8-2018
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
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Software/Tools/Kits<br />
Datenflut erfordert Paradigmenwechsel<br />
Was in den Nullerjahren akzeptabel war, ist heute so nicht mehr hinnehmbar<br />
Autor:<br />
Michael Ford,<br />
European Marketing Director<br />
Aegis Software GmbH<br />
infode@aiscorp.com<br />
www.aiscorp.com<br />
Wenn wir uns das ganze Wirrwarr<br />
ansehen, das momentan in der Welt<br />
herrscht und in der der Begriff „Political<br />
Correctness” immer noch alles<br />
und gleichzeitig auch nichts bedeutet,<br />
dann wird uns klar, wie sehr sich<br />
auch unser gesellschaftliches Miteinander<br />
in den letzten Jahren verändert<br />
hat. In gleichem Umfang hat<br />
sich aber auch die Art und Weise<br />
verändert, wie wir mit Computersystemen<br />
umgehen. Heutzutage<br />
besteht die überwältigende Masse<br />
der Menschen, die Computer nutzen,<br />
eben nicht mehr aus „Nerds“<br />
oder „Freaks“, sondern es handelt<br />
sich dabei um ganz normale Leute,<br />
die einfach nur mit dem Computer<br />
klarkommen und sich damit ihre<br />
Arbeit erleichtern möchten.<br />
Die Benutzeroberfläche<br />
der Software<br />
konnte allerdings in den<br />
meisten Fällen nicht mit<br />
diesen Anforderungen<br />
Schritt halten. Es geht<br />
einfach nicht mehr nur<br />
darum, ein nettes Bildchen<br />
zu erstellen, sondern<br />
es geht vielmehr<br />
um die ganzheitliche<br />
Interaktionserfahrung<br />
der Benutzer und um<br />
den Wert, den die Menschen<br />
in der Praxis aus<br />
dieser Interaktion ziehen<br />
können. Jetzt kann aber genau<br />
dieser Wert, je nach Softwaredesign,<br />
der aus unterschiedlichen<br />
Lösungen mit ähnlichen Spezifikationen<br />
gezogen werden kann, ganz<br />
unterschiedlich ausfallen.<br />
Datenverwaltung<br />
Kurz gefasst<br />
Unsere Gesellschaft verändert<br />
sich und somit auch der Umgang<br />
mit Computersystemen. Auch<br />
die Software unterliegt diesen<br />
Veränderungen. War sie früher<br />
datengesteuert, muss heute aufgrund<br />
der Datenflut ein Paradigmenwechsel<br />
erfolgen.<br />
Viele Jahre lang war der Fokus<br />
der Computersysteme rein „Daten<br />
gesteuert”. Computer waren einfach<br />
naturgemäß dazu da, Daten zu verwalten.<br />
Das konnte man vor allem an<br />
den riesigen Tabellenblättern erkennen,<br />
die zu den ersten und am häufigsten<br />
angewendeten Software Tools<br />
zählten, die man sich ausgedacht<br />
hatte. Software, die in den Achtziger,<br />
Neunziger und den Nullerjahren<br />
erstellt wurde, war auch noch größtenteils<br />
darauf ausgelegt, Datenblätter<br />
anzuzeigen, die von Standarddatenbanken<br />
angetrieben und von<br />
gängigen Softwarekomponenten<br />
unterstützt wurden, die von Unternehmen<br />
wie Microsoft herausgebracht<br />
wurden. Bei vielen Softwareprodukten<br />
in der Fertigung war es<br />
weit verbreitet, den Technikern eine<br />
möglichst große Anzahl an Datenelementen<br />
(wenn nicht sogar alle) hinsichtlich<br />
der Produkte, der Maschinen<br />
und der Prozesse anzuzeigen.<br />
Die Techniker sollten einfach davon<br />
überzeugt sein, all das, was sie taten,<br />
unter Kontrolle zu haben. Allerdings<br />
wurde der Bedarf zur Verwaltung<br />
komplexer Datenbanken und die<br />
Notwendigkeit, sich Werte und Attribute<br />
in der digitalen Domäne detailliert<br />
anzeigen zu lassen, für genau<br />
diese Personen schnell zu einer<br />
ganz großen Ablenkung und Belastung.<br />
Selbst manche Produktionsmanager<br />
grübelten über schier nicht<br />
enden wollenden Berichten<br />
hinsichtlich Ereignissen<br />
in der Fertigung und<br />
sie versuchten daraus<br />
Muster zu erkennen und<br />
Trends abzulesen.<br />
Optimierte<br />
Tabellenblätter<br />
Selbst heutzutage gleichen<br />
viele Software pakete,<br />
besonders diejenigen, die<br />
generische Lösungen für<br />
ERP, MES etc. bieten,<br />
immer noch im Grunde<br />
Tabellenblättern „mit etwas<br />
mehr Grips“ und sie fühlen sich auch<br />
so an. Oftmals kann man die unterschiedlichen<br />
Softwarearten gar nicht<br />
voneinander unterscheiden und in<br />
100 PC & Industrie 8/<strong>2018</strong>