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Cäcilianer im<br />
„Trainingslager"<br />
Was lag näher, als den verlängerten Wochenend<br />
ausflug unserer Mitspieler so zu bezeichnen,<br />
nachdem angekündigt worden war, daß Vergnügen<br />
und Arbelt - sprich Chorproben - sich abwechseln<br />
würden. Und so ging es pünktlich am 10.11.,<br />
14.30 Uhr mit zwei Bussen ab Wolkenburg, nicht<br />
ohne eine vorhergehende Kölschstärkung an der<br />
Theke.<br />
Mit dem Sporthotel Südelfel in Siersdorf bei Bitburg<br />
hatten die Initiatoren dleserlour, was Lage, Komfort<br />
und Verpflegung angeht einen guten Griff getan.<br />
Die beiden Konferenzräume mit eigens zu diesem<br />
Z ^ angemieteten elektronischen Orgeln waren<br />
autri^um Proben sehr geeignet, was sich schon<br />
eine Stunde nach der Ankunft herausstellen sollte;<br />
denn Christoph Klöver zögerte nicht, zur Sache zu<br />
gehen und wer da meinte, nach den vorange<br />
gangenen Donnerstagsproben in der Wolkenburg<br />
,,ständen" die großen Chöre Im wesentlichen<br />
schon, der sah sich herb enttäuscht. Das von dieser<br />
Reise erwartete ,.Wunder von Bitburg" mußte erst<br />
heranreifen, und daß dies mit dem notwendigen<br />
Ernst geschah dafür sorgte Klöver, der in seiner<br />
sarkastischen und trotzdem liebenswerten Art ein<br />
Bonmot nach dem anderen ,,abschoß". Hier ein<br />
paar seiner Sprüche:,,Meine Herren, Ich werde<br />
fürstlich dafür bezahlt, daß ich hier mit Ihnen probe.<br />
Das müssen Sie mir schon abnehmen!", oder<br />
,,Größer kann Ich nicht dirigieren, sonst reiße ich<br />
mir ja die Schulterbiätter auseinander!" und<br />
bezogen auf den Text des Eingangschors des<br />
4. Aktes wo der Chor zu singen hat: ,,Jode Morje,<br />
jode Morje, na wie jeiht et" kam prompt die Antwort:<br />
,,Schlecht, schlecht, meine Herren ... ". Und dann<br />
bei ,,Wat es dat für 'ne Betrieb?" ,,Das kann man<br />
wohl sagen ..."<br />
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Natürlich muß man das miterlebt haben und die<br />
jenigen, die dabei waren haben diese Art von Arbeit<br />
garnicht als solche empfunden. Insgesamt wurden<br />
neun Stunden geprobt, und nach der zweiten Probe<br />
am Samstagnachmittag kam der ernst gemeinte<br />
Vorschlag aus den Reihen der Sänger: Warum<br />
proben wir nicht heute Abend noch ein Stündchen,<br />
suffe künne m'r doch noch lang jenug!<br />
Na, ist das eine Einstellung?<br />
Es versteht sich, daß nach der Rückkehr noch eine<br />
gemütliche Runde an der Theke unserer<br />
Cäcilla-Stube in der Wolkenburg stand, um das an<br />
zwei Abenden vermißte Kölsch zu trinken und die<br />
Erlebnisse der letzten Tage nochmals Revue<br />
passleren zu lassen.<br />
Übrigens, wer da meint, außerhalb der Chorproben<br />
sei es nur feucht-fröhlich zugegangen, der lasse<br />
sich eines besseren belehren. Schließlich waren wir<br />
in einem Sporthotel und da gab es ein Riesen<br />
schwimmbad, Sauna, Solarium, Tischtennis und<br />
die Gelegenheit zu Spaziergängen und Lang<br />
streckenläufen, wovon reichlich Gebrauch gemacht<br />
wurde.<br />
Nur um eins müssen wir die In Köln Gebliebenen<br />
beneiden: Wir haben vor Dunst und Nebel an den<br />
beiden Tagen die Sonne, die über Köln lachte,<br />
nicht gesehen. Dafür haben wir die berechtigte<br />
Hoffnung, daß die dieses Mal besonders schweren<br />
Chöre bei der Premiere am 4. Februar 79 sitzen.<br />
H. M.<br />
V<br />
Mit dem Chor schon recht zufrieden. V.l.n.r. Karl-Heinz Kramer (WDR-Pressestelle),<br />
Willi Schmidt (Mischaela), Günther Roggendorf (Carmen), Hans Fischer (Moritz), und<br />
Zillche-Finanzboß Hans Georg Spohr.