Weilroder Gazette März/April 2018
#WeilroderGazette #Frühling #März #April #Blumen #2018
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Max Ernst Schule zeigte Physik zum<br />
Naschen und John Lennon zum Mitsingen<br />
Riedelbacher Schulzentrum bewies einmal mehr, welche Chancen es für Haupt- und Realaschüler bietet<br />
Riedelbach. Ramona Androvic,<br />
Schulleiterin der Riedelbacher<br />
Max-Ernst-Schule,<br />
ist davon überzeugt, dass<br />
die Hauptschule im heutigen<br />
Bildungsangebot nach<br />
wie vor ihren Platz hat und<br />
neben der Realschule und<br />
dem Gymnasium bestehen<br />
kann, zumal sich die MES<br />
als Haupt- und Realschule<br />
mit ihrer Durchlässigkeit<br />
als sehr flexibel auszeichne.<br />
Beim Tag der offenen Tür in<br />
ihrer Schule sagte sie: „Maßgebend<br />
ist allein das, was gut<br />
für die Schüler ist“. Sollten<br />
sich Hauptschüler als unterfordert<br />
erweisen, können sie<br />
jederzeit in die Realschule<br />
wechseln.<br />
Auch müssen sich Schüler<br />
in der Realschule nicht<br />
quälen und möglicherweise<br />
scheitern, denn sie können<br />
in die Hauptschule wechseln<br />
und dort einen besseren<br />
Abschluss machen. Ohne<br />
Gesichtsverlust, denn das<br />
Schulklima an der MES sei<br />
bekanntermaßen sehr gut,<br />
alle Schüler begegneten sich<br />
unabhängig vom Schulzweig<br />
auf Augenhöhe. In der Regel<br />
zeigten sich Eltern bei der<br />
Beratung über die geeignete<br />
Schullaufbahn ihrer Kinder<br />
den Argumenten der Lehrer<br />
zugänglich. Beratungsresistente<br />
Eltern gebe es<br />
zwar auch, aber zum Glück<br />
nur wenige, so Androvic.<br />
Früher sei es auch so gewesen,<br />
dass Eltern, die einen<br />
Handwerksbetrieb hatten,<br />
ihre Kinder die das Geschäft<br />
übernehmen sollten, eher<br />
in der Hauptschule gesehen<br />
haben. Die Zahl der zu vererbenden<br />
Handwerksbetriebe<br />
sei aber rückläufig, bedauert<br />
Holger Rühl (re.) zeigt, was passiert, wenn ein Schokokuss unter<br />
einer Vakuumglocke steht: Die Haut platzt und die Creme quillt<br />
heraus. Strömt dann wieder Luft in die Glocke, zieht der Schaum<br />
sich wieder in die Hülle zurück.<br />
Foto: as<br />
Androvic, die auch weiß,<br />
dass Ausbildern gute Hauptschüler<br />
meist lieber seien als<br />
schlechte Realschüler.<br />
Das Interesse am Tag der<br />
offenen Tür war wieder sehr<br />
groß. Positiv bewertete es<br />
Androvic, dass viele Eltern<br />
das Informationsangebot<br />
gemeinsam mit ihren Kindern<br />
genutzt haben. Dass<br />
viele Eltern über das breite<br />
Lern- und Freizeitangebot<br />
der Schule staunten, erfüllte<br />
das Kollegium, das an diesem<br />
Samstag fast vollständig<br />
zur Stelle war, mit Stolz.<br />
Auch vielen Schülern war es<br />
eine Ehre, „ihre“ Schule vorzustellen,<br />
Besucher herumzuführen<br />
und, etwa im naturwissenschaftlichen<br />
Zweig<br />
selbst Versuche vorzuführen.<br />
Einem Vater, der wegen eines<br />
beruflichen Wechsels mit<br />
seiner Familie von Sachsen<br />
nach Schmitten umziehen<br />
wird, war es eine große Erleichterung<br />
zu erfahren, dass<br />
sein Sohn wohl einen Platz<br />
bekommt. Die Schulleiterin<br />
konnte Eltern, die sich für die<br />
MES entscheiden würden,<br />
die Sorge vor einer Absage<br />
nehmen: „Natürlich müssen<br />
wir erst Kinder aus unserem<br />
Einzugsbereich aufnehmen,<br />
ich habe es aber noch nie erlebt,<br />
dass wir ein Kind von<br />
außerhalb abweisen mussten.“<br />
Zur Zeit hat die MES<br />
gut 500 Schüler, die meisten<br />
aus Weilrod, Schmitten,<br />
Wehrheim und Waldems.<br />
„Bei 550 wird’s aber eng“, sagt<br />
Androvic. Sie rechnet damit,<br />
dass zum Halbjahresende 75<br />
bis 80 Schüler gehen werden.<br />
Der dem Namensgeber Max<br />
Ernst geschuldete Schwerpunkt<br />
Kunst sei für viele<br />
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Eltern ein starkes Argument,<br />
eine Einschulung ihrer Kinder<br />
an der MES ins Auge zu<br />
fassen, hat die Schulleiterin<br />
auch diesmal wieder festgestellt.<br />
Die kunstorientierten<br />
Präsentationen waren gut<br />
besucht. Künftig will sich die<br />
MES musisch noch breiter<br />
aufstellen und einen weiteren<br />
Schwerpunkt entwickeln:<br />
Musik. Einen Vorgeschmack<br />
darauf bekamen die<br />
Besucher im Forum, wo sich<br />
um die Musiklehrerin Doris<br />
Kunselmann am Flügel,<br />
spontan ein kleiner Chor zusammengefunden<br />
hatte, um<br />
„Let it be“ von John Lennon<br />
zu singen. Das Informationsangebot<br />
beim Tag der offenen<br />
Tür war riesig, vor allem<br />
in der Sporthalle und auch<br />
bei den Naturwissenschaften.<br />
Hier konnten sich Chemielehrerin<br />
Ricarda Naujok<br />
und ihr Physikkollege Holger<br />
Rühl vor staunendem Publikum<br />
kaum retten. Rühl sagte,<br />
ihm sei es besonders wichtig,<br />
Schülern komplexe Dinge<br />
mit verblüffend einfachen<br />
Versuchsanordnungen so<br />
anschaulich und fesselnd zu<br />
erklären, dass sie es spontan<br />
verstehen. (as)<br />
Bei Musiklehrerin Doris Kunselmann (am Flügel) hat sich spontan<br />
ein kleiner Chor zusammengefunden.<br />
Fotos: as