Pack & Log 06/2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
News / Wichtiges<br />
Außenansichten<br />
interpack 2020. Unternehmen der<br />
Verpackungs- und Prozesstechnikbranche<br />
mit Angeboten für die Anwendungsbereiche<br />
Nahrungsmittel,<br />
Getränke, Süßwaren, Backwaren, Pharma,<br />
Kosmetik, Non-Food Konsumgüter<br />
und Industriegüter sowie solche, die<br />
branchennahe Services anbieten, können<br />
sich zur interpack 2020 anmelden.<br />
Die international wichtigste Veranstaltung<br />
der Verpackungsbranche und der<br />
verwandten Prozessindustrie findet<br />
vom 07. bis 13. Mai 2020 auf dem Düsseldorfer<br />
Messegelände statt. Anmeldeschluss<br />
ist der 28. Februar 2019.<br />
drupa 2020. Mit einer klaren strategischen<br />
Ausrichtung, einer neuen<br />
Kommunikationslinie und zukunftsweisenden<br />
Highlight-Themen lädt die<br />
Weltleitmesse für Printing Technologies<br />
die Aussteller aus aller Welt ein,<br />
vom 16. bis 26. Juni 2020 in Düsseldorf<br />
ihre Innovationen zu präsentieren.<br />
Anmeldeschluss ist der 31. Oktober<br />
<strong>2018</strong>.<br />
Todesfall. Alwin Lehner, der Firmengründer<br />
des auf Kunststoffverpackungen<br />
spezialisierten Unternehmens<br />
ALPLA, ist am Abend des 12. Juni<br />
im Alter von 86 Jahren verstorben.<br />
Alwin Lehner, geboren 1932 in Bregenz,<br />
gründete im Jahr 1955 gemeinsam mit<br />
seinem Bruder Helmuth Lehner die<br />
„Alpenplastik Lehner Alwin GmbH“. Er<br />
führte das Unternehmen zu internationalem<br />
Erfolg.<br />
Wie sieht für Sie ein echter Luxusurlaub<br />
aus? Was bedeutet<br />
Luxus für Sie in der heutigen<br />
Zeit?<br />
Ist ein Aufenthalt in einem 4-<br />
oder 5-Sterne-Hotel für Sie erstrebenswert?<br />
Was versprechen uns die Sterne?<br />
Fragen dieser Art gingen den Schweizer Konzeptkünstlern<br />
Frank und Patrik Riklin durch<br />
den Kopf und mündeten schließlich 2016 in<br />
eine außergewöhnliche Kunstaktion. Die beiden<br />
gründeten im Safiental in den Bündner<br />
Alpen das „Null-Stern-Hotel“. Doch die Bezeichnung<br />
„Hotel“ ist etwas irreführend. Konkret<br />
haben die beiden zwischen steilen Berghängen<br />
auf einer Wiese bei Thalkirch, 1.700 Meter<br />
über dem Meeresspiegel, ein einzelnes komfortables<br />
Doppelbett aufgestellt. Es ist – ganz<br />
klassisch – bezogen mit weißer Bettwäsche,<br />
es gibt Kissen, Daunen- und eine Wolldecken,<br />
dazu zwei Nachtkästchen mit „Nachttischlämpli“.<br />
Ja, auch Strom ist vorhanden. Allerdings<br />
keine Wände, keine Dusche und keine<br />
Toilette. Wer mal muss, geht 10 Minuten bis<br />
zum nächsten Gasthof. Für das „kleine Geschäft“<br />
solle man einfach die Wiese benutzen.<br />
Statt einer Dusche steht ein Wasserkrug für<br />
die Abend- und Morgentoilette bereit. Geradezu<br />
luxuriös wirkt dagegen der Service eines<br />
persönlichen Butlers, der die Gäste abends<br />
zu ihrem Zimmer geleitet und morgens einen<br />
Frühstückskorb ans Bett bringt.<br />
Der Übernachtungspreis von 270 Euro scheint<br />
nicht abzuschrecken, denn das Bett in freier<br />
Natur war 2016 und 2017 permanent ausgebucht.<br />
Luxus definiere sich bei dem 0-Sterne-<br />
Hotel eben auf andere Art als üblicherweise erwartet<br />
wird. „Die einmalige Natur und Bergwelt<br />
sehr nah zu erfahren, kann auch Luxus sein“,<br />
meinen die Künstler. „Die Zahl Null verkörpert<br />
die Freiheit und die Unabhängigkeit, Luxus und<br />
Werte neu zu definieren – abseits der gängigen<br />
Hotelklassifikation“, sagen sie. Luxus, das<br />
heißt für die beiden, Komfort und hohe Qualität<br />
mit einer Umgebung zu verbinden, in der man<br />
so etwas nicht erwartet. Luxus bedeute eben<br />
mehr als ein Marmorwaschbecken.<br />
Die Schweizer Konzeptkünstler sorgten schon<br />
vor ein paar Jahren mit einem Null-Sterne-<br />
Hotel für Furore: Zwischen 2008 und 2010<br />
von Manfred Meixner<br />
konnten Mutige in Sevelen bei St. Gallen unterirdisch<br />
in einem fensterlosen Atombunker<br />
nächtigen. Immerhin gab es dort Duschen<br />
und Toiletten, und die Übernachtung kostete<br />
um die 20 Euro – geradezu ein Schnäppchen<br />
im Vergleich zur aktuellen Neuauflage im Safiental.<br />
Die Erfahrungen aus dem Null-Sterne-<br />
Konzept im Bunker hätten allerdings gezeigt,<br />
dass der Preis damals zu niedrig gewesen sei<br />
und das Angebot abgewertet hätte. „Die Gäste<br />
wären bereit gewesen, für das einmalige Erlebnis<br />
auch mehr zu bezahlen.“ Deshalb hat<br />
man für eine Nacht im neuen Null-Sterne-Hotel<br />
in den Bergen also kurzerhand das Zehnfache<br />
veranschlagt.<br />
Voraussetzung für eine Nacht im Null-Sterne-<br />
Bett sind trockenes Wetter und angesagte<br />
Temperaturen von über 6 Grad Celsius. Am Vorabend<br />
fällt der Entscheid, ob die Übernachtung<br />
stattfinden kann oder nicht. Sollte es dennoch<br />
einen plötzlichen Wetterumschwung geben,<br />
was in den Bergen ja nicht selten vorkommt,<br />
können die Gäste in einen nahen Stall flüchten,<br />
der als Notunterkunft und gleichzeitig als<br />
Umkleideraum dient. Dort stehe auch eine „rudimentäre<br />
Schlafmöglichkeit“ zur Verfügung,<br />
informiert die Hotelbroschüre. In der Broschüre<br />
wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen,<br />
dass das Bett nicht eingezäunt ist. Die Nacht<br />
sei bestimmt eine ganz besondere Erfahrung,<br />
man wolle aber „darauf hinweisen, dass es<br />
trotzdem etwas Abenteuerfreude, Naturverbundenheit<br />
und Bereitschaft auf Komfortverzicht<br />
braucht“. Und mit ein bisschen Glück<br />
bekommen die mutigen Übernachtungsgäste<br />
am Ende doch noch ein paar Sterne dazu – am<br />
Himmel über den Schweizer Alpen.<br />
Derzeit steht das Bett in den Schweizer Bergen<br />
nicht zur Verfügung. Die Brüder brüten gerade<br />
über einem neuen Konzept. Sobald es spruchreif<br />
ist, werden Sie mich informieren, wurde<br />
mir freundlicherweise per E-Mail mitgeteilt.<br />
Man darf gespannt sein.<br />
m.meixner@packundlog.at