Gsungen&Gspielt 04/2017
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INT´RESSANTERWEIS<br />
„SPRACHE IST WIE MUSIK<br />
FÜR MICH!“<br />
Eva-Maria Gintsberg kommt aus Scheffau am Wilden Kaiser,<br />
sie ist Schauspielerin und Vorleserin und schreibt auch<br />
seit einigen Jahren literarische Texte. Im Jahr 2016 spielte sie<br />
beim Tiroler Adventsingen eine Putzfrau im Tempel, die von<br />
der Geburt Jesu erfährt. In diesem Jahr wechselt sie sprichwörtlich<br />
die Seite und schreibt für das Adventsingen den<br />
szenischen Text, der von Julia Gschnitzer, Josef Mair und<br />
Walter Pichler zur Aufführung gebracht wird. Wir haben<br />
Eva-Maria Gintsberg in Scheffau für ein Interview besucht.<br />
Text: Sabrina Haas<br />
Welche Erinnerungen hast du an<br />
dein Mitwirken beim Tiroler Adventsingen<br />
2016?<br />
Für mich war diese Arbeit, in diesem<br />
Rahmen, ein völlig neues Erlebnis.<br />
Das Zusammenspiel mit so vielen<br />
Musikantinnen und Musikanten war<br />
eine tolle und berührende Erfahrung.<br />
Als ich die Bühne zum ersten Mal<br />
betrat, mit den vielen zuschauenden<br />
Menschen im Saal und den Mitwirkenden<br />
auf der Bühne, war die Stimmung<br />
ganz besonders ... schwer zu<br />
beschreiben, aber es war umwerfend!<br />
Was erwartet das Publikum beim<br />
diesjährigen Tiroler Adventsingen?<br />
Über das Stück kann natürlich nicht<br />
allzu viel verraten werden, außer, dass<br />
es „Himmelskind“ heißt! Seit einigen<br />
Jahren schreibe ich sehr viel Lyrik und<br />
Prosa, so ein Auftragsstück in dieser<br />
Form ist aber neu für mich. Da ich ja<br />
selbst im letzten Jahr als Schauspielerin<br />
gespielt habe, wusste ich bereits<br />
beim Verfassen des Textes, dass mein<br />
Stück in eine gewisse Richtung gehen<br />
muss und von bestimmten Komponenten<br />
wie der Bühnengestaltung und<br />
dem Schwerpunkt auf instrumentalen<br />
und gesanglichen Musikstücken abhängig<br />
ist. Auch die spezielle Lichtsituation,<br />
die für einen Schauspieler<br />
gar nicht so einfach ist, hat mich beim<br />
Schreiben beeinflusst.<br />
Foto: Bernhard Mayr<br />
Wie kann man sich das Schreiben<br />
eines solchen Stücks vorstellen?<br />
Als die Anfrage kam, bat ich den Regisseur<br />
Norbert Mladek um einige<br />
Tage Bedenkzeit. Natürlich beginnt<br />
es in meinem Kopf sofort zu arbeiten.<br />
Verschiedene Bilder und Ideen<br />
kamen mir in den Sinn, also sagte ich<br />
zu, unter einer Bedingung, meinem<br />
Schreibstil treu bleiben zu können,<br />
denn es wäre nicht möglich gewesen,<br />
G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 43. JAHRGANG | HEFT <strong>04</strong> | DEZEMBER <strong>2017</strong> 5