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Weilroder Gazette März/April 2018

#WeilroderGazette #Frühling #März #April #Blumen #2018

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Orkan „Friederike“ hat im Staatswald arg<br />

gewütet und ein Mikado für Riesen angelegt<br />

Forstamt Weilrod geht von 25000 Festmetern Sturmholz insgesamt aus - Die Aufarbeitung ist im Gange<br />

Weilrod. Revierleiter Jörg<br />

Erwe ist ein gestandener<br />

Förster kurz vor der Pension<br />

und hat während seines langen<br />

Berufslebens gelernt, mit<br />

dem Wetter zu leben. Stürme<br />

gehören dazu, auch wenn sie<br />

im Wald oft arge Schäden anrichten.<br />

Und doch blutet ihm<br />

das Herz, wenn er vor der<br />

vom jüngsten Wintersturm<br />

„Friederike“ angerichteten<br />

Windwurffläche im „Scheid“,<br />

bei Emmershausen, steht<br />

und dieses „Mikado für Riesen“<br />

sieht. Schon sein Vater<br />

war Förster und vielleicht<br />

hat der ja einen Teil der jetzt<br />

dahingefegten Fichten gepflanzt.<br />

Doch Erwe schaut<br />

auch nach vorne: „Immerhin<br />

gibt uns der Sturm die Gelegenheit,<br />

durch das Pflanzen<br />

ausgewählter Baumarten für<br />

einen Aufwuchs zu sorgen,<br />

der in ein paar Jahrzehnten<br />

stabil genug ist, als Laub-<br />

Nadel-Mischwald Stürmen<br />

zu trotzen.“ In Frage kommen<br />

auf diesem dauerfeuchten<br />

Boden schnellwüchsige<br />

Douglasien, aber auch tiefwurzelnde<br />

Weißtannen und<br />

Lärchen sowie Eiche und<br />

Buche. Erwe hatte sich im<br />

Zimmermann: „Fichten wurzeln<br />

sehr flach.“ Foto: as<br />

„Scheid“ mit Daniel Zimmermann,<br />

Bereichsleiter<br />

Produktion im Forstamt<br />

Weilrod, getroffen, um die<br />

Wiederaufforstung zu besprechen.<br />

Noch ist daran<br />

aber nicht zu denken. Waldarbeiter<br />

sind mit Harvestern<br />

und Rückezügen dabei das<br />

kreuz und quer liegende<br />

Sturmholz aufzuarbeiten.<br />

Zimmermann sagt, diese<br />

Arbeit sei das Gefährlichste,<br />

was man im Wald tun könne.<br />

Umgestürzte Bäume sehen<br />

im Liegen gerade aus, stehen<br />

aber oft unter Spannung<br />

und werden so zur tödlichen<br />

Gefahr. Die senkrecht stehenden<br />

Wurzelteller können<br />

bei unsachgemäßer Arbeit<br />

schlagartig umkippen.<br />

Im Forstamt ist man mit der<br />

Schadensaufnahme nach<br />

„Friederike“, die am 18. Januar<br />

als stärkster Orkan seit<br />

„Kyrill“ über den Taunus<br />

gefegt ist, fast fertig. Zimmermann<br />

geht von 25000<br />

Festmetern Holz aus, 10000<br />

davon entfallen allein auf den<br />

Staatswald. Größte Windwurffläche<br />

ist die „Scheid“.<br />

Zeitlich unpassender hätte<br />

der Sturm gar nicht kommen<br />

können: „Wir waren mit der<br />

Durchforstung gerade fertig,<br />

jetzt können wir wieder von<br />

vorne anfangen“, sagt Zimmermann.<br />

Durch die bei der Durchforstung<br />

einzeln entnommenen<br />

Stämme sei zunächst einmal<br />

eine gewisse Destabilisierung<br />

der Bestände einhergegangen,<br />

fatal, wenn kurz<br />

darauf der Sturm kommt,<br />

erläutert Erwe. Erschwerend<br />

sei noch hinzugekommen,<br />

dass die Böden nur oberflächlich<br />

gefroren und mit<br />

den Harvestern und Rückezügen<br />

nur schwer befahrbar<br />

sind. Die Unternehmer<br />

seien aber bemüht, mit dem<br />

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7<br />

Astwerk der Fichten auf den<br />

Rückegassen einen Teppich<br />

auszulegen, auf denen sich<br />

die Maschinen schadlos bewegen<br />

können.<br />

Ein Blick in die Fläche zeigt,<br />

dass die der hohen Erlöse<br />

wegen oft als „Brotbaum“ bezeichneten,<br />

flachwurzelnden<br />

Fichten nahezu komplett gefallen<br />

sind: Stehengeblieben<br />

sind nur die Douglasien. Sie<br />

sind wurzeln tiefer und sind<br />

daher deutlich standfester<br />

als Fichten, die auf dem an<br />

dieser Stelle sehr feuchten<br />

Boden nur wenig Halt finden,<br />

erklärt Zimmermann.<br />

Hessen Forst ist es mit seiner<br />

Marktstellung gelungen,<br />

die außerplanmäßig angefallenen<br />

Mengen zu guten Preisen<br />

zu verkaufen. Insgesamt<br />

sind in Hessen 1,5 Millionen<br />

Festmeter im Sturm gefallen.<br />

Das Forstamt hat noch nicht<br />

entschieden, wann mit der<br />

Wiederaufforstung begonnen<br />

wird. Zimmermann<br />

neigt eher dazu, noch ein<br />

paar Jahre zu warten: „Erst<br />

einmal schauen, was an Naturverjüngung<br />

von alleine<br />

aufwächst. Manchmal reicht<br />

das ja schon.“ (as)<br />

Wie geht es unserer<br />

Menschenwürde?<br />

Weilrod. Die Landakademie<br />

Weilrod informiert über<br />

das Grundgesetz der Bundessrepublik<br />

Deutschland.<br />

Am Donnerstag, 5. <strong>April</strong>,<br />

spricht Andreas Romahn<br />

über das Thema „Die Menschenwürde<br />

des Grundgesetzes<br />

– Wie geht es dem<br />

höchsten Rechtsgut unserer<br />

Verfassung“? Beginn 19 Uhr<br />

im Dorfgemeinschaftshaus<br />

Winden, Eintritt ist frei. (as)

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