PressEnte 2014
Magazin des Presseclubs Regensburg
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Gerd Penninger<br />
(65), wurde im niederbayerischen Kößlarn<br />
geboren. Nach seinem Abitur studierte<br />
er in Regensburg und an zwei amerikanischen<br />
Universitäten Journalismus,<br />
Wirtschaft, Geografie und Geschichte. Als<br />
Preisträger im kalifornischen Studentenwettbewerb<br />
in Newswriting erhielt er ein<br />
Stipendium der »Society of Professional<br />
Journalists Sigma Delta Chi«. Während<br />
und nach seinem Studium organisierte er<br />
Reisen in den Jemen und nach Äthiopien<br />
und arbeitete als Freelancer.<br />
1986 wurde Penninger Programmchef<br />
von Radio Charivari,<br />
1991 Studioleiter im neu gegründeten<br />
Funkhaus Regensburg. 1993 bekam er die<br />
Geschäftsführung übertragen. Von 1993<br />
bis 2011 war er zusätzlich Dozent an der<br />
Bayerischen Akademie für Werbung und<br />
Marketing (BAW) in München. 1993 wurde<br />
er zum Fachgruppensprecher im Verband<br />
Bayerischer Lokalrundfunk (VBL)<br />
gewählt. Diese Funktion hat Penninger<br />
bis zum heutigen Tag ohne Unterbrechung<br />
ausgeführt. Seit 1999 ist er außerdem<br />
Gründungsgeschäftsführer der<br />
‚Digitaler Rundfunk Bayern GmbH‘, dem<br />
Lizenznehmer von Radio Galaxy. 2011<br />
wurde Penninger in den Verwaltungsrat<br />
der Bayerischen Landeszentrale für neue<br />
Medien gewählt. 2012 übernahm er zusätzlich<br />
zu seiner Rundfunktätigkeit die<br />
Verlagsleitung der Regensburger Sonntagszeitung<br />
»Blizz«.<br />
Fast drei Jahrzehnte hat Penninger<br />
den regionalen Rundfunk in Regensburg<br />
mitgeprägt. Ende <strong>2014</strong> wird er<br />
aus Altersgründen die Geschäftsführung<br />
im Funkhaus Regensburg abgeben.<br />
Gibt es ein Verfallsdatum für Radiomoderatoren?<br />
Ich kenne einen Moderator in San Diego, der moderiert<br />
seit 40 Jahren. Er ist inzwischen gut über 60, aber<br />
er hat immer noch seine Sendung. Und einmal im<br />
Jahr verbringt er einen Teil seines Urlaubs, genauer<br />
eine Woche, mit Hörern auf Kreuzfahrt in der Karibik.<br />
Ein Traumjob!<br />
In dieser Woche auf alle Fälle!<br />
Welche drei Dinge sind für eine<br />
Radiokarriere wesentlich?<br />
Gute Stimme, Ausdrucksfähigkeit<br />
und – viel Engagement. Ich erinnere<br />
mich an zwei junge Frauen, die<br />
etwa gleichzeitig bei uns waren.<br />
Eine hatte unglaublich viel Talent,<br />
die andere war unglaublich engagiert.<br />
Diese hat am Ende die Karriere<br />
gemacht.<br />
Wir stehen am Anfang unserer<br />
»Karriere«. Jüngere sind in ihrer<br />
Freizeit mehr im Internet und<br />
verabschieden sich von den traditionellen<br />
Medien. Wie sieht es<br />
mit dem Radio aus?<br />
Die 10- bis 19-Jährigen hören nach<br />
den aktuellsten Umfragezahlen immerhin<br />
täglich 129 Minuten Radio.<br />
Das ist zwar weniger als bei den älteren<br />
Hörern, aber immer noch ganz schön viel. Die<br />
jüngere Zielgruppe verlässt immer mehr die Tageszeitung<br />
und auch das Fernsehen, aber das Radio ist<br />
weiterhin ein begehrter Begleiter. Deshalb habe ich<br />
für gong fm und Radio Charivari und auch Ihre Karriere<br />
keine Zukunftsängste.<br />
Obwohl man über Spotify und andere Musik-Streaming-Dienste<br />
sein eigener Programmchef sein<br />
kann. Warum braucht man da noch ein Radio?<br />
Weil die Ansprache und der Livecharakter auch weiterhin<br />
wesentlich sind. Hörer wollen die lokale Information,<br />
verständlich verpackt und aktuell. Bei der<br />
Musik will der Hörer wohl seine Geschmacksrichtung,<br />
aber gleichzeitig auch die Überraschung, für<br />
die er selbst nicht sorgen kann. []<br />
Gerd Penninger im Gespräch mit den<br />
Volontären Sebastian Diepold,<br />
Helena Ferstl und Vanessa Civiello.<br />
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