Pack & Log 06/2018
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Aktuell Recycling Kennzeichnung Lebensmittel<br />
Lagertechnik<br />
Die Zeit ist reif für Augmented Reality in<br />
den Unternehmen<br />
Foto: Scandit<br />
Eine Augmented-<br />
Reality-Funktion<br />
kann physische<br />
Waren mit zusätzlichen<br />
Informationen<br />
wie Produktbildern<br />
anreichern<br />
Mit der Präsentation und Verfügbarkeit des Apple-Betriebssystems<br />
iOS 11 hat der Hype um Augmented und Virtual Reality<br />
neue Nahrung bekommen. Obwohl es in der Vergangenheit immer<br />
wieder Anläufe gab, diese Technologien im Markt zu etablieren,<br />
blieb der große Durchbruch aus. Das scheint sich jetzt zu<br />
ändern. Vor allem in den Unternehmen entstehen immer neue<br />
Anwendungsszenarien.<br />
Augmented vs. Virtual Reality<br />
Augmented Reality erweitert die „echte<br />
Welt“ um eine virtuelle Welt; das heißt,<br />
sie ergänzt die reale Welt um digitale Inhalte.<br />
Eines der bekanntesten Beispiele<br />
für eine Augmented-Reality-Anwendung<br />
ist Pokémon Go. Während der Spieler<br />
über das Display seines Smartphones<br />
die reale Welt betrachtet, werden in diese<br />
Welt computergenerierte Inhalte eingefügt.<br />
Einzelne Pokémons erscheinen<br />
nur an bestimmten realen Orten und es<br />
kommt zu einer Interaktion zwischen der<br />
realen und der virtuellen Welt. Bei Virtual<br />
Reality dagegen befinden sich die User<br />
ausschließlich in einer computergenerierten,<br />
dreidimensionalen Umgebung.<br />
Die künstliche Welt benötigt zur Darstellung<br />
sogenannte Head Mounted Displays<br />
und Sensoren, die auf Kopfbewegungen<br />
des User reagieren, um dessen Aktionen<br />
in Echtzeit in der virtuellen Welt abbilden<br />
zu können.<br />
von Dr. Samuel Müller, CEO und<br />
Mitbegründer von Scandit, Zürich<br />
Auf die Frage, welche Inhalte sich<br />
am besten für Virtual Reality (VR)<br />
und Augmented Reality (AR) eignen,<br />
fallen den meisten auf Anhieb interaktive<br />
Spiele und Entertainment ein. Aber<br />
dieses Eintauchen in die künstliche Welt<br />
(Immersion) und die „erweiterte Realität“<br />
auf Spiele zu beschränken, greift zu kurz.<br />
Man denke nur daran, wie Reise- und<br />
Freizeiterlebnisse, Immobilienbesichtigungen,<br />
Aus- und Weiterbildung und vor<br />
allem viele Aktivitäten im Geschäftsleben<br />
durch AR und VR profitieren können. Ein<br />
Automobilhersteller beispielsweise nutzt<br />
Google Glass zur Analyse von Testreihen<br />
an Vorserienfahrzeugen. Zudem haben<br />
Produkte wie Oculus Rift, HTC Vive und<br />
Microsoft HoloLens für neuen Schwung<br />
gesorgt. Auf der diesjährigen Internationalen<br />
Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt<br />
beispielsweise konnten sich Besucher<br />
an den Messeständen von Automobilherstellern<br />
mit einer VR-Brille einen Eindruck<br />
von automatisiertem Fahren verschaffen.<br />
Fertigung und <strong>Log</strong>istik. Ein perfektes<br />
Umfeld für AR und VR sind der gesamte<br />
Warenfluss und die Abläufe in der<br />
Supply Chain. Das beginnt bereits beim<br />
Wareneingang, wenn die eingescannten<br />
Produkte mit zusätzlichen Informationen<br />
angereichert werden. Damit ist es im weiteren<br />
Verlauf eines Fertigungsprozesses weit<br />
einfacher, Kartons oder Paletten zu finden,<br />
zu identifizieren und an den Ort zu bringen,<br />
an dem sie aktuell benötigt werden.<br />
Augmented-Reality-Brillen und Headsets,<br />
ausgestattet mit Barcode-Scannern, unterstützen<br />
Mitarbeiter dabei, den Zustand von<br />
Artikeln, die vom Fließband kommen, zu<br />
erkennen. Allerdings muss man darauf hinweisen,<br />
dass sich solche Lösungen aktuell<br />
nur für einen zeitlich befristeten Einsatz<br />
eignen – Mitarbeiter können sie nicht über<br />
den gesamten Verlauf einer Acht-Stunden-<br />
Schicht tragen. Aktuelle Smartphones und<br />
Tablets dagegen, die AR-Funktionalitäten<br />
unterstützen, sind durchaus für einen längeren<br />
Einsatz geeignet.<br />
Mitarbeiter am Warenausgang können diese<br />
beispielsweise einsetzen und physische<br />
Waren mit zusätzlichen Informationen und<br />
Produktbildern anreichern. Möglich ist dies<br />
etwa mit der Funktion MatrixScan, die mit<br />
dem Barcode Scanner SDK von Scandit<br />
zur Verfügung steht. MatrixScan ist in der<br />
Lage, ein ganzes Set von Barcodes in einer<br />
einzigen Scan-Sequenz einzulesen und Produktinformationen<br />
per Augmented Reality<br />
bereitzustellen.<br />
All diese skizzierten Anwendungsszenarien<br />
lassen sich mit den heute verfügbaren<br />
Technologien problemlos implementieren.<br />
Da sich auf der einen Seite der Markt für<br />
AR- und VR-Headsets immer weiter entwickelt<br />
und gleichzeitig die dazu passende<br />
Software – einschließlich Barcodescanning<br />
– immer leistungsfähiger wird, entstehen<br />
auch immer neue Anwendungsszenarien<br />
für Augmented und Virtual Reality in den<br />
Unternehmen.<br />
Aber auch Verbraucher können interessante<br />
Anregungen mit dem iPhone 8 sammeln,<br />
etwa dann, wenn sie die App IKEA Places<br />
nutzen, um in der eigenen Wohnung Möbel<br />
virtuell zur Probe aufzustellen. Weitere<br />
Anwendungsszenarien sind Apps für<br />
Verbraucher, die Artikel scannen, um sich<br />
Produktempfehlungen und Inhaltsstoffe<br />
anzeigen zu lassen oder sich in einem Supermarkt<br />
gezielt den Weg zu den Regalen<br />
mit veganen Produkten zeigen zu lassen und<br />
ihnen dazu weitere Zusatzinformationen<br />
anzubieten. <br />
[pl]