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Cäcilianer hatten das „Nachsehen'<br />
Am 20.2.<strong>1978</strong> hatte derWDR die Cäcilianer<br />
zu ihrer eigenen Besichtigung gebeten. Um<br />
18.00 Uhr trafen sich die „Künstler" im<br />
Funkhaus. Vor 8 Monitoren, bequem in Ses<br />
seln sitzend, harrten sie der Dinge, die da<br />
kommen sollten, und die laut Statistik des<br />
WDR mindestens 1,2 Millionen Menschen<br />
Bildschirm gesehen haben.<br />
1,2 Millionen plus 1346 Zuschauer im Opern<br />
haus sahen das Divertissementchen an einem<br />
Tag, mehr als in den 104 Jahren seines Be<br />
stehens zusammen. Berechtigter Stolz erfüll<br />
te die Helden- und sonstige tenöre und eini<br />
ge Herren Bässe.<br />
Un dann jink et loss - dann sahen sich die<br />
(meisten) Mitspieler zum ersten Mal im Fern<br />
sehen - und - lachten Tränen. Da verdrehte<br />
das Doppelquartett gekonnt die Augen, Dia<br />
loge gingen im Gelächter unter, wenn zum<br />
Beispiel Finche ihr zartes Mündchen zu<br />
,,Enäää Mamaaa" formte, wenn einige<br />
Ballettratten den Charme eines 12 Tonner-<br />
LKW's entwickelten, und was sind vier Bei<br />
ne der Kessler Zwillinge gegen die unseres<br />
Georg Wingenfeld. Beifall unter anderem für<br />
Traudchens Knaatscharie - Jo jitz hätt mer<br />
arlore - und Nanettes Olala, Olala - oder<br />
das „Ähäm, Ahäm" des Maitre de Plaisir,<br />
war das was ? Und als sich einer, den man<br />
Lockenköpfchen nannte, auf dem Bild<br />
schirm sah, stöhnte er ,,Nä wat ben isch<br />
schön!"<br />
Genüßlich, wohl zufrieden, sah Josef Meinertzhagen<br />
seine Schauspieler, und unser<br />
Baas Walter Schmitt strahlte wie ene jeputzte<br />
Zinkemmer.<br />
Walter Schmitt hatte auch allen Grund zum<br />
Strahlen, hat doch die Cäcilia, ja der gesam<br />
te KMGV ihm unheimlich viel zu verdanken.<br />
„Kamelle" schrie Jupp und „Man, jitz e<br />
Kölsch "und so dachten viele in der trocke<br />
nen WDR-Luft.<br />
Eine Frage an den geneigten Leser; Können<br />
Sie über die Worte „Frau Päveling" lachen ?<br />
Die Cäcilianer brüllten vor Lachen.<br />
Herzlicher Beifall am Schluß für den WDR<br />
und seine Mitarbeiter (an der Sendung).<br />
Unser Baas bedankte sich bei dem verant<br />
wortlichen Redakteur Kurt Brünler, für die<br />
gelungene Übertragung. In seiner Erwiderung<br />
sagte Herr Brünler, er hoffe, dies sei nicht '<br />
das letzte Mal gewesen, daß Cäcilia und<br />
WDR so erfolgreich, für beide Seiten, zusam<br />
men gearbeitet hätten.<br />
Danach gab es für Walter Schmitt einen be<br />
sonderen Orden. Die Mitspieler schenkten<br />
ihm ein Originalstraßenschild der - Penzgasse -<br />
Penz, von Pansen, Magen. In der Penzgasse<br />
wohnten früher die Kaldaunenhändler, also<br />
Leute, die mit Innereien und Därmen (von<br />
Viechern) handelten.<br />
Bis alles so lief, wie es lief, hatte unser lieber<br />
Walter Schmitt oft viel Ärger, so viel, daß<br />
ihm auch schon mal etwas auf den Magen<br />
schlug.<br />
Hier sollte jetzt eine mediz. Behandlung über<br />
Ärger und Freude und Magengeschwüre fol<br />
gen. Dieser Bericht fiel dem Druckerstreik<br />
zum Opfer.<br />
Ja und dann rasten die „Fernsehstars" zum<br />
Früh und immer wieder hörte man ,,Man<br />
jitz e Kölsch" un dann woren se widder fit...<br />
... för et nächste Cillche !<br />
P.v.E.