8-2018
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
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Software/Tools/Kits<br />
den Applikationen der industriellen<br />
Automatisierung wieder.<br />
Der Megatrend Industrie 4.0 hängt<br />
mit dieser Entwicklung direkt zusammen.<br />
Die vierte industrielle Revolution<br />
verändert die etablierten Strukturen<br />
von OT und IT: Die Koexistenz<br />
beider Systemwelten ist für viele<br />
Hersteller nicht länger akzeptabel.<br />
Immer mehr Führungskräfte und<br />
Ingenieure fordern, Produktionsanlagen<br />
aus der Ferne überwachen und<br />
steuern zu können – in Echtzeit und<br />
rund um die Uhr. Um das zu realisieren,<br />
müssen produzierende Unternehmen<br />
eine entsprechende Infrastruktur<br />
zur Datenspeicherung und<br />
-verarbeitung vorhalten, Cloud-Services<br />
einbinden und dabei die IT-<br />
Sicherheit im Auge behalten.<br />
Steigende Ansprüche<br />
triegeräte auf einer Vielzahl von<br />
physikalischen Kommunikationsschichten,<br />
die meist mit dem Hersteller<br />
der industriellen Steuerung<br />
verbunden sind. Gängig ist zum Beispiel<br />
Profibus, Devicenet, Interbus<br />
und Modbus. Um moderne Vernetzungsszenarien<br />
wie die Echtzeiterfassung<br />
und Weitergabe von Sensordaten<br />
umzusetzen, braucht man<br />
beides: leistungsstarke Industrie-<br />
PCs und produktionsnahe Server,<br />
die auch unter rauen Umgebungsbedingungen<br />
ihren Dienst verrichten,<br />
sowie die damit vernetzte IT-<br />
Infrastruktur<br />
OT-Upgrade<br />
Das Hauptproblem bei der Erfassung<br />
von Daten aus der OT-Technologie<br />
ist es, auf Werksebene gesammelte<br />
Daten an die IT-Systeme weiterzuleiten.<br />
Dazu bieten sich im Wesentlichen<br />
drei Möglichkeiten an:<br />
• OT-Upgrade – zusätzlich zu ihren<br />
traditionellen Automatisierungsaufgaben<br />
lassen sich die SPSen<br />
und Industrierechner so programmieren,<br />
dass sie alle Daten an<br />
angebundene IT-Systeme liefern.<br />
• Gateway Aggregator – ein Aggregationspunkt<br />
innerhalb des IO-<br />
Controllers kann mit einem Gateway<br />
verbunden werden. Dieses<br />
integrierte Gerät extrahiert die<br />
Daten aus dem Echtzeitsystem<br />
und stellt sie dem IT-System zur<br />
Verfügung, ohne dass die SPS<br />
oder der IPC neu programmiert<br />
werden muss.<br />
• Direkte Kommunikation – Bei dieser<br />
Variante sind alle Sensoren<br />
und Aktoren mit aktiven Kommunikationsmodulen<br />
ausgestattet,<br />
die eine direkte Anbindung<br />
an das IT-System ermöglichen.<br />
Auswahl der passenden<br />
Strategie<br />
Anlagenbetreiber sollten sorgfältig<br />
abwägen, welche Option für<br />
ihren Betrieb am besten geeignet<br />
ist. Dafür gilt es, die Vor- und Nachteile<br />
sowie Kosten zu berücksichtigen.<br />
Als Faustregel gilt, dass ein<br />
Upgrade der OT meist die beste Wahl<br />
für Neuinstallationen ist, bei denen<br />
eine geeignete PC-basierte Steuerung<br />
(Soft-SPS) gewählt wurde.<br />
Bei Bestandsanlagen sind die laufenden<br />
SPSen und Industrie-PCs<br />
jedoch oft ungeeignet, den zusätzlichen<br />
Datentransport zu übernehmen.<br />
In diesen Fällen ist die Neupro-<br />
IT-Geräte sind für den Einsatz<br />
in Büroräumen oder Rechenzentren<br />
konzipiert. Diese Orte sind<br />
in der Regel sauber, temperatursowie<br />
feuchtigkeitskontrolliert und<br />
mit Failover-Systemen gesichert.<br />
Fällt ein System aus, ist der Support-Mitarbeiter<br />
meist schnell am<br />
Platz. Diese Hardware ist nicht<br />
darauf ausgelegt, den Umgebungseinflüssen<br />
einer Fabrik standzuhalten.<br />
OT-Hardware, wie speicherprogrammierbare<br />
Steuerungen (SPS)<br />
und andere proprietäre Produktionsanlagen,<br />
hat einen vergleichsweise<br />
langen Lebenszyklus. Daher<br />
basieren aktuell eingesetzte Indus-<br />
PC & Industrie 8/<strong>2018</strong> 103