22 Der richtige Mann am richtigen Ort: Mainz bedeutet für Stefan Bell ein großes Stück Heimat. 2007 kam er vom TuS Mayen an den Bruchweg.
Leader 23 STEFAN BELL 2020 Stefan Bells aktueller Kontrakt läuft bis Juni 2020. Seit 2007 trägt der gebürtige Andernacher das Trikot mit dem 05-Emblem. Am 1. Dezember 2012 gab der damals 21-Jährige sein Bundesliga-Debüt für den FSV, als er gegen Hannover 96 in der 90. Minute eingewechselt wurde. Stefan Bell ist mittlerweile so lange bei den Nullfünfern und im Bundesliga-Geschäft dabei, dass er sich so schnell nicht in Panik versetzen lässt, sondern auch im Abstiegskampf klaren Kopf behält. Die richtige Haltung, wie wir wieder mal erfahren haben. Gegen RB Leipzig feierte Stefan Bell Jubiläum. Zum 150. Mal kam der Innenverteidiger beim furiosen 3:0-Erfolg am 32. Spieltag für den 1. FSV Mainz 05 in der Bundesliga zum Einsatz, machte mit seinem FSV einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt, der dann eine Woche später durch den Auswärtssieg bei Borussia Dortmund perfekt gemacht werden konnte. Die letzten Wochen, sie hätten schlechter laufen können für Bell und die Mainzer. Dass das Heimspiel heute Nachmittag gegen Werder Bremen somit ein entspanntes, weil frei von jeglichem Druck zu absolvierendes, Fußballfest zu werden verspricht, hätten vor nur wenigen Wochen wohl auch die größten Optimisten nicht zu glauben gewagt. Immerhin, auch das muss festgehalten und in den kommenden Wochen in aller Ruhe analysiert werden, war nicht bei weitem nicht alles gut im Saisonverlauf, verweist auch Bell auf die doch arg schwankenden Leistungen der Mannschaft. Erklärungen freilich fallen auch ihm zum jetzigen Zeitpunkt schwer. „Wir sind jetzt zunächst einmal unheimlich erleichtert und auch stolz, in Dortmund den entscheidenden Schritt gemacht zu haben. Dennoch ist auch offensichtlich, dass wir zwei sehr ähnliche Jahre hinter uns haben. Das betrifft sowohl Abläufe als auch Verhaltensmuster, so dass wir uns im Sommer sicherlich auch grundsätzlich Gedanken machen müssen“, so der 26-jährige, der die 05er aufgrund diverser Verletzungen des etatmäßigen Spielführers Niko Bungert in den meisten Partien als Kapitän auf den Rasen führen durfte. Der Schwerpunkt in Mainz müsse in Zukunft wieder verstärkt auf der Mentalität sowie dem Charakter liegen, findet er. „In diesem Jahr hatten wir definitiv zu viele Ausreißer nach unten, vor allem auswärts.“ Dennoch war es rückblickend einer der größten Ausreißer, der letztendlich die Wende auslösen sollte am Bruchweg. Waren die Mainzer nach der mehr als nur enttäuschenden 0:3-Niederlage bei Eintracht Frankfurt Ende März am Tiefpunkt angelangt, nutzten Profis und Trainerteam die folgende Länderspielpause, um die Uhren auf „Null“ zu stellen und für die verbleibenden sieben Partien eine Endrunde im Kampf um den Klassenerhalt auszurufen. „Frankfurt war unterirdisch, das war wirklich jedem bewusst. Da war nichts von dem dabei, was uns auszeichnet und Mainz 05 auf dem Platz nicht zu erkennen. Wir haben uns danach wiederholt zusammengesetzt und uns gemeinsam den Ernst der Lage verdeutlicht. Das Gesicht, dass wir danach, mit Ausnahme des Spiels in Augsburg, gezeigt haben, ist dann das gewesen, mit dem sich die Fans identifizieren können“, so der Mann, der im Jahr 2007 im Alter von 15 Jahren vom TuS Mayen zu den 05ern wechselte. Und das 20<strong>18</strong>/2019 nun anstehende zehnte Bundesliga-Jahr in Serie