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Nicht nur einfach draufhauen - fraulich Online

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Ein weiteres Ziel ist es, den Frauenanteil in den<br />

Ingenieurstudiengängen nachhaltig zu erhöhen und<br />

weibliche Studierende einzuwerben. Um mehr<br />

weibliche Studierende an die Fachhochschule<br />

Dortmund holen zu können, müssen erst einmal<br />

die Schülerinnen über die Möglichkeiten eines<br />

technischen Studiums und die dazugehörenden<br />

Berufe informiert werden.Weibliche Vorbilder gibt<br />

es kaum. Sicher hat fast jede Schülerin schon etwas<br />

über Marie Curie oder Christiane Nüsslein-<br />

Volhard gehört, aber diese Frauen und deren Tätigkeit<br />

sind für die Mädchen zu abstrakt. Der Bezug<br />

zum eigenen Leben fehlt. Um lebensnahe Beispiele<br />

zu schaffen, werden die Studentinnen zu<br />

Mentorinnen ausgebildet. Sie gehen in Schulen,<br />

informieren über das Frauen-projektlabor und<br />

erzählen, wie sie zum Studium der Technik gekommen<br />

sind, in welchen Bereichen sie arbeiten möchten<br />

und wie ein solches Studium in der Praxis aussieht.<br />

Außerdem können die Mäd-chen Technik<br />

ausprobieren. Das Frauenprojektlabor hat aus allen<br />

technischen Bereichen Versuche zusammengestellt.<br />

Die Schülerinnen erleben ganz praktisch, wie eine<br />

Brennstoffzelle, eine Dampf-maschine oder eine<br />

Fernmeldestation funktioniert. Sie arbeiten mit<br />

Strom, Solartechnik und erstellen Internetseiten.<br />

Mit Fischer-Technik-Bausätzen entwickeln sie<br />

Roboter, die anschließend von ihnen programmiert<br />

werden. So erfahren sie, wie der Staubsauger aus der<br />

Werbung funktioniert, der selbstständig einen<br />

Raum saugt und sich zum Aufladen seiner Batterie<br />

an seine Ladestation begibt. Mit den eigenen<br />

Händen erbaut und programmiert, macht es den<br />

Mädchen sehr viel mehr Spaß, als <strong>einfach</strong> <strong>nur</strong><br />

zuzuhören.<br />

Inzwischen arbeitet das Frauenprojektlabor auf<br />

unterschiedliche Weise mit 260 Schulen aus Dortmund<br />

und Umgebung zusammen. Es gibt Schulen,<br />

in denen eine Wanderausstellung mit ganz unterschiedlichen<br />

Postern zum Thema „Frauen in technischen<br />

Studiengängen“ zu sehen ist.Andere besuchen<br />

das Frauenprojektlabor und wieder andere<br />

möchten die Mentorinnen und ihre Versuche gerne<br />

in der eigenen Schule haben. In den letzten zwei<br />

Jahren hat das Frauenprojektlabor maßgeblich dazu<br />

beigetragen, dass sich in zwei Realschulen wieder<br />

Mädchen für das Wahlpflichtfach Technik angemeldet<br />

haben. Jedes Jahr erleben die Schülerinnen<br />

Technik zum Anfassen, bevor sie sich für ein<br />

Wahlpflichtfach entscheiden. Der siebte Jahrgang<br />

der Robert-Koch-Realschule besucht in drei<br />

Durchgängen die Fachhochschule und erlebt mit<br />

dem Frauenprojektlabor eine Amazonenrallye.<br />

Diese Rallye, entwickelt vom Technikzentrum<br />

Lübbecke e.V., beinhaltet zehn verschiedene Stationen,<br />

an denen die Schülerinnen mit Holz, Bohrmaschine,<br />

Schmirgelpapier, elektrischen Schaltungen<br />

und Tests sich und ihr Können ausprobieren<br />

dürfen. Schülerinnen der Realschule Crange erleben<br />

diese Rallye in ihrer Schule. Das Frauenprojektlabor<br />

macht sich mit Mentorinnen und<br />

Material auf den Weg und baut die Rallye in der<br />

Schule auf. Noch vor drei Jahren konnte das<br />

Wahlpflichtfach Technik in dieser Schule nicht<br />

stattfinden, weil sich nicht genügend Schülerinnen<br />

und Schüler dafür interessiert haben. Im letzten<br />

Jahr war die Nachfrage so groß, dass die<br />

Schulleitung überlegt hat, statt einer Gruppe sogar<br />

zwei einzurichten.<br />

Auf verschiedenen Messen zur Berufswahl, wie die<br />

job tec vom dortmund project und die Hannover<br />

Messe Industrie, präsentieren die Mentorinnen das<br />

Frauenprojektlabor der Fachhochschule Dortmund.<br />

So werden auch die Wirtschaft und die breite<br />

Öffentlichkeit angesprochen.<br />

Dank dieser Maßnahmen hat es das Frauenprojektlabor<br />

geschafft, den Anteil der weiblichen<br />

Studierenden an der Fachhochschule Dortmund zu<br />

erhöhen.<br />

Frau & Technik 15

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