Weilroder Gazette März/April 2018
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30 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2018</strong><br />
Der eine schweigt, der andere startet durch<br />
Chorleiterin Erika Schäfer hat gekündigt - Sängervereinigung und Sängerlust reagieren darauf unterschiedlich<br />
Rod/Riedelbach. Die gute<br />
Nachricht vorweg: Die „Sängervereinigung<br />
Rod an der<br />
Weil“ wird weiter singen und<br />
stellt sich neu auf. Und die<br />
schlechte: Die „Riedelbacher<br />
Sängerlust“ stellt ihren Singbetrieb<br />
ein. Fast gleichzeitig<br />
haben die beiden Chöre im<br />
Kreise ihrer Mitglieder entscheidende<br />
Weichen gestellt,<br />
denn beide hatten das selbe<br />
Problem: Erika Schäfer, langjährige<br />
Dirigentin beider Vereine,<br />
wird zum 1. <strong>April</strong> wegen<br />
privater Veränderungen die<br />
Leitung der beiden Gesangsgruppen<br />
abgeben.<br />
Da die meisten Mitglieder<br />
bereits etwas älter sind, stellte<br />
sich in den Vorständen in<br />
Rod und Riedelbach die Frage:<br />
Weitermachen und einen<br />
neuen Chorleiter suchen,<br />
oder aufhören? Da zur Sängervereinigung<br />
Rod an der<br />
Weil der junge Chor Cantar a<br />
una gehört, will dieser Chor<br />
weitermachen und hat mit<br />
Christian Hauck einen neuen<br />
Chorleiter verpflichtet.<br />
Die Sängerlust Riedelbach<br />
hat sich anders entschieden.<br />
„Wir haben beschlossen, den<br />
Singbetrieb ab <strong>April</strong> ruhen<br />
zu lassen“, sagte Vereinschef<br />
Wilfried Butz, der auf das<br />
hohe Alter der nur noch 18<br />
Sängerinnen und Sänger<br />
verweist. Die Option, wie<br />
Das Adventskonzert im vorletzten Jahr in der Roder Kirche - einer<br />
letzten gemeinsamen Auftritte der beiden Chöre aus Rod und Riedelbach.<br />
Foto: as<br />
drüben in Rod mit einem<br />
neuen Chorleiter durchzustarten,<br />
gab es nicht.<br />
Zumindest bis Februar 2019<br />
wird der Riedelbacher Gesangverein<br />
zwar fortbestehen.<br />
Spätestens dann, 2019<br />
müsste ein neuer Vorstand<br />
gewählt werden, wird man<br />
sich zu entscheiden haben,<br />
auch den letzten Schritt zu<br />
gehen und den Verein aufzulösen.<br />
Entschieden sei das<br />
noch nicht, sagte Butz, der<br />
zugleich betonte, dass der<br />
Kinderchor, die „Riedelbacher<br />
Spatzen“, weiter munter<br />
umher flattern. Und auch die<br />
Abteilung „Russische Seele“<br />
in Gestalt der Gruppe<br />
„Iwuschka“ werde es weiter<br />
geben. Und so ganz „sangund<br />
klanglos“ wolle die Sängerlust<br />
auch nicht abtreten.<br />
„Es ist ein Abschiedskonzert<br />
geplant“, sagt Butz.<br />
In Rod dagegen herrscht<br />
fast so etwas wie Aufbruchsstimmung.<br />
Vorsitzende<br />
Carola Mörsch berichtete<br />
vom Glück der Tüchtigen.<br />
Nachdem Erika Schäfer nach<br />
achtjähriger Chorleiterschaft<br />
gekündigt habe, sei gleich die<br />
Suche nach einem Nachfolger<br />
aufgenommen worden.<br />
Auf der Homepage des Hessischen<br />
Sängerbundes hat<br />
Mörsch die Annonce von<br />
Christian Hauck entdeckt,<br />
mit der der 48-jährige Musikwissenschaftler,<br />
er leitet<br />
bereits mehrere Chöre, darunter<br />
die „Chorona Reifenberg“,<br />
einen neuen Wirkungskreis<br />
suchte. Schon der<br />
erste Kontakt sei vielversprechend<br />
und herzlich gewesen.<br />
Eine Chorprobe mit Hauck<br />
habe es auch schon gegeben,<br />
nach der beide Seiten<br />
begeistert gewesen seien.<br />
„Er hat gesagt, der Chor sei<br />
zwar klein, habe aber Potenzial“,<br />
gab Mörsch den ersten<br />
Eindruck des Schäfer-Nachfolgers<br />
wieder, versäumte es<br />
aber auch nicht, der scheidenden<br />
Chefin herzlich für<br />
schöne gemeinsame Erlebnisse,<br />
etwa die Abba- und<br />
Schlager-Workshops, zu danken.<br />
Der neue Dirigent sei<br />
„völlig unkompliziert“.<br />
Da Hauck ein vielbeschäftigter<br />
Mann ist, auf dessen<br />
Kommando zahlreiche<br />
Chöre hören, müssen die<br />
12 aktiven Chormitglieder<br />
jedoch umdisponieren und<br />
ihre Übungsstunden von<br />
Donnerstag auf Mittwoch, 19<br />
bis 20.30 Uhr, verlegen, erstmals<br />
am 4. <strong>April</strong>.<br />
Carola Mörsch hofft, dass<br />
man sich bis zum Sommer<br />
schon so weit zusammengefunden<br />
hat, dass die Sängervereinigung<br />
beim Dorffest<br />
am 21. Juli im Weilpark auftreten<br />
kann, bestimmt aber<br />
beim Adventskonzert in der<br />
Roder Kirche. Und dann stehe<br />
für 2019 ja auch noch das<br />
175-jährige Chorbestehen an.<br />
Auch darüber mache sich der<br />
neue Chorleiter schon Gedanken.<br />
(as)<br />
Sängervereinigung Rod und Sängerlust Riedelbach ehrten ihre Jubilare<br />
Rod/Riedelbach. Singen<br />
hält jung und gesund. Das<br />
sagt nicht nur der dieser<br />
Tage 90 Jahre alt gewordene<br />
und immer noch singende<br />
Gotthilf Fischer. Ein Wörtchen<br />
mitsingen kann da auch<br />
Edelgard Lauth, die seit 66<br />
Jahren aktiv bei der Roder<br />
Sängervereinigung mitsingt<br />
und bereits fünf Chorleiter<br />
erlebt hat. Lauth singt „alles<br />
was kommt“, nur mit den<br />
englischen Liedern hat sie<br />
so ihre Probleme und würde<br />
sich „deutsche Untertitel<br />
wünschen“. Noch länger dabei<br />
ist Ottomar Löhr, der für<br />
70-jährige Vereinsmitgliedschaft<br />
und jahrzehntelanges<br />
Mitsingen von Carola Mörsch<br />
geehrt werden sollte, aber<br />
entschuldigt fehlte. Auch Ilse<br />
Nahm gehört dem Verein<br />
seit 70 Jahren an, fehlte aber<br />
ebenfalls. Für 25-jährige Mitgliedschaft<br />
wurde Bernhard<br />
Fischer ausgezeichnet.<br />
Geehrt wurde auch bei der<br />
Riedelbacher Sängerlust,<br />
wenn auch etwas in moll.<br />
Dennoch war es dem Vereinsvorsitzenden<br />
Wilfried<br />
Butz eine Freude, in der wohl<br />
vorletzten Hauptversammlung<br />
noch drei Mitglieder<br />
ehren zu können, Helga Jäger<br />
und Edeltraud Brück für 15-<br />
und Alwin Sachs für 25-jähriges<br />
aktives Singen. (as)