />
auch Rampinelli, der als Dritter in der sehr<br />
stark beschickten Klasse ein eindrückliches<br />
Rennen fuhr. Wir hatten bereits früher Gelegenheit,<br />
darauf hinzuweisen, dass der<br />
Schaffhauser mit seinem ausgesprochenen<br />
Sportwagen mit 1500 kg Gewicht stets einen<br />
schweren Stand gegen die rennmässig frisierten<br />
Maschinen hat, die jeweilen in der nämlichen<br />
Klasse starten. Um so erfreulicher<br />
war seine gute Haltung und Leistung in Freiburg.<br />
Einen ganz grossen Tag hatte diesmal unser<br />
H. Kessler auf seinem in mühseliger Arbeit<br />
umgebauten Maserati Monoposto. Der<br />
Wagen wurde als 1100-cem-Maschine von<br />
der Fabrik geliefert und dann von seinem Besitzer<br />
umgebaut, indem durch die Erhöhung<br />
des Zylinderinhaltes auf rund 1490 ccm auch<br />
die Leistung entsprechend gesteigert zu werden<br />
vermochte. Obwohl zu diesem Zweck<br />
die hiefür notwendigen Ersatzteile aus den<br />
entsprechenden Serien von der Fabrik bezogen<br />
wurden, bedurfte es allen fachmännischen<br />
Geschickes und grösster Geduld, bis<br />
die verbesserte zweite Auflage tatsächlich<br />
den Erwartungen voll und ganz entsprach.<br />
Freilich wurde die Mühe reichlich belohnt,<br />
indem Kessler eine Zeit fuhr, die für einen<br />
Motor dieser Klasse fast als unwahrschein-<br />
I>as Internat. Rally von Monte Carlo<br />
Das grosse Rennen Paris-Nizza<br />
.Das Damen-RallyParis-St-Raphael<br />
Den 48-Stundeii- Weltrekor«1<br />
Den grossen 1O Stunden-Preis von<br />
Belgien (Kategorie 3 and 4 Liter)<br />
1933 gewinnt Motckkiss den Alpen-<br />
Pokal<br />
Einen HOTCIIKISS, kaufen, lieisst das<br />
Maximum an Qualität zu einem<br />
Mini mal preis erwerben.<br />
Verl.Sie den illustr. Katalogu. die Preisliste durch den Generalvertr.f.dieSchweiz:<br />
GRANDGARAGE E. MAURER, Boulevard des Tranchees 50, G E N F<br />
Vertr.f. Zürich, St,Gallen u.Thurgau: Binelli u. Ehrsam A.-G., Stampfenbachpl.48,<br />
Vertreter für BASEL: Paul Staehli, Hardstrasse 62, Basel<br />
(Zürich<br />
Vertreter für BERN: Andre Zumstein, Eff i ngerstrasse 93, Bern<br />
Vertreter f. LAUSANNE: O.Tailtens, Garage Hirondelle,r.deGenöve42, Lausanne<br />
lieh erschien und die dann auch einige allzu<br />
erstaunte und überraschte Konkurrenten<br />
zu einer Rückfrage bei der Rennleitung veranlassten,<br />
ob die Maschine tatsächlich noch<br />
in diese Klasse gehöre. Die Antwort, welche<br />
durch Vermittlung des Schweiz. Sportpräsidenten<br />
Töndiury erteilt wurde, scheint jedermann<br />
befriedigt zu haben und Kessler konnte<br />
unbehelligt mit seinem wohlverdienten Lorbeerkranz<br />
abreisen. Herr Töndury hat sich<br />
übrigens für seine zahlreichen Auslandsverpflichtungen<br />
das Flugzeug als schnellstes<br />
Reisevehikel dienstbar gemacht und führt<br />
bei. diesen Dienstreisen den Steuerknüppel<br />
meistens selbst. Gestern benötigte er in Begleitung<br />
von Hptm. Karnbach nur 45 Minuten<br />
zur Herreise, eine auch in den deutschen<br />
offiziellen Kreisen beachtete Leistung.<br />
Die neue Rekordzeit von Steinweg auf seinem<br />
ä la Monoplace umgebauten Bugatti<br />
hätte noch ein eindrücklicheres Relief gehabt,<br />
wenn es zum Kampf mit dem tüchtigen<br />
Palmieri gekommen wäre. Aber gerade dieser<br />
musste die Härte der Trainingsbestimmungen<br />
spüren. Da ein neuer Kolben eingebaut<br />
worden war, schonte der Italiener seine<br />
Maschine in den Vortagen und konnte dabei<br />
das geforderte Mindestresultat nicht erzielen<br />
und fiel aus.<br />
Nicht wenig zum Gelingen des Rennens,<br />
vielmehr zur Schaffung der richtigen Rennstimmung<br />
trug der Lautsprecher bei, der es<br />
verstand, im geeigneten Augenblick die bestwirkenden<br />
Register zu ziehen. So waren die<br />
Voranmeldungen und die Kurzberichte über<br />
den Stand der beiden Favoriten im Rennen<br />
selbst durchaus dazu angetan, die Stimmung<br />
hochzuschrauben und die Spanung auf Siedehitze<br />
zu bringen. Durch nicht unbeträchtliche<br />
Kunstpausen zwischen einzelnen Klassen<br />
konnten sich die Gemüter nämlich jeweilen<br />
wieder ordentlich abkühlen!<br />
Auch wer schon die beiden neuen deutschen<br />
Fabrikate an Rennen gesehen hat,<br />
freut sich immer wieder an dem überwältigenden<br />
Eindruck, den diese überaus eleganten<br />
und leistungsfähigen Maschinen jedesmal<br />
hinterlassen. Stucks Wagen, der fast lautlos<br />
vorüberpfeilt, erinnert an den fliegenden<br />
Holländer, der nach der Sage so geheimnisvoll<br />
rasch auftauchte, um ebenso flink und<br />
ungehindert wiederum am Horizonte zu verschwinden.<br />
Es hätte sich wirklich gelohnt,<br />
die paar Stunden auf der Tribüne auszuhalten<br />
(was bei dem schönen Sonntagswetter<br />
übrigens mehr Vergnügen ails Anstrengung<br />
war), nur um die beiden Grossen wieder zu<br />
sehen. Ueber die Anfahrt von Carratsch<br />
konnte man dagegen nicht im Zweifel sein,<br />
denn der ganz eigenartig sirenende Kompressorton<br />
eilt der Maschine voraus, und<br />
wenn sich das Geheul an den Hängen bricht<br />
und tausendfach widerhallt, so hat man das<br />
Gefühl, als hätten Fahrer und Maschine von<br />
der gesamten Umwelt Besitz ergriffen, so<br />
stehen Mensch und Natur in ihrem Bann.<br />
Stuck scheint sich seine klassische Kurventechnik<br />
doch etwas abgewöhnt oder der neuartigen<br />
Gewichtsverteilung in seinem Wagen,<br />
die durch den Heckmotor bedingt ist, in erhöhtem<br />
Masse angepasst zu haben, denn die<br />
Kurve an der Holzschlägermatte nahm er<br />
mit mathematischer Präzision, die sonst eine<br />
Spezialität von Caracciola war. Wie bereits<br />
erwähnt, erwies sich Stuck an der Holzschlägermatte<br />
um eine Sekunde schneller als<br />
sein Opponent. Da man aber allgemein die<br />
Ueberzeugung hatte, es werde sich bei den<br />
Beiden wiederum nur um eine Differenz von<br />
wenigen Seikunden handeln, so hätte man<br />
doch noch nicht mit voller Ueberzeugung an<br />
seinen Sieg zu grlauben gewagt. Allerdings<br />
warf dann das Resultat alle Prognostiken<br />
über den Haufen und die Zeitdifferenz spricht<br />
deutlich für irgendeine maschinelle Störung<br />
beim Wagen von Caracciola, denn anders<br />
könnte sie bei der Qualität des Piloten und<br />
der Gleichwertigkeit der Maschinen kaum<br />
gedeutet werden. Stuck ist nun freilich nach<br />
wie vor der Bergspezialist, und man ist immer<br />
wieder versucht, ihm schon deshalb die<br />
grössten Chancen bei solchen Rennen einzuräumen.<br />
Er konnte sich bei seiner Talfahrt<br />
kaum der Begeisterung und des Jubels erwehren<br />
und oftmals hatte die Streckenpolizei<br />
alle Hände voll zu tun, um ihm wiederum<br />
einen Weg zu bahnen.<br />
Der Sieg war verdient und die Freude des<br />
Publikums war echt und herzlich: mehr kann<br />
man wohl von einer Veranstaltung nicht erwarten.<br />
Auf diese Feststellung läuft auch<br />
der Eindruck von der ganzen Veranstaltung<br />
hinaus. Kleinere Schönheitsfehler gibt's ja<br />
immer. So war es z. B. dem Pressechef, obwohl<br />
er die personifizierte Dienstbereitschaft<br />
darstellte, nur mit erheblicher Verspätung<br />
möglich, die Resultate zusammenzufassen,<br />
weil ihm keine eigene Telephonleitung mit<br />
dem Ziel zur Verfügung stand. Aber davon<br />
hing ja schliesslich das gute Gelingen der<br />
Veranstaltung nicht ab (höchstens das Schlafmanko<br />
der gehetzten Journalisten wegen vermehrter<br />
Nachtarbeit!). Alles in allem: ein<br />
freudiges Jubiläumsereignis, das ein hoffentlich<br />
ebenso erfolgreiches zweites Dezennium<br />
eingeleitet