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Psychologie des Plotin

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— 14 —<br />

Elomente und l)oziolit sie ;\\\o aiil jene oiiir Grnmlaiiffassung: die<br />

in der Men sc li ciiscolo eUvas (iölllichos suclit, welclie<br />

Sorrales =^ V) zwar bereils aiisgosproclien hnlte, Plolin aber erst zu<br />

einer umfassenden Seelenlehre erweiterte.<br />

I]s tragt sich nun nach der BesclialFcMiheit der Quellen l'ür<br />

Darstellung der <strong>Psychologie</strong> und der daraus folgenden Art und Weise<br />

der Behandlung. Aus der chronologischen Reihenfolge der Bücher<br />

ergieht sich für die Anordnung und die Darst(!llungs\veise der l*sychologie<br />

nicht viel, obwohl die innere Gedankenlolge und der Zusannnenhang<br />

der Bücher klai' gemacht werden kann. <strong>Plotin</strong> beginnt<br />

seine Untersuchungen über die Seele mit dem Problem, mit dem<br />

überhaupt in der Geschichte der Philosophie die <strong>Psychologie</strong> begonnen<br />

hat, mit der Lehre von der Unsterblichkeit der Seele * 2)'<br />

(Buch II.). I^ie Frage nach der Substanz der Seele (Buch IV.)<br />

hängt aber damit unmittelbar zusammen. Der Zusammenhang zwischen<br />

der Lehre von der Unsterblichkeit und von ihrer Präexistenz<br />

und Verleibhchung (Buch VI.) ist dann wohl unmittelbar klar;<br />

die Frage und Untersucliung, ob alle Seelen eine seien (Buch VIII.),<br />

entwickelt sich aus einer Stelle <strong>des</strong> vorgenaimten Buches (Enn. IV,<br />

lib. VIH, cap. lil ). Dann fasst Buch XXL als eine Art von Entwuri<br />

die ganze Seelentheorie in der Betrachtung der Substanz der<br />

Seele zusammen. Das Buch XXVI. ist eine weitere Ausführung und<br />

]<br />

eine Art von zusammenfassender Erörterung über alle in das Gebieti<br />

der <strong>Psychologie</strong> einschlagenden schwierigen Fragen, an <strong>des</strong>sen Schluss,<br />

der über Sinneswahrnehmungen handelt, sich das Buch über Sinnes-<br />

Wahrnehmung und Gedächtniss (Buch XXXVIII.) bequem anfügen<br />

lässt. — In<strong>des</strong>sen ist auf diesen Zusammenhang kein grosses Gewicht<br />

zu legen , da er der innern Dialektik <strong>des</strong> Gegenstan<strong>des</strong> zu<br />

wenig entspricht, und nur bei einzelnen Punkten wird die chronologische<br />

Reihenfolge der Untersuchungen in Betracht kommen können.<br />

Wir wäien über alle Schwierigkeiten liinaus , wenn wirklich,<br />

wie man behauptet hat^-^), die Bücher über die Aporien IV, 3 —<br />

Anfänge einer systematischen Darstellung der Seelenlelire enthielten^<br />

Diese Bücher sind aber nur eine äusserliclie und ungeordnete Aneinanderreihung<br />

von Untersuchungen über schwierige Fragen, bei<br />

3 1) Mem. IV, 3, 14.<br />

32) Zeller: Philosophie der Griechen. 2. Anll, Bd. I. 1856. p. 47 ff.<br />

3 3) Ch. A. Brandis: Handbuch der Griechisch - Römischen Philosophie<br />

Theils II. Ahlh, 1866. p. 321.<br />

III.

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