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IM KW 14

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Standort als Zankapfel<br />

Imster Gemeinderat: Hitzige Diskussion um Jagdhütte<br />

(tamt) Wenige Tage vor dem wichtigsten Feiertag im christlichen<br />

Kalender war von Osterfrieden im Imster Gemeinderat wenig zu<br />

spüren. Stein des Anstoßes ist der geplante Standort einer Jagdhütte<br />

im Revier rund um die Oberstädter Melkalpe. Die Opposition<br />

rund um Andrea Jäger, Helmuth Gstrein, Friedl Fillafer und<br />

Helmut Knabl ortet die mögliche Errichtung eines Freizeitwohnsitzes<br />

mit idyllischem Blick über das Gurgltal und kritisiert das<br />

Zustandekommen des jagdwirtschaftlichen Gutachtens.<br />

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Helmuth Gstrein, Helmut Knabl, Andrea Jäger und Friedl Fillafer (v.l.) luden zwei Tage<br />

nach der Gemeinderatssitzung zum Gespräch. „Wir werden sämtliche Rechtsmittel<br />

ausschöpfen, dass diese Hütte nicht gebaut wird“, so die Kampfansage. RS-Foto: Matt<br />

Manchmal weiß Unverdautes einige<br />

Zeit später wieder recht sauer aufzustoßen<br />

– das gilt freilich nicht nur<br />

bei letzten Abendmahlzeiten, sondern<br />

auch im Imster Gemeinderat, der sich<br />

bereits 2016 mit dem 300 Hektar großen<br />

Jagdrevier im Bereich der Oberstädter<br />

Melkalpe befasste. Gepachtet um<br />

25.000 Euro pro Jahr, deponierte Pächter<br />

Thomas Scheiber den Wunsch,<br />

eine Jagdhütte bauen zu dürfen. Dagegen<br />

sei nichts einzuwenden, hieß es<br />

damals – vorausgesetzt, das Gutachten<br />

zur jagdlichen Notwendigkeit des Landes<br />

Tirol falle positiv aus.<br />

4./5. April 2018<br />

SCHÖNES PLÄTZCHEN.<br />

Dieses behördliche Schreiben liegt<br />

nun auf dem Tisch und bestätigt die<br />

Möglichkeit der Errichtung. Vor der<br />

Abstimmung über die Einleitung des<br />

Umwidmungsverfahren äußert allen<br />

voran Stadträtin Andrea Jäger ihre<br />

Zweifel über die Notwendigkeit der<br />

Hütte. Mit einem Jagdcontainer am<br />

„Narren“ nahe der Plateinwiese und<br />

der Melkalpe würden bereits zwei<br />

Quartiere im Revier existieren, was<br />

dem Gutachter von seiten der Stadt<br />

jedoch nicht mitgeteilt worden sei,<br />

so die Kritik. „Ein Schreibtisch-Gutachten“,<br />

urteilt ebenso Gemeinderat<br />

Helmuth Gstrein, auch wenn dem<br />

Gutachter selbst nichts vorzuwerfen<br />

sei, der aufgrund übermittelter Unterlagen<br />

sein Urteil fällte. Zudem sei<br />

auch das grundlegende Argument der<br />

Durchfahrt durch ein anderes Jagdgebiet<br />

eigentlich gelöst, wundert sich<br />

die Stadträtin. Immerhin sei von Vizebürgermeister<br />

Gebi Mantl bereits eine<br />

dementsprechende Vereinbarung ausgearbeitet<br />

worden, die der andere Jagdpächter<br />

bereits unterschrieben habe –<br />

nur der Sanktus von Scheiber fehle.<br />

Das bestätigt auf RS-Nachfrage auch<br />

der Pächter, der sein Durchfahrtsrecht<br />

bereits im Pachtvertrag verankert sieht.<br />

Der größte Dorn im oppositionellen<br />

Auge bleibt aber der geplante Standort<br />

der Hütte, der dank weitem Blick über<br />

das Gurgltal einer der schönsten Plätze<br />

in Imst sei. „Eine kleine Sommerresidenz,<br />

ein Freizeitwohnsitz“, meint<br />

Gstrein. Das mache kein gutes Bild in<br />

der Bevölkerung, kritisieren neben Gstrein<br />

und Jäger auch Helmut Knabl und<br />

Friedl Fillafer.<br />

SAVE THE DATE<br />

7. April<br />

zusätzlich mit<br />

Weinverkostung<br />

„NEIDDEBATTE“. Das Echo auf<br />

die geäußerte Kritik ließ freilich nicht<br />

lange auf sich warten. Es handle sich<br />

bei der Hütte lediglich um eine Größe<br />

von 16 Quadratmetern, so der Tenor<br />

von der Gegenseite. „Da kannsch<br />

di nit mal umdrahn“, meint Heinrich<br />

Gstrein, der ein politisches Nein zur<br />

Hütte als schändlichen Vertragsbruch<br />

sehe. Ähnlich hält es Stefan Krismer:<br />

Was nun einmal vereinbart worden<br />

sei, könne jetzt nicht anders sein, nur<br />

weil Kritik aufkommt. Zudem sei die<br />

Hütte durchaus als Aufwertung des<br />

Jagdreviers zu sehen, die nach Ablauf<br />

des zehnjährigen Pachtvertrags<br />

wiederum der Stadt zufalle, wirft<br />

Mantl ein. Eine „Neiddebatte“ und<br />

„Klientelpolitik“ seitens der Opposition,<br />

findet Bürgermeister Stefan<br />

Weirather.<br />

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ABST<strong>IM</strong>MUNG. Für ein erneutes<br />

Gutachten und ein Verschieben der<br />

Entscheidung plädiert Vincenzo Diana<br />

gegen Ende der Diskussion. „Der<br />

Punkt bleibt auf der Tagesordnung“,<br />

lehnt Weirather den Vorschlag ab.<br />

Letztlich stimmte der Gemeinderat mit<br />

13 „Ja“-, fünf „Nein“-Stimmen und einer<br />

Enthaltung für die Einleitung des<br />

Widmungsverfahrens. Die Kritiker<br />

scheinen jedenfalls nicht locker lassen<br />

zu wollen. „Wir werden sämtliche<br />

Rechtsmittel ausschöpfen, dass diese<br />

Hütte nicht gebaut wird“, versprechen<br />

Gstrein, Jäger, Knabl und Fillafer zwei<br />

Tage später vor Medien. Scheiber selbst<br />

meint zur RUNDSCHAU: „Man<br />

muss andere Meinungen akzeptieren,<br />

aber nicht verstehen. Die Hütte ist<br />

kleiner als meine Küche zuhause – also<br />

definitiv kein Freizeitwohnsitz.“<br />

RUNDSCHAU Seite 3

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