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Finanzierung 2001/2002 Jahresbericht (pdf, 180 KB)

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Management-Erfolg durch klösterliche Weisheiten:<br />

Unternehmensführung nach der Regel des heiligen Benedikt<br />

Pater Anselm Bilgri ist Prior und Cellerar<br />

(Wirtschaftsleiter) des Benediktiner-Klosters<br />

Andechs in der Nähe von München. Neben<br />

einer Reihe von Veröffentlichungen und<br />

Vorträgen zu Themen wie Führungsphilosophie,<br />

Unternehmensethik sowie Religion und<br />

Marketing gibt der Theologe auch Management-Seminare<br />

im Kloster mit den Schwerpunkten<br />

Organisationsaufstellung und Mitarbeiterführung<br />

(www.andechs.de).<br />

Heute findet der moderne Manager eine<br />

kaum mehr zu überblickende Vielzahl von<br />

guten und gutgemeinten Führungshandbüchern,<br />

von denen allerdings nur wenige einen<br />

Konjunkturzyklus überdauern. Ich beschäftige<br />

mich seit einigen Jahren mit einem<br />

»Handbuch zur Unternehmensführung«, von<br />

dem ich zunächst nicht wusste, dass es ein<br />

solches überhaupt ist: die Ordensregel des<br />

Heiligen Benedikt. Als Benediktiner habe ich<br />

mit dem Eintritt in die Abtei St.Bonifaz vor<br />

nunmehr 25 Jahren diese Regel zunächst<br />

zum Maßstab meines ganz persönlichen Lebens<br />

gemacht. Im Laufe meiner Tätigkeit als<br />

Cellerar und Prior im Kloster Andechs habe<br />

ich entdeckt, dass die Regel des Heiligen<br />

Benedikt darüber hinaus Anhaltspunkte für<br />

eine moderne Unternehmensführung enthält.<br />

Nach und nach hat sich mir neben einer<br />

heils-ökonomischen Sicht auch eine wirtschafts-ökonomische<br />

Sicht der Benediktsregel<br />

erschlossen. Die Regel selbst legt diese<br />

Sichtweise nahe, will sie doch das ganze Leben<br />

des Mönches nach dem Grundsatz »Ora<br />

et labora – bete und arbeite« strukturieren.<br />

Pater Anselm Bilgri<br />

4<br />

Eine »Unternehmensführung nach der Regel<br />

des heiligen Benedikt« ist aufgrund meiner<br />

Erfahrungen in Seminaren, Vorträgen und<br />

Gesprächen nicht nur für klösterliche Wirtschaftsbetriebe<br />

praktikabel. Ein solches Modell<br />

zeigt für jedes Unternehmen und jeden<br />

Unternehmer einen gangbaren Weg, wie<br />

man als Christ und Ökonom heute leben und<br />

erfolgreich wirtschaften kann.<br />

Noch einmal: Für uns Benediktiner ist die<br />

Regel des Heiligen Benedikt die Richtschnur<br />

für unser geistliches Leben wie auch für unsere<br />

wirtschaftlichen Aktivitäten. Eines ist<br />

nicht vom anderen zu trennen. Beten und<br />

Broterwerb sind zwei Seiten einer Medaille.<br />

Die Benediktsregel –<br />

Erfolgsgeschichte eines Lebensmodells<br />

Was macht die Benediktsregel – ein dünnes<br />

Buch in 73 Kapiteln, original im sechsten<br />

Jahrhundert in Spätlatein geschrieben<br />

– nach 1500 Jahren noch aktuell? Eine<br />

kurze Rückblende in die Frühzeit des<br />

Christentums kann Klarheit schaffen:<br />

Die Christen werden bis Anfang des vierten<br />

Jahrhunderts verfolgt. Viele leisten<br />

Widerstand gegen die Vergottung des Kaisers<br />

und sterben dafür – als Staatsfeinde<br />

gebrandmarkt – den Märtyrertod. Denn ihr<br />

Bekenntnis ist eindeutig: Kein irdischer<br />

Herrscher kann die Stellung eines Gottes<br />

für sich in Anspruch nehmen. Herr und<br />

Gott ist allein Jesus Christus. Im Jahr 313<br />

hat Kaiser Konstantin vor einer entscheidenden<br />

Schlacht eine Vision. Ihm er-

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