14.12.2012 Aufrufe

Finanzierung 2001/2002 Jahresbericht (pdf, 180 KB)

Finanzierung 2001/2002 Jahresbericht (pdf, 180 KB)

Finanzierung 2001/2002 Jahresbericht (pdf, 180 KB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

scheint ein Kreuz am Himmel und eine<br />

Stimme spricht: »In diesem Zeichen wirst<br />

du siegen.« Konstantin lässt daraufhin<br />

das Kreuz auf die Banner seiner Truppen<br />

aufziehen, siegt und erkennt daraufhin das<br />

Christentum an. Urplötzlich wird die Kirche<br />

ein Teil des religiösen und politischen<br />

Establishments. Hatten die Bischöfe noch<br />

die Zeichen der Folterungen an ihren<br />

Körpern, so waren sie fast über Nacht<br />

zu Staatsbeamten im Senatorenrang geworden.<br />

Diese Entwicklung geht vielen Christen zu<br />

schnell. Sie sehen in der neu gewonnenen<br />

Freiheit und im politischen Einfluss der Kirche<br />

eine Gefahr für das Evangelium. Bald<br />

regt sich Widerstand. Überzeugte Christen<br />

lassen sich nicht in den Staatsapparat einbinden<br />

und gehen hinaus in die Wüste:<br />

antike Aussteiger – die ersten Mönche.<br />

Das Wort »Mönch« kommt vom griechischen<br />

»Monachos« und bedeutet: »der,<br />

der alleine lebt«. Unser Ausdruck »Single«<br />

kommt diesem Terminus recht nahe. Der<br />

heilige Antonius ist in dieser Zeit einer der<br />

bekanntesten Aussteiger, der viele Nachahmer<br />

findet. Eine große Bewegung von<br />

Einsiedlern entsteht Mitte des vierten<br />

Jahrhunderts in der ägyptischen Wüste.<br />

Man sagt damals: »Die Wüste lebt oder<br />

blüht«. Allmählich schließen sich diese<br />

Einsiedler und Gottsucher zu Gemeinschaften<br />

zusammen. Aufgaben, die vom<br />

Beten ablenken, werden aufgeteilt. Eine<br />

feste Regelung für das Zusammenleben<br />

erweist sich als notwendig. Die Einsiedler<br />

treffen Absprachen, die man schließlich<br />

niederschreibt – die ersten Regeln entstehen.<br />

Die Idee des Mönchtums ist ein<br />

Leben in einer Gemeinschaft mit einem<br />

5<br />

ganz bestimmten Ziel: Gott zu suchen. Von<br />

Osten, d.h. aus Ägypten, Syrien und Palästina<br />

gewinnt diese Idee der radikalen Jesus-Nachfolge<br />

auch im Westen des Römischen<br />

Reiches immer mehr Anhänger.<br />

Um das Jahr 529 schreibt Benedikt seine<br />

Regel und gründet das erste Kloster, in<br />

dem er seine Regel mit Leben erfüllen<br />

wird: Monte Cassino. Im selben Jahr wird<br />

die Platonische Akademie in Athen geschlossen.<br />

Dieses Jahr gilt für manchen<br />

Historiker als das Ende der Antike und der<br />

Beginn der Neuzeit. Die alte heidnische<br />

Universität, das »Cambridge der Antike«<br />

wird mangels Nachwuchs geschlossen<br />

und im gleichen Jahr entscheiden sich immer<br />

mehr junge Menschen für einen völlig<br />

neuen Lebensentwurf auf Basis der Regel<br />

des Heiligen Benedikt. Ob Sklaven, Freie<br />

oder Goten – alle sind in der Arbeit gleich.<br />

Der Abt geht ebenso wie der jüngste<br />

Mitbruder jeden Tag seiner (Hand-)Arbeit<br />

nach.<br />

Aber die Regel gerät in Vergessenheit.<br />

Erst Karl der Große setzt die Benediktsregel<br />

als die prägende Regel für die Klöster<br />

im neu erstarkenden Fränkischen<br />

Reich durch. Karl der Große lässt ein<br />

Musterkloster in der Nähe von Aachen<br />

errichten. Die Mönche werden dort ausgebildet<br />

und anschließend als Führungskräfte,<br />

d.h. als Äbte und Prioren auf Klöster<br />

im ganzen Fränkischen Reich verteilt, um<br />

die dortigen Gemeinschaften nach der<br />

Benediktsregel zu reformieren. Die Regel<br />

erlangt eine solche Bedeutung, dass sie<br />

bei vielen Synoden und Konzilien neben<br />

dem Evangelienbuch als zweites Buch<br />

aufgeschlagen liegt. Weise Ordnungskraft

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!