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Blickpunkt Musical Despesche - Spamalot in Salzburg

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Interview<br />

sprechen. Als Rob<strong>in</strong> ist es für mich gar nicht<br />

wichtig, über die Tafelrunde (Dialog zu Beg<strong>in</strong>n<br />

des Stücks darüber, wie Patsy und König Artus<br />

an die Kokosnussschalen gekommen s<strong>in</strong>d)<br />

zu reden. Ich denke mir ja, die beiden wollen<br />

mich wohl verarschen und frage nach Details<br />

wie den Kokosnüssen<br />

und wie das mit<br />

der Schwalbe bitte<br />

genau funktionieren<br />

soll, da mir das zu<br />

verstehen viel wichtiger<br />

ist. Und mit<br />

dieser Haltung gehe<br />

ich da ran. Der Dialog<br />

driftet <strong>in</strong>s Absurde.<br />

Man muss e<strong>in</strong>e<br />

unglaubliche Ernsthaftigkeit<br />

besitzen<br />

und ich b<strong>in</strong> dann<br />

null komisch, aber für die Zuschauer ist es<br />

dann gerade deshalb komisch.<br />

blimu: Die Szene mit der Schwalbe ist aber<br />

auch sehr witzig.<br />

MS: (lacht) Ich f<strong>in</strong>de die auch wirklich herrlich<br />

und fühle mich so geehrt, dass ich diese<br />

Rolle spielen darf, mit diesem Dialog. Als Andreas<br />

mich gefragt hat, ob ich diese Rolle spielen<br />

würde, habe ich direkt erst nochmal nachgeforscht,<br />

was ich denn da spielen soll und habe<br />

mich wahns<strong>in</strong>nig gefreut, als ich gelesen habe,<br />

dass die »Schwalbenszene« Teil der Rolle ist.<br />

Man muss e<strong>in</strong>e unglaubliche<br />

Ernsthaftigkeit<br />

besitzen und ich b<strong>in</strong> dann<br />

null komisch, aber für<br />

die Zuschauer ist es dann<br />

gerade deshalb komisch.<br />

blimu: Obwohl die »Schwalbenszene« bestimmt<br />

nicht die größte Herausforderung<br />

bei Ihren Rollen ist, oder?<br />

oder komische Rollen?<br />

MS: Es ist EINE Herausforderung. Auch<br />

diesen Text zu lernen hat mich echt Nerven<br />

gekostet, weil es<br />

nicht immer logisch<br />

ist, wie es von e<strong>in</strong>em<br />

zum anderen<br />

kommt. Mittlerweile<br />

ist es logisch, nur<br />

beim Lernen war es<br />

schon schwierig, diesen<br />

merkwürdigen<br />

Gedankengängen zu<br />

folgen.<br />

blimu: Spielen<br />

Sie lieber ernste<br />

MS: Ich b<strong>in</strong> schon eher <strong>in</strong> der Comedy zuhause,<br />

<strong>in</strong> <strong>Musical</strong>s, die zwar komisch s<strong>in</strong>d, aber<br />

trotzdem e<strong>in</strong>en ernsten Unterton haben und<br />

zudem S<strong>in</strong>gen, Tanzen und Schauspiel vere<strong>in</strong>en.<br />

Ich habe das große Glück gehabt, viele<br />

verschiedene Rollen zu spielen wie den Tony <strong>in</strong><br />

der »West Side Story« und den Judas <strong>in</strong> »Jesus<br />

Christ Superstar«, hochdramatische Rollen, die<br />

e<strong>in</strong>em Sänger alles abverlangen. Aber wirklich<br />

zuhause fühle ich mich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Musical</strong> nach<br />

Broadwaystandard, wo ich Sänger, Schauspieler,<br />

Tänzer und Komödiant se<strong>in</strong> kann.<br />

blimu: Endlich dürfen Sie auch mal wieder<br />

Ihre Steppkünste unter Beweis stellen. Wir<br />

waren gestern <strong>in</strong> der Vorstellung sehr erstaunt,<br />

dass das ganze Ensemble steppen kann, bis uns<br />

Julian Looman im Interview verraten hat, dass<br />

nur Sie wirklich steppen können.<br />

MS: Der hat gelogen! (lacht). Ne<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>ige im<br />

Ensemble und eben auch ich können steppen,<br />

aber erst e<strong>in</strong>mal ist diese Art zu tanzen hier im<br />

Stück e<strong>in</strong> Look, Teil der Comedy. Wir haben<br />

ja ke<strong>in</strong>e Steppschuhe an und deswegen hört<br />

man nicht, ob es wirklich klackert. Aber ich<br />

bemühe mich sehr, aus den normalen Schuhen<br />

e<strong>in</strong> paar Schläge herauszubekommen. Das geht<br />

schon, man nennt das dann »soft shoe«, was<br />

aber natürlich nicht die gleiche Wirkung hat.<br />

Wir hatten <strong>in</strong> den Proben alle Steppschuhe an,<br />

aber es gab ke<strong>in</strong>e Möglichkeit, diese im weiteren<br />

Verlauf zu wechseln, dadurch mussten wir<br />

leider davon Abschied nehmen. Es sieht natürlich<br />

nach Steppen aus, wenn man bestimmte<br />

Bewegungen macht, aber was die Füße wirklich<br />

tun ...<br />

blimu: Nach dem Motto: »If you can't<br />

make it, fake it.«<br />

MS: (lacht) Ja, genau, »Crazy For You«<br />

könnte man so nicht machen, aber für dieses<br />

Stück ist es passend.<br />

blimu: Spielen Sie <strong>in</strong> der »Broadway-Szene«<br />

selbst Klavier?<br />

Marc Seitz als Rob<strong>in</strong> mit Lancelot (Sascha Oskar Weis)<br />

Sir Rob<strong>in</strong> (Marc Seitz) mit der Fee aus dem See (Pia Douwes)<br />

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blickpunkt musical <strong>Spamalot</strong>

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