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rik April 2018

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10 KÖLN<br />

NACHGEFRAGT<br />

KAI STÄNICKE<br />

„Wenn Barbie etwas ganz anderes will, als<br />

die Gesellschaft ihr vorgibt“<br />

Der 1986 in Nordrhein-Westfalen<br />

geborene Regisseur<br />

wurde unter anderem mit seinem<br />

Kurzfilm „Golden“ bekannt. Wir<br />

fragten nach, was er jetzt so macht.<br />

Woran arbeitest du gerade?<br />

An einem Animationskurzfilm namens<br />

PACE. Das ist ein Langzeitprojekt, wir<br />

arbeiten daran schon drei Jahre. Jetzt sind<br />

wir endlich in den Schnitt gestartet, <strong>2018</strong><br />

wird er dann fertig. Dann gehen wir auf<br />

Filmfestivals und hoffen, dass der Film<br />

dort gut aufgenommen und auf möglichst<br />

vielen Festivals gezeigt wird. Danach kann<br />

man Lizenzen an verschiedene Vertriebe<br />

und Verleihe für DVD-Kurzfilmsammlungen<br />

usw. verkaufen.<br />

Da brauchst du einen langen Atem.<br />

Stichwort Crowdfunding: Ist es heute<br />

einfacher, an Geld für einen Film zu<br />

kommen?<br />

Es ist weiterhin ein steiniger Weg. (lacht)<br />

Die Projekte, die ich mache, werden meist<br />

durch Filmförderung finanziert. Das heißt,<br />

dass man mit seiner Projektidee zu den<br />

Förderanstalten geht und dann mit etwas<br />

Glück die Fördermittel erhält, den Film<br />

zu machen. Sollte dann der Film viel Geld<br />

einspielen, muss man das Geld später<br />

zurückzahlen. Das kommt bei Kurzfilmen<br />

aber eher selten vor, da sie nicht die Auswertungsform<br />

wie lange Spielfilme haben.<br />

Es handelt sich also in erster Linie um eine<br />

Kulturförderung.<br />

2017 konnte man via „GIRLS ON<br />

FILM 2: BEFORE DAWN“ auch eine<br />

lesbische Geschichte von dir sehen.<br />

Der Film entstand 2015, es war mein erster<br />

Animationsfilm namens „B“. Wir haben mit<br />

Barbiepuppen animiert und unsere eigenen<br />

Köpfe hergestellt, damit die Puppen Mimik<br />

und Emotionen vermitteln können. Eine<br />

Lizenz für den Film haben wir dann an<br />

Peccadillo Pictures verkauft, die ihn auf<br />

diese DVD-Compilation gebracht haben.<br />

Wer oder was inspiriert dich denn<br />

eigentlich?<br />

Meine Ideen und Geschichten kommen<br />

aus ganz verschiedenen Richtungen. Bei<br />

„Barbie“ war es 2012, dass ich auf die Idee<br />

kam, mal zu sehen, was wäre, wenn Barbie<br />

etwas ganz anderes will, als die Gesellschaft<br />

ihr vorgibt.<br />

<strong>2018</strong>, was steht da an?<br />

Mein erster langer Spielfilm ist die nächste<br />

große Baustelle. Daran schreibe ich gerade,<br />

das wird noch ein langer Prozess.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.kaistaenicke.com

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