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Seelenregungen, wie die Leidenschalten, anderweitig ihren Ursprung<br />
haben. —<br />
Die Seele und der vnvg unterscheiden sich vun ein.»nd« r nur<br />
durch die Ait ihrer Existenz. Der vovg'isl der Seele g»'genüber<br />
To eldog, die Seele seine i'lrj , ojg tn dayoueroi. Auch diese<br />
vir] <strong>des</strong> voui; ist selbst schon adng und ist einlach.<br />
Daraus geht nun di(! cihahenere und göttlichere iNaiur d^s<br />
vovc hervor, den l'lolin um der Ih'griirshcstiuMnun^' diT göttlichen<br />
Natur der Seele willen näher beschreihl.<br />
Die Art und Weise, das Wesc'u <strong>des</strong> rovg zu erkennen, ist<br />
lolgeiule: Man eiheht sich von der Dclrachliing der sinnlichen Well<br />
mit ihnir (Grösse, Schöidieil, Ordnung und den verschiedenen l\la>sen<br />
der Geschöpie, die sie einschliesst, zum Urbild derselben, zur wahrhalten<br />
Welt, die alles Ideale und durch sich seihst Ewige und den<br />
vnvgy als Vorsteher dieser Welt, umlasst. lliei- iindet man das<br />
wahre Leben, Alles beständig, unveränderlich. Die Vernuntl lasst<br />
Alles in sich, ist volleiulet, selbstgenügsam urui glückselig. Alles,<br />
was sie in sich hat und denkt, hat sie nicht in der Weise, dass<br />
sie untersucht und forscht, sondern dass sie es besitzt. Sie besitzt<br />
Alles in Ewigkeit und ist die Ewigkeit in Wahrheit selbst, von der<br />
ein bewegliches Bild in der Seele d i e Zeit ist. Der vnvg l)esleht<br />
in steter Dieselbigkeit, ist aul keine Weise zukünftig oder vergangen. —<br />
DerParinenideische Satz von der Einheit <strong>des</strong> Denkens und Seins<br />
findet seine eigentliche Anwendung aul den i'ovg. Durch ihr Denken<br />
ist die Vernunft das Sein, und das Seilende giebl dnich sein (iedachtwerden<br />
dem vovg sowohl Denken als Sein. Deide, Denken und Sein,<br />
bestehen untrenidjar miteinander, und obwohl sie zwei sind, sind<br />
sie doch auch eins.<br />
In der Vernunft beginnt di(! Dialektik der Begriffe Einlieil und<br />
Vielheit. Von ihnen hängen wiedei- Zahl und Ouaulilät ab. l)ie<br />
nähern Begiifl'sbestinnmiugen <strong>des</strong> Seins sind: das Sein, die Identität,<br />
das Anderssein, die; Bewegung, die Buhe. Von ihnen als den IMincipien<br />
gehen die andern idealen Besiimmungeii aus.<br />
Die B(;ziehungen der menschlichen Seele zu diesem ynvg<br />
werden im Folgenden berührt werden.<br />
Es entsteht nun die Frag«^ nach dem rrheber <strong>des</strong> inrg. der<br />
zugleich eint'acli und vielfach ist und die Zahl erzeugt. Vor der<br />
Zweiheit muss die Jliiibeit sein. Die Zweiheit i^t erst aus der Einheit<br />
geworden und hat die l^inlieil selbst als ihre Bestimmung an