PressEnte 2014
Magazin des Presseclubs Regensburg
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Auf Empfang: Wer sein Publikum auch in<br />
Zukunft erreichen will, muss vor allem die<br />
mobile Nutzung im Auge haben.<br />
Lajos-Eric Balogh, dpa<br />
DIGITALER JOURNALISMUS<br />
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Warum soziale Netzwerke für<br />
Journalisten sehr wertvoll sind<br />
und wie digitaler Journalismus auf<br />
Dauer erfolgreich sein kann.<br />
Ja früher, da war alles – nein, es war natürlich<br />
nicht alles besser. Manches war<br />
jedoch zugegeben ein wenig einfacher.<br />
Die Sache mit dem Journalismus beispielsweise.<br />
Früher, da herrschte hier<br />
noch eine klare Aufgabenverteilung.<br />
Auf der einen Seite die Journalisten, auf der anderen<br />
Seite die Leser. Klare Sache also, ebenso wie die Plattform.<br />
Was in der Zeitung stand, das zählte und wurde<br />
gelesen – was nicht drinstand eben nicht, fertig und<br />
aus. Doch die Zeiten haben sich nicht nur, aber eben<br />
auch in der Welt der Medien längst und sehr grundlegend<br />
geändert. Die Möglichkeiten haben sich multipliziert.<br />
Und zwar für beide Seiten, Journalisten<br />
und Leser. Das hat die Sache zwar nicht einfacher gemacht,<br />
ganz sicher aber auch nicht schlechter. Denn<br />
mit den Möglichkeiten haben sich auch die Chancen<br />
vervielfacht. Die Chancen, Geschichten zu entdecken;<br />
die Chancen, Geschichten auf neue Art zu erzählen;<br />
die Chancen, mehr und neue Menschen zu erreichen.<br />
Vervielfacht haben sich allerdings auch die Anforderungen.<br />
Es reicht einfach nicht mehr, sich auf die<br />
althergebrachten Mittel und Verbreitungswege zu<br />
beschränken. Wer relevant bleiben will, muss auch<br />
dafür sorgen, dass er sichtbar bleibt. Wer wahrnehmbar<br />
bleiben will, der muss die Möglichkeiten von Social<br />
Media für sich nutzen. Wer auch nur mittelfristig<br />
erfolgreich sein will, muss auf den Mobilgeräten der<br />
Menschen zu finden sein.<br />
Keine ganz neuen Erkenntnisse, aber noch immer<br />
nicht überall angekommen. Wie sonst wäre zu erklären,<br />
dass seit Jahren in der Debatte (vor allem) über<br />
den Lokaljournalismus immer wieder die gleichen<br />
Forderungen erhoben werden? Seit Jahren immer<br />
wieder dieselben Rezepte ausgestellt werden, obwohl<br />
längst klar ist, dass die hier verordnete Medizin einen<br />
großen Teil ihrer Wirkung verloren hat. Dass in den<br />
Redaktionen neue Mixturen angerührt, neue Methoden<br />
angewendet werden müssen. Meinungsstarke<br />
Lokalteile und gute Geschichten müssen eine zentrale<br />
Rolle spielen? Ungefähr so neu wie die Erkenntnis,<br />
dass Rauchen nicht übertrieben gesundheitsfördernd<br />
ist. Kein Zweifel, es wird dadurch nicht falsch – wirklich<br />
weiter bringt uns das aber auch nicht mehr.<br />
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