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<strong>Der</strong> Kölner Stadtanzeiger berichtete am Freitag, 9. Juni wie folgt:<br />
Lob der Jägerei<br />
Gürzenich: Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Statt des üblichen Blumenschmucks säumten,<br />
malerisch postiert, gewaltige Jagdhörner die<br />
Rampe vom Podium des Gürzenichs. Es wur<br />
de mächtig darauf geblasen und 200 markige<br />
Männerkehlen intonierten das „Lob der Jäge<br />
rei". Unter dieses Motto hatte der Kölner<br />
Männer-Gesang-Verein unter Hermannjosef<br />
l( ben sein wie immer ausverkauftes Früh<br />
jahrskonzert gestellt. Etwas unzeitgemäß bei<br />
diesen tropoischen Temperaturen, doch zeig<br />
te sich das Publikum hochbeftiedigt ob dieser<br />
Wahl und verlangte stürmisch nach Zugaben.<br />
Alle - Hörer und Sänger - hatten sich danach<br />
etliche kühle Bierchen redlich verdient.<br />
Um die Safari möglichst wa idgerecht auszu<br />
statten, scheute Rübben weder Mühe noch<br />
Kosten. Das Jagdhornbläserkorps der Kölner<br />
Jägerschaft war mit Fürst PIeß und Parforce-<br />
Hörnern zur Stelle. Die für den Dienst in der<br />
freien Wildbahn gedrillte Jagdhorngruppe<br />
Köln ,,Hegering 7" bot ausgewählte Stücke<br />
aus der ,,Grande Messe de St. Hubertus"des<br />
Franzosen Josef Cantin, und ein Sprecher<br />
weihte recht ausführlich in die schwierigen<br />
Riten jagdlicher Gepflogenheiten ein. Die<br />
f 'sikalische Leitung hatte Leo Stark. So<br />
listisch und in seiner Assistenz bei den Chören<br />
vertrat die Profis das Hornquartett des Köl<br />
ner Gürzenich-Orchesters nicht gerade reprä<br />
sentativ. Einige Proben hätten hier nützlich<br />
sein können.<br />
Da wären wir denn bei den Sängern, die auf<br />
Schritt und Tritt die Elastizität des Dirigen<br />
ten und das Ergebnis seiner künstlerischen Ar<br />
beit spüren ließen; plastische Deklamation und<br />
und sorgsam gezügelte Klangentfaltung, die<br />
selten Überdruck zuließ. Einige verwaschene<br />
Einsätze und kleine Tonschwankungen vor<br />
allem in Rübbens betont volkstümlich gehal<br />
tenen ,,Jagdliedertrio" und seinem ,,Lob der<br />
Jägerei" mit Hornquartett mußte man frei<br />
lich in Kauf nehmen. Sein Prinzip zügigen<br />
Musizierens kam besonders dem populären<br />
,,Freischütz"-Chor, den ,,Zwel Hasen" und<br />
dem ,,Jäger aus Kurpfalz" von Othegraven<br />
zugute.<br />
Oft erprobte Repertoire-Stücke sind „Die<br />
Nacht", der,,Nachtgesang im Walde" von<br />
Schubert und die Sätze von Mendelssohn,<br />
Rische und Schumann. (Klavier: Emil Ger<br />
hardt). Ihre besondere Stärke für zarte, dabei<br />
doch unsentimentale Ausdruckswerte zeigten<br />
kleinere Chorgruppen bei Schubert und K.<br />
M. von Weber (Dirigent Ludwig Weber)sowie<br />
der Bariton Horst Massau.<br />
M-ardt<br />
Die Vorbereitungen für die nächste Spielzeit<br />
begannen schon sehr früh, nämlich am 20.<br />
Juni und wer gedacht hatte - wie z.B. der Be<br />
richterstatter - die Aktiven würden sicherlich<br />
doch nicht vor Sommeranfang in so großer<br />
Zahl erscheinen, sah sich angenehm enttäuscht.<br />
Das Cäcilien-Zimmer, in das wir ausweichen<br />
mußten, da alle anderen Räume der Wolken<br />
Zillche sammelte seine Getreuen<br />
burg mit Veranstaltungen belegt waren,<br />
platzte fast aus den Nähten. Über achtzig<br />
Sänger waren erschienen und wollten bei<br />
Kölsch und Häppchen erfahren, was der<br />
Cäcilia-Ausschuß für 1979 ausgeheckt hatte.<br />
Walter Schmitt begrüßte seine Mitstreiter<br />
herzlich und ging dann sofort zur Sache.<br />
Textbücher wurden verteilt, die Rollen und