"Jedes Sorbenherz ein Fels" Die Geschichte der Domowina - MDR
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Sprecher:<br />
Wollte man mit <strong>der</strong> Predigt die Leute erreichen, musste man ihre Sprache<br />
sprechen. Luthers "Dem Volke aufs Maul schauen" galt auch hier. Wenngleich<br />
Luther selbst die Sorben als “die schlechteste aller Nationen“ ansah. Dennoch<br />
wurden 90 Prozent <strong>der</strong> Sorben evangelisch. Nur die zum Bautzener Domstift<br />
und dem Kloster Marienstern gehörenden Län<strong>der</strong>eien blieben katholische<br />
Enklaven. 1548 kam es zur Übersetzung von Luthers Neuem Testament ins<br />
Sorbische. Es war die erste Übersetzung in <strong>ein</strong>e an<strong>der</strong>e Sprache überhaupt<br />
und zugleich die Geburtsstunde <strong>der</strong> sorbischen Schriftsprache. 1574 erschien<br />
Luthers Katechismus in Nie<strong>der</strong>sorbisch und 1597 in Obersorbisch.<br />
Atmo:<br />
Sorbisches Vaterunser<br />
O-Ton Roggan:<br />
Burg hat dann <strong>ein</strong>e ganz bedeutsame Son<strong>der</strong>entwicklung genommen. Und die<br />
hängt mit <strong>der</strong>, eigentlich größten Katastrophe <strong>der</strong> letzten tausend Jahre<br />
zusammen, die es so im deutschen Raum gab, dem 30-jährigen Krieg.<br />
Ein ganzes Volk war in s<strong>ein</strong>er Entwicklung um Jahrhun<strong>der</strong>te zurückgeworfen.<br />
Nur eben Burg nicht. Das ist das Seltsame, dass man sie nicht erklären kann,<br />
warum Burg nie von <strong>ein</strong>em f<strong>ein</strong>dlichen Soldaten betreten wurde, das war fünf<br />
Kilometer weiter in Werben schon ganz an<strong>der</strong>s.<br />
Sprecher:<br />
Für das sorbische Volk bedeutete <strong>der</strong> 30-jährige Krieg in s<strong>ein</strong>en Auswirkungen<br />
neben unsäglichem menschlichem Leid <strong>ein</strong>e Zerstückelung s<strong>ein</strong>es Sprach- und<br />
Kulturgebietes. Wie Inseln lagen nun sorbische Siedlungsgebiete inmitten des<br />
deutschen "Meeres".<br />
Zugleich nahm <strong>der</strong> Germanisierungsdruck in Brandenburg zu, so ordnete <strong>der</strong><br />
Kurfürst 1667:<br />
Zitatorin:<br />
"die gänzliche Abschaffung <strong>der</strong>er wendischen Prediger"<br />
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