Landshuter Mama Ausgabe 12
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Mein Kind ist krank<br />
Alle Eltern kennen das Gefühl, wenn das Kind kränkelt, die Grippe nicht mehr aufhört,<br />
der Husten gefühlt zu intensiv ist oder das Kleine über unbestimmte Schmerzen klagt -<br />
plötzlich greift da eine Angst nach einem: „Ist es vielleicht was Schlimmes?“<br />
Meistens zum Glück nicht. Aber wenn diese Ängste zur Gewissheit werden,<br />
fest steht, dass das eigene Kind mit schweren Einschränkungen leben werden muss,<br />
dann ändert sich alles. Diese Erfahrung mussten Verena und Monic bereits machen.<br />
Uns erzählen Sie von der schlimmsten Zeit in ihrem Leben und wie sie jetzt<br />
mit der Krankheit ihrer Kinder umgehen …<br />
nicht noch erledigen soll, mich dann aber dagegen entschieden und fuhr direkt<br />
zur Schule. Ich ging ins Ethik-Klassenzimmer und die Lehrerin meinte nur meine<br />
Tochter sei „so müde, könne sich kaum aufrecht halten“.<br />
Ich sah mein Kind an und wusste sofort,<br />
dass da etwas ganz und gar nicht stimmt.<br />
Sie konnte nicht sprechen, konnte nicht selbst stehen, war wie volltrunken. Ich<br />
habe sie nur eingepackt, vor das Schulgebäude getragen und sofort den Notarzt<br />
gerufen, ich dachte das Kind hätte einen Schlaganfall. Voller Panik habe<br />
ich dann noch versucht meinen Mann zu erreichen, was mir erst nach mehreren<br />
Versuchen gelang. Ich sagte nur „Mit L. stimmt etwas nicht - ich habe den<br />
Notarzt gerufen, bitte komm!“ - er machte sich direkt aus 80 km Entfernung<br />
auf den Weg.<br />
Es folgten die Fahrt mit Blaulicht ins Krankenhaus, erste Untersuchungen, ein<br />
EEG, das Auffälligkeiten zeigte. Sie konnte noch immer nicht richtig sprechen,<br />
aber war für mich schon etwas klarer als zuvor. Die Verdachtsdiagnose war<br />
eine Meningitis, zuvor sollte allerdings ein MRT gemacht werden. Ich war bei<br />
der Untersuchung dabei, um meine Tochter zu beruhigen. Ich selbst weiterhin<br />
am Rande des Wahnsinns, voller Panik, im falschen Film.<br />
Während ich ihre Hand hielt, bekam sie<br />
im MRT einen epileptischen Anfall.<br />
Ein Anblick, der sich mir in die Seele gebrannt hat. Quälenden Minuten folgten,<br />
denn das richtige Medikament war nicht zur Stelle, der richtige Aufsatz für den<br />
Sauerstoff fehlte und ich mittendrin in absoluter Todesangst um mein Kind.<br />
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde der Anfall durchbrochen, sie kam schlafend<br />
auf die Intensivstation.<br />
Verena:<br />
Es gibt nur noch ein davor und ein danach …<br />
Am 30.11.2016 um <strong>12</strong>.27 Uhr hörte meine Welt auf sich zu drehen. Bis dahin<br />
war ich eine mehr oder weniger ausgeglichene Ehefrau und Mutter dreier Kinder<br />
- 6 und 4 Jahre alt, der Kleinste 7 Monate - beschäftigt mit Planung eines<br />
Hauses, Umzugsvorbereitungen und kurz vor dem Wiedereinstieg in den Job.<br />
Von allem etwas zu viel, eigentlich war ich da mit meinem Alltag schon bedient.<br />
Aber dann …<br />
Ein Anruf aus dem Schulsekretariat. Meiner großen Tochter „würde es nicht gut<br />
gehen“, ihr sei schlecht. Zufälligerweise war ich gerade auf dem Parkplatz eines<br />
Supermarktes in der Nähe der Schule - habe sogar überlegt, ob ich den Einkauf<br />
Im Anschluss das, was man genau nicht hören möchte: „Ja, man hat im MRT<br />
etwas gesehen, es kommt gleicht der Chefarzt zu ihnen“. Mein Mann und ich<br />
zusammen in diesem Eltern-Aufenthaltsraum, der Chefarzt und der Satz: „Ihre<br />
Tochter hat einen Hirntumor.“ In meinem Kopf brach völliges Chaos aus.<br />
Ein Horrorfilm über schlimme<br />
Behandlungen, Chemo, den Tod.<br />
Am folgenden Tag wurden wir in eine andere Klinik verlegt, in der man auf<br />
kindliche Hirntumoren spezialisiert ist, eine Kinderonkologie. Das war zunächst<br />
ein Schock, allerdings auch ein Segen. Denn dort wurden wir von Schwestern<br />
und Ärzten aufgefangen, so gut es nur ging. Wir hatten gleich am ersten Tag<br />
ein Gespräch mit der Oberärztin, die uns erst einmal erklärt hat, dass<br />
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