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Finanzierung 2001/2002 Jahresbericht (pdf, 180 KB)

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Rang nach hinter dem, der als 20-Jähriger<br />

eingetreten ist. Nicht Leistung oder gesellschaftlicher<br />

Rang bestimmen die Ordnung<br />

in einer klösterlichen Gemeinschaft, sondern<br />

allein das Datum des Eintritts in die<br />

Gemeinschaft derer, die Gott suchen und<br />

finden wollen.<br />

An dieser Ordnung zeigt sich, dass die Maßstäbe<br />

für die Beurteilung der Mönche in einem<br />

Kloster erfahrungsgebunden sind. Lebendige<br />

Erfahrung im Umgang mit dem<br />

Lebensweg ist gefragt. Wer den Weg der<br />

Gottsuche schon länger geht, sollte diese<br />

Erfahrung einbringen. Kernkompetenz – so<br />

könnte man sagen – ist also entscheidend.<br />

Wobei Benedikt auch um die Grenzen und<br />

Gefahren dieser Ordnung weiß, wenn er den<br />

Führungskräften ins Stammbuch schreibt:<br />

»Oft tut sich der Wille Gottes durch einen<br />

jüngeren kund« (vgl. Regula Benedicti (RB)<br />

Kap. 3, Vers 3).<br />

Gemeinschaft –Teambildung<br />

D as zweite Prinzip ist das Gemeinschaftsprinzip.<br />

In der Apostelgeschichte<br />

heißt es: »alle hatten alles gemeinsam«<br />

(vgl. Apg 2,44). Jedem wurde zugeteilt, was<br />

er nötig hatte. Das ist die Schilderung der<br />

Jerusalemer Urgemeinde, in der die Apostel<br />

nach der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu<br />

die christliche Gemeinde prägten.<br />

B enedikt greift diesen urchristlichen Entwurf<br />

auf. Er gibt den mönchischen Gemeinschaften,<br />

die sich im 4. Jahrhundert zusammenfanden,<br />

eine gemeinsame Perspektive:<br />

Gebet und Arbeit. Benedikt formt ein »Team<br />

von Gottsuchern«, könnte man heute sagen.<br />

Dieses Team ist dadurch gekennzeichnet,<br />

dass sich jedes Mitglied nach seinen individuellen<br />

Fähigkeiten und Stärken zum Gelin-<br />

7<br />

gen des gemeinsamen Ganzen (Gott suchen)<br />

einsetzt. Das verlangt vom Abt bzw. von den<br />

Führungskräften Sensibilität und Menschenkenntnis.<br />

Wenn man heute im Zusammenhang<br />

mit Human Resources gerne formuliert:<br />

»Es gibt keinen falschen Mitarbeiter, sondern<br />

nur Mitarbeiter am falschen Einsatzort«,<br />

dann findet diese Erkenntnis u.a. ihren<br />

Grund in einer christlichen Sicht vom Menschen,<br />

wie sie in der Benediktsregel erkennbar<br />

ist: Der Mensch ist eine Persönlichkeit<br />

mit einem unverwechselbaren Gesicht, mit<br />

eigenen Anlagen und Fähigkeiten, die gefördert,<br />

gefordert und trainiert werden wollen.<br />

Askese –Training<br />

D amit sind wir schon beim Begriff »Klösterliche<br />

Askese«. Das griechische Wort »Askese«<br />

würde man nämlich heute übersetzen<br />

mit »Training«. Der Mönch trainiert. Wer<br />

heute Fortbildungskurse für Zeitmanagement<br />

oder Mitarbeiterführung besucht, der<br />

hat einen Trainer. Was in diesen Trainings<br />

geschieht, ist im Grunde Askese. Die Teilnehmer<br />

üben ein, wie sie ihre Zeit einteilen<br />

wollen, wie sie mit Mitarbeitern umgehen<br />

wollen. Asketisch leben heißt: Ich kann etwas<br />

nur beginnen und erfolgreich zu Ende<br />

bringen, wenn ich es als Ziel in den Fokus<br />

meines Auges fasse. Das heißt in der Konsequenz,<br />

dass man auf einiges andere verzichten<br />

muss, wenn man konzentriert und erfolgreich<br />

arbeiten will.<br />

Vervollkommnung – Qualitätssteigerung<br />

Z iel der benediktinischen Askese ist es,<br />

dieses gemeinsame Leben als Mönche zu<br />

vervollkommnen. Vervollkommnung meint<br />

hier keine moralische Perfektion. Miteinander<br />

und aneinander zu arbeiten auf der Basis<br />

der Regel, fordert Benedikt von den Mön-

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