E_1948_Zeitung_Nr.035
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20 AUTOMOBIL-REVUE<br />
MITTWOCH 11. AUGUST 19« — Nr. 35<br />
Verschärfung der Verkehrskontrollen<br />
im Kanton Luzern<br />
Das Statthalteramt Luzern-Land teilt mit:<br />
Angesichte der Häufung von tödlichen Verkehrsunfällen<br />
ist eine Verschärfung der Kontrolle,<br />
insbesondere auch bezüglich der Geschwindigkeit<br />
in bewohnten Gegenden, angeordnet worden. Die<br />
Führer von Motorfahrzeugen mögen hiervon<br />
Kenntnis nehmen und sich durch Einhaltung der<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Mässigung Unannehmlichkeiten<br />
ersparen Blosse Verwarnungen bei offensichtlicher<br />
Gesetzesübertretung sind nach geltendem<br />
Recht nicht zulässig.<br />
(Vermehrte Ueberwachung des Strassenverkehrs<br />
durch die Polizei entspricht nur einer Forderung,<br />
die auch wir wiederholt erhoben haben. Aber sie<br />
bleibt, will man im Kampf gegen den Verkehrsunfall<br />
dieses Mittel konsequent einsetzen, auf halbem<br />
Wege stehen, wenn die Kontrolle nicht gleichzeitig<br />
auch auf Radfahrer, Fussgänger, Fuhrleute<br />
usw. ausgedehnt wird.)<br />
Das neue Teilstück der Grimselstrasse eröffnet<br />
Gestern Dienstag wurde in Anwesenheit der<br />
Vertreter der bernischen Regierung und weiterer<br />
Behörden das von den Kraftwerken Oberhasli erstellte<br />
neue Teilstück der Grimselstrasse zwischen<br />
Gerstenegig und Sommeregg (vgl, Reportage in<br />
«A.-R. » Nr. 34) dem Verkehr übergeben. Auch<br />
wenn ihm ein Oberflächenbelag noch fehlt — er<br />
kann erst nächstes Jahr aufgetragen werden — so<br />
bedeutet die Eröffnung dieses neuen, nach modernsten<br />
Gesichtspunkten ausgebauten Zwischenstücks<br />
doch eine Erleichterung für den ungewöhnlich lebhaften<br />
Verkehr über die Grimsel, die der Automobilist<br />
dankbar gemessen wird.<br />
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Bahn — Auto... einmal so<br />
Der « Schweizerische Beobachter» weiss folgendes<br />
Histörchen zu erzählen, das für die Sturheit<br />
gewisser Bähnler bezeichnend ist und dem Problem<br />
Schiene-Strasse «neue Lichter aufsetzt»:<br />
Eine Frauenturnriege unternahm kürzlich mit<br />
«inem schönen Autocar eine Reise, Beim Bahnhof<br />
Wallenstadt hielt man an, und drei Frauen verschwanden<br />
« an einem Oertli ». Plötzlich erschien<br />
ein Galonnierter des Bahnholbüros: « Sie, Chauffeur,<br />
chömmed Sie emal here! Glaubed Sie eigentlich,<br />
de Bahnhofplatz sei für alles da? Usgfahre<br />
wird mit em Auto, aber benützt wird der Bahnhofabort,<br />
zu dlm isoh denn dTJahn wider faet gnueg! »<br />
Ein Wortwechsel enUtand, und schließlich schluf<br />
jemand vor, die SBB sollte einen tiesondern Beamten<br />
engagieren, der vor dem Bahnhofabort Kontrolle<br />
ausübe, damit ihn ja nur Leute mit einem<br />
gültigen Billett betreten.<br />
In Gestalt einer fast hundertseitigen, klar und<br />
übersichtlich gegliederten Broschüre gibt der TCS<br />
soeben das Verzeichnis der ihm im In- und Ausland<br />
angeschlossenen Hotels, Restaurants und Garagen<br />
heraus. Alphabetisch geordnet erscheinen darin die<br />
Städte und Ortschaften, in denen der Club Vertragshotels<br />
und Restaurants besitzt, mit den üblichen<br />
Angaben über die Preise der Zimmer, der<br />
einzelnen Mahlzeiten und die Pensionspreise,<br />
Ebenso wertvoll ist für den Automobilisten da«<br />
Garagenverzeichnis, das neben der Telephonnummer<br />
auch die Zahl der Einstellplätze nennt. Das6<br />
der Club jedoch dem Automobilisten nicht nur die<br />
Wahl von Hotel« oder ßaragen erleichtern will,<br />
sondern dass er sich auch darum kümmert, wie der<br />
Automobilist dort aufgehoben ist, beweist er damit,<br />
dass er seiner Broschüre eine Anzahl abtrennbarer<br />
Blätter beifügt, auf denen der Automobilist seiner<br />
besonderen Zufriedenheit Ausdruck geben, aber<br />
auch Reklamationen anbringen kann.<br />
Autokars Solothurn—Wasseramt<br />
Dieses Unternehmen stand, wie aus dem soeben<br />
veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht,<br />
auch im Jahre 1947 im Zeichen- einer bedeutenden<br />
Verkehrszunahme, indem die Zahl .der beförderten<br />
Passagiere von 631 634 um rund 28 % auf 808 384<br />
anstieg. Dadurch erfuhren die Betriebseinnahmen<br />
eine Steigerung um 21,9% von Fr. 202 264.— auf<br />
Fr. 246 502.—. Anderseits schnellten die Ausgaben<br />
um 29,7 % auf Fr. 220 333.—, wofür die Erklärung<br />
in den um 32,2 % erhöhten Fahrleistungen zu suchen<br />
ist. Angesichts dieser Entwicklung ging der<br />
Einnahmenüberschuss um Fr. 6173.— auf Fr.<br />
26169.— zurück, was zusammen mit den übrigen<br />
Einnahmen der Gewinn- und Verlustrechnung gerade<br />
zur Verzinsung der Hypothek auf dem Garagegebäude<br />
und zu Abschreibungen im Betrage<br />
von Fr. 23 000.— ausreicht. — Im Frühjahr 1947<br />
wurde der fünfte Autobus in Betrieb genommen<br />
und im Laufe des Jahres die Umstellung sämtlicher<br />
Fahrzeuge vom Benzin- auf den Dieselölbetrieb<br />
zu Ende geführt.<br />
Der Bericht erinnert sodann an die seinerzeitige<br />
Ablehnung des Gesuches um Ausdehnung des<br />
Betriebes auf die Strecke Solothurn—Oberdorf,