Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Naturbahnrodeln<br />
Auch an unserer Schule gibt es Talente<br />
Naturbahnrodeln hat in Umhausen eine lange Tradition.<br />
Die 2a hat sich mit diesem Thema beschäftigt, weil es auch<br />
an unserer Schule vier aktive Naturbahnrodler gibt, die im<br />
Nachwuchsteam des SV Umhausen sind.<br />
Von 2a NMS Umhausen<br />
Viele haben sicher schon einmal<br />
die Naturrodelbahn auf der rechten<br />
Seite taleinwärts hinter Umhausen<br />
bei der Abfahrt nach Köfels wahrgenommen.<br />
Vor allem, wenn sie<br />
abends beleuchtet ist, weil Bewerbe<br />
oder Trainingsläufe stattfinden,<br />
fällt sie einem sofort auf.<br />
Seit 1999 werden hier im Bundesleistungszentrum<br />
West für das<br />
Naturbahnrodeln nationale und<br />
internationale Bewerbe durchgeführt,<br />
dazu zählen Weltmeisterschaften,<br />
Europameisterschaften,<br />
Weltcuprennen, Tiroler und Österreichische<br />
Meisterschaften.<br />
DATEN UND FAKTEN ZUR<br />
RODELBAHN GRANTAU. Für<br />
alle Details rund um die Bahn ist<br />
Bruno Kammerlander verantwortlich,<br />
von dem wir wichtige Informationen<br />
für unseren Artikel bekommen<br />
haben.<br />
Mitte der 90er Jahre gründete<br />
eine Gruppe rodelbegeisterter<br />
Umhauser den Rodelverein. Den<br />
Posten des Sektionsleiters belegte<br />
Bruno Kammerlander, Obmann<br />
war Walter Tinzl und der Jugendtrainer<br />
war Erich Schöpf. Diese<br />
drei Männer halfen auch beim Erbau<br />
der Rodelbahn in der Grantau.<br />
Dieser Platz wurde deswegen<br />
gewählt, weil es hier den ganzen<br />
Winter sehr schattig ist, was eine<br />
ideale Voraussetzung für eine<br />
Eisbahn ist. Die Strecke selbst ist<br />
955 Meter lang und hat ein durchschnittliches<br />
Gefälle von 12,6 Prozent.<br />
Thomas Kammerlander sammelte bereits<br />
in jungen Jahren erste Rodelerfahrungen.<br />
Foto: Privat<br />
EHEMALIGE SCHÜLER FEI-<br />
ERN ERFOLGE <strong>IM</strong> NATURBAHN-<br />
RODELN. Wenn man sich mit dem<br />
Thema Naturbahnrodeln näher beschäftigt,<br />
stößt man immer wieder<br />
auf zwei Namen, die untrennbar<br />
mit diesem Sport verbunden sind:<br />
Gerald und Thomas Kammerlander,<br />
zwei Weltklassesportler in dieser<br />
Disziplin und ehemalige Schüler<br />
unserer Schule. Gerald Kammerlander,<br />
der 2011 Weltmeister im<br />
Einsitzer in Umhausen wurde, ist<br />
heute Sportdirektor und Cheftrainer<br />
des Österreichischen Nationalteams<br />
und investiert auch viel Zeit<br />
in die Nachwuchsarbeit. Ziel ist es,<br />
junge Talente zu fördern, die vielleicht<br />
irgendwann ebenso berühmt<br />
werden wie Thomas Kammerlander,<br />
Gesamtweltcupsieger und<br />
Bronzemedaillengewinner bei der<br />
Weltmeisterschaft 2016/17, Europameister<br />
2016, Team Weltmeister<br />
2016/17, Europameister 2018 und<br />
Gesamtweltcupsieger 2018. Um<br />
solche Erfolge feiern zu können, ist<br />
ein intensives Training nötig. Acht<br />
bis zehn Stunden pro Woche investiert<br />
Thomas dafür. Beim Interview<br />
Leon, Thomas, Paolo, Melvin und Julia (v.l.) beim netten Gespräch mit Thomas<br />
Kammerlander. <br />
JS-Foto: Auer<br />
hat er uns auch verraten, was beim<br />
Präparieren der Rodel wichtig ist:<br />
„Das Material muss immer auf jede<br />
Bahn und die Witterungsverhältnisse<br />
anders eingestellt werden.<br />
Wie das genau funktioniert, muss<br />
jeder Athlet selbst herausfinden und<br />
dabei seine eigenen Erfahrungen<br />
sammeln.“ Auf die Frage, wie lange<br />
Thomas noch vorhabe, aktiv tätig zu<br />
sein, meinte er, dass sein Ziel vorerst<br />
die Heim-WM 2021 sei.<br />
JUNGATHLETEN AUF DEM<br />
WEG NACH OBEN. Möglicherweise<br />
bekommt er bis dahin schon<br />
Konkurrenz von Schülern der NMS<br />
Umhausen, die im Nachwuchskader<br />
des SV Umhausen sind und<br />
bereits erste Erfolge zu verzeichnen<br />
haben. Paolo (1a) und Leon (3b)<br />
Auer, Melvin Kapferer (2a) und Julia<br />
Frischmann (2a) sind durch ein<br />
Schulprojekt des ÖRV zum Naturbahnrodelsport<br />
gekommen. Einmal<br />
wöchentlich trainieren sie zirka zwei<br />
Stunden abends auf der Rodelbahn<br />
Grantau. Nach Aufwärmübungen<br />
und Bahnbesichtigung absolvieren<br />
sie meistens vier bis fünf Fahrten.<br />
Da die österreichweiten Wettkämpfe<br />
immer am Wochenende stattfinden,<br />
lässt sich der Sport gut mit der<br />
Schule vereinbaren. Aber nicht nur<br />
während der Rennsaison wird trainiert,<br />
auch daheim absolvieren sie<br />
in der rennfreien Zeit nach einem<br />
eigens für sie zusammengestellten<br />
Trainingsplan Kraftübungen für<br />
Oberarme und Bauch. Selbst im<br />
Sommer wird trainiert, wobei unsere<br />
Vier ihr Know-how beim Rollenrodeln<br />
anwenden.<br />
RODELTIPPS FÜR DIE FREI-<br />
ZEIT. Auf unsere Frage, welche<br />
Tipps sie als „Profis“ für Freizeitrodler<br />
haben, sind sich Julia, Paolo,<br />
Leon und Melvin sofort einig:<br />
„Eine Rodel, die gut zu lenken ist,<br />
ist Voraussetzung. Auch passendes<br />
Schuhwerk ist wichtig und nicht mit<br />
der Ferse, sondern mit der ganzen<br />
Sohle muss man bremsen. Außerdem<br />
soll man sein Können nicht<br />
überschätzen. Viele glauben, jeder<br />
könne sich einfach ohne Vorkenntnisse<br />
auf eine Rodel setzen<br />
und einen Hügel hinunterfahren.<br />
Dass dem nicht so ist, zeigen die<br />
vielen Rodelunfälle, die in der Freizeit<br />
passieren und sehr häufig mit<br />
Kopfverletzungen im Krankenhaus<br />
enden. Also verwendet unbedingt<br />
einen Helm!“ Nach dem Weltcupfinale<br />
am 16. und 17. Februar, bei der<br />
Thomas als Sieger hervorging und<br />
somit auch den Gesamtweltcup gewonnen<br />
hat, wird es für das Team<br />
Grantau wieder ruhiger, bevor es<br />
Mitte Dezember mit spannenden<br />
Wettkämpfen erneut losgeht.<br />
Schule – früher und heute<br />
Auf Tafel mit alter Schrift,<br />
heute im Heft oder am Computer,<br />
lange Schulwege zu Fuß,<br />
heute mit dem Bus,<br />
den ganzen Tag Schule,<br />
lang und hart die Arbeit zuhause,<br />
heute nur bis 13 Uhr,<br />
man musste selbst Holz mitbringen,<br />
heute Gas- oder Elektro-Heizung<br />
Fabian Schöpf, 4b-Klasse<br />
Im Ziel: Paolo, Melvin, Julia und Leon (v.l.) in der Grantau.<br />
JS-Foto: Markt<br />
Bruno Kammerlander beim JUNGSCHAU-Interview mit Amelie Holzknecht<br />
und Julia Frischmann (v.l.). <br />
JS-Foto: Karst<br />
RUNDSCHAU Seite 34 4./5. April 2018