Finanzierung regionaler Entwicklung - sprint
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34 Prof. Dr. Dr. habil. Stefan Hartke<br />
en, Netzwerken, Kammern, Verbänden, Sparkassenwesen und <strong>regionaler</strong> Kreditwirtschaft.<br />
Hier gibt es sowohl zeitgeschichtlich gewachsene Schwäche- als auch<br />
Stärke-Regionen (Lüchow-Dannenberg oder Holzminden vs. Emsland und Hildesheim).<br />
Die Organisation der kommunalen Wirtschaftsförderung ist zusammen mit<br />
Leadership einer der Hauptfaktoren bei regionalen Schlüsselunternehmen. Bei der<br />
Programmierung der Operationellen Programme des EFRE sollen spezielle geografische<br />
und sozioökonomische Bedürfnisse und Eigenheiten berücksichtigt werden<br />
können. Alle Regionen sollen eine Chance erhalten eine potentialorientierte Strategie<br />
zu entwickeln. Good Governance und Partnerschaft seien tragende Faktoren.<br />
Diese Diskussion fußt auf drei Jahrzehnten, in denen eine Vielzahl <strong>regionaler</strong> Initiativen<br />
und Kooperationsprojekte begleitet, gefördert und vom Verfasser auch finanziert<br />
wurden. In aufeinanderfolgen Modewellen haben die Förderreferate in den<br />
Ländern praktisch alles „mal ausprobiert“ und teils negative <strong>Finanzierung</strong>serfahrungen<br />
gewonnen.<br />
Drei Jahrzehnte verwaltungs-regionalwissenschaftliche und raumordnerische<br />
Debatte über Initiativen und Maßnahmen von Regionen<br />
Bis auf die weiter unten beschriebenen RTBs und ihr Einsatz für die kommunale<br />
investive Zuschussförderung von KMU aus dem EFRE waren über viele Jahre hinweg<br />
die von den regionalen Trägern eingesetzten und umgesetzten Fördermaßnahmen<br />
mehrheitlich dem nicht-investiven Bereich zuzuordnen. Beispiele aus drei<br />
Jahrzehnten hat der Verfasser im Bericht der Gesellschaft für Regionalforschung<br />
über das Winterseminar 2010 in Matrei dargestellt. Dazu gehören Maßnahmen wie<br />
Regionale <strong>Entwicklung</strong>skonzepte, Regionalmanagement, neuerdings kleine Regionalbudgets<br />
in der GRW, Clustermanagement, Kooperation und Vernetzung, Regionalmarketing,<br />
regionales Gründungscoaching, Business Angels, Beratungsförderung,<br />
Technologieberatung und <strong>Finanzierung</strong>sberatung.<br />
Man war mehrheitlich der Auffassung, dass mindestens die einzelbetriebliche Unternehmensförderung<br />
nicht regionalisiert und nicht öffentlich in diskursiven Strukturen<br />
behandelt werden dürfe, da derartige Förderfälle nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz<br />
dem Datenschutz unterliegen. Öffentlich sind nur die nachträglichen Listen<br />
der endbegünstigten Zuwendungsempfänger im EFRE und seit 2008 auch in<br />
der GRW. Bei der wirtschaftsnahen Infrastrukturförderung gibt es in Hessen,<br />
Schleswig-Holstein und einigen neuen Ländern zwar eine staatliche Förderung,<br />
aber eine vorlaufende Behandlung von Projekten durch regionale Vorentscheidungsgremien.<br />
Nach hiesiger Kenntnis betrifft aber die regionale Mitwirkung im<br />
Vorfeld der Entscheidung über Investitionen nicht die Bewilligungsentscheidung