Psychologie des Plotin

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: — 10 — Um zunächst doii origiiK^llcMi (liHlaiikeii der l»sychologie des Piotiii liervoizuhclMMi , so heslehl (hiisclbe in der rcligions-pliilosopliisclien Fassung, in der Ik'zieliunjj des Begrills der Seele aul den (iollosliegrill, in der Verknüplung der Hegride ipvyj] und Ü^£(i}()ia. J Molin nnicrsuclil nicht nur die der Welt zug(>kehrte Seite unsers Seelenwesens und die auf die sinnliche Erscheinung gerichtete Fähigkeit und Thätigkeit derselben, sondern er deckt über dem endlichen Denken des rellectirenden Verstandes und den Bestrebungen des auf die Welt gerichteten Willens in der Seele eine Sphäre aut, in der die Seele im Stande ist, durch Schauen Gott zu erkennen und durch Liebe ihn zu ergreifen und sich zuzueignen. — Es sind die theologischen Fragen nach dem Ursprung und der Unsterblichkeit der Seele, die IMotin beschäftigen; und das hat er mit riato gemeinsam. Er sucht aber auch, wie Aristoteles, die Bedingungen der Thätigkeit der Seele in der räumlich- zeitlichen Existenz der iidischen Erscheiriungswelt , er sucht wie die Stoiker die Art und Weise der sinnlichen Walnnehmung zu erforschen. So fasst Plotin u'it grossem Blicke Präexistenz, zeitlichen Zustand und unsterbliches Leben der Seele zusammen und verknüpft sonst getrennte Anschauungsweisen harmonisch in einer allumfassenden Weltanschauung. Diese Aulfassung Plotins halte der Verfasser im Auge, als er gelegentlich einige Bemerkungen über die Aulgabe der Psychologie veröfTenthchte ^). Wir haben, um auf die Einzelheiten überzugehen, zunächst die Stellung Plotins zii vorsokratischen Philosophen zu berühren. Plotin richtet sich gemäss seiner Aufgabe, einen theologischen Idealismus durchzuführen, gegen die materialistische Auffassung, welche die ionischen Philosophen von der Seele hatten ^). In gleicher Weise behandelt er die Ansichten der Atomistiker abweisend und kritisch ^ "). Auch bestreitet Plotin die Definition der Pythagoräer, weiche die Seele als Harmonie auffassten * * ). ^) A. Richter: die Phantasie und ihre Schöpfungen, 1864. p. 4 ii. 5. ^) Enn. IV, 7, 2 (Creuzer), cf. Aristoteles de anima 1, 2 u. Stobaeus ecl. phys. p. 797. Heeren. ^^) An demselben Orte. 11) Enn. IV, 7, 8 (Kirchhoff), cf. Aristoteles de anima I, 4 u. Flato Phaedon p. 85 E. Die Widerlegung Plotins ist übrigens dem Aristoteles entlehnt.
— 11 — Ferner werden die Ansichten des Empedocies und Ileraclit zur Erkläniiig der Verleiblicliiiiig der Seele in «mmlmii Koi|)«'r «.'ruidiiit und gedeutet ' '-). Mit IMato stiininl IMotin zuiuielist iduMciu in der niylhisclien Lehre vom Ursprünge der Seele in einem iilM'iuellli( lim . id»'.d. -JIü. ir. |{r|Mil)lik X. «>n.s |i. (.,,i>;iiis p. W2:\. >iMi IV, 7, ii.|.. !)— i:; 11. IV, ;5, nip. 21. »') Plato: Timaeus |». iif) ii. I'l o I i i. IV, 2 ii. IV, :',. l!l 1») Plato: Ucpublik IV, iMi H (1. l'I.Min IV, .;, 2.5 u. I\, 4, 2S.
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