E_1935_Zeitung_Nr.032
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dalmatinischen Küste nicht immer ein restloser Genuss.<br />
Dafür ist aber die Landschaft schön, und<br />
man hat von Land und Leuten auf einer Autofahrt<br />
viel mehr, als wenn man per Schiff reist. Zu empfehlen<br />
ist Nadelschutz zwischen Schlauch und<br />
Decke des Reifens, Staubgamaschen für die Wagenfedern,<br />
Filter für die Ansaugleitung um Staub<br />
vom Vergaser fern zu halten, Reservekanister mit<br />
Betriebsstoff. Die Stundengeschwindigkeit wird sel-<br />
50 km übersteigen können, da Kroatien, Dalmatien,<br />
Bosnien und Herzegowina Gebirgsländer mit<br />
schwierigen kurvenreichen Strassen sind. Auch<br />
wird auf den Strassen viel Vieh getrieben und an<br />
Markttagen sind die Zufahrtsstrassen zum Marktplatz<br />
im weiten Umkreis von zahllosen kleinen und<br />
grössern Esel- und Pferdefuhrwerken belebt, die<br />
?rosse Vorsicht beim Fahren und eine geringe<br />
Reisegeschwindigkeit bedingen.<br />
2. Die Gasthäuser der kleineren Orte in Jugoslawien<br />
sind nicht durchwegs zu empfehlen.<br />
3. An den Hauptdurohgangsstrassen Jugoslawiens<br />
sind überall Reparaturwerkstätten und Benzintankstellen<br />
in genügender Zahl vorhanden. Wenn<br />
Sie jedoch auch in die autotouristisch weniger erschlossenen<br />
Gebiete vordringen wollen, empfiehlt<br />
es. sich, die wichtigsten Ersatzteile und einen Reservebenzinbehälter<br />
mitzufahren.<br />
Vordreissig<br />
w^<br />
(Aus der «Automobil-Revue» 1908.)<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Ein Akt der Roheit<br />
dessen Opfer ein Automobilist geworden ist, trug<br />
sich am 30. Mai 1906 in Lengnau bei Biel zu<br />
Nach dem cBund» ereignete sich der Vorfall folgendermassen:<br />
«Der Stallknecht Liechti in Lengnau<br />
war im Begriff, das Vieh von der Tränke in den<br />
Stall zu treiben. Da kam ein Automobil von, Grenchen<br />
her und verjagte die Kühe von der Strasse.<br />
Der Chauffeur fuhr sofort langsam, und nachdem<br />
er ungefähr 100—120 Meter gefahren war, hielt<br />
er an, damit man die Kühe, die inzwischen aufgehalten<br />
wurden, zurücktreiben könne, Der «tapfere»<br />
Knecht gab sich aber damit nicht zufrieden,<br />
sondern schlug dem Automobilisten mit verkehrtem<br />
Peitschenstock ins Gesicht. Dieser schrie auf<br />
und wollte das Automobil verlassen, sank aber ein<br />
und war anfangs nicht imstande, aufrecht zu stehen.<br />
Ein Mädchen, das mehr Erbarmen hatte als<br />
solche, die ihrer Freude über die «mutige Tat» des<br />
Knechtes darin Ausdruck gaben, dass sie den<br />
Automobilisten mit derben Schimpfworten überhäuften,<br />
führte ihn zum Arzt. Nach einem Aufenthalt<br />
von 5 Stunden konnte der Automobilist<br />
weiterfahren. Hoffentlich wird ein solch grobes<br />
«Lynchgericht» nach Gebühr gestraft, denn zu entschuldigen<br />
ist der in einzelnen Fällen berechtigte<br />
Hass gegen Automobile hier durchaus nicht.» Soweit<br />
der objektive Bericht des «Bund». Aber so<br />
eine willkommene Gelegenheit, den verhassten<br />
Automobilisten wieder eines anzuhängen, konnte<br />
man sich in einigen Klatschblättern, die zudem<br />
gerne in Sensation machen, nicht entgehen lassen.<br />
Man muss es niedriger hängen, dass diese Tagesblätter,<br />
welche sich auf diese Weise Beachtung verschaffen<br />
müssen, sich nicht entblödeten, dieses gemeine<br />
Bubenstück eines ganz rohen Menschen noch<br />
in Schutz zu nehmen und diese traurige Veranlassung<br />
benutzten, ihrem Hasse gegen alles, was<br />
mit dem Automobil zusammenhängt, die Zügel<br />
schiessen zu lassen ...<br />
Man scheint in gewissen Redaktionen keinen<br />
Hochschein davon zu haben, wie sehr unsere Grossund<br />
Kleinindustrie, unser Export und Import, unsere<br />
ganzen kaufmännischen Interessen von dem<br />
Automobilwesen einen neuen blühenden Aufschwung<br />
erleben und in noch weit höherem Masse<br />
i935<br />
No 32<br />
zu erwarten haben. Wenn jedoch unsere eigenen<br />
Interessen so leichtfertig mit Füssen getreten werden,<br />
so soll man sich nachher aber darüber auch<br />
nicht wundern, wenn der Geldstrom, der mit der<br />
Entwicklung des Automobils zusammenhängt, an<br />
uns vorbeigeleitet wird und wir nachher das traurige<br />
Zusehen haben, wenn andere aus dem Vollen<br />
schöpfen. Es hat gerade noch gefehlt, dass mit<br />
Beginn der Saison dem Ausland gegenüber, wir in<br />
so offenkundiger Weise die Rückständigkeit gewisser<br />
Patrioten an den Pranger stellen, nachdem<br />
schon sowieso in einschlägigen Kreisen eine tiefgehende<br />
Animosität gegen die Schweiz herrscht.<br />
Anstatt die Ursachen zum ausgesprochenen Boykott<br />
der Schweiz abzuschwächen, scheinen wir in<br />
blinder Verkennung der daraus entstehenden Folgen<br />
in unserem eigenen Walde zu jagen. Zum Beweis,<br />
dass zum grossen Teil die Schuld an der tiefgehenden<br />
Verstimmung auf Seiten der Bewohner<br />
unseres Landes liegt, brauchen wir nur anzuführen,<br />
das auch die Motorrad-Fahrer und Radfahrer<br />
schon seit Jahren unter der Rigorosität vom Publikum<br />
und Polizeiorganen zu leiden haben, so dass<br />
neuerdings auch der über 100.000 Mitglieder zählende<br />
Touring-Club de France den Boykott über<br />
die Schweiz ausgesprochen hat. »<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O.R.Wagners CH Touring, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />
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