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Die Untersuchung des immunoliposomalen Targetings von ...

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2.4. Ziele dieser Arbeit<br />

Selektine stellen aufgrund ihrer initialen und zentralen Rolle in der Adhäsionskaskade<br />

der Leukozyten ideale Targetmoleküle für eine gezielte Akkumulation antiinflammatorischer<br />

Wirkstoffe dar. Als Zielstruktur scheint E-Selektin besonders geeignet zu sein, da es im<br />

Gegensatz zu L-Selektin nicht konstitutiv vorliegt, und im Gegensatz zu P-Selektin eine<br />

längere Expressionszeit innerhalb einer Entzündungsreaktion aufweist. Als Wirkstoff-<br />

Transport-Systeme haben sich Liposomen bewährt. Mit dem Einsatz <strong>von</strong> E-Selektin-<br />

Antikörpern als spezifische Ligandstruktur auf der Oberfläche der Liposomen können Drug-<br />

Carrier-Systeme mit höchster Zielspezifität erhalten werden. <strong>Die</strong> Immunoliposomen müssen<br />

dabei zum Erreichen ihrer Zielobjekte nicht das Gefäßsystem verlassen, so dass das Problem<br />

der geringen Extravasation und <strong>des</strong> sich daraus ergebenden Zutritts der Immunoliposomen an<br />

die Liganden der Endothelzellen entfallen würde. Das Gesamtziel dieser Arbeit bestand<br />

einerseits in der Erfassung der Liposomen-Zell-Wechselwirkungen (Bindungs- und<br />

Internalisierungsprozesse) zwischen sterisch stabilisierten selektingerichteten<br />

Immunoliposomen und aktivierten Endothelzellen unter in-vitro-Bedingungen und<br />

andererseits der Beweis der intrazellulären Wirkung der darin verkapselten Stoffe nach<br />

zellulärer Aufnahme durch die Endothelzellen.<br />

In einem ersten Schritt sollten dafür Immunoliposomen hergestellt werden, die einer<br />

späteren Anwendung Rechnung tragend eine sterische Stabilisierung aufweisen. Der Erhalt<br />

der Targetspezifität solcher Vehikel trotz Modifikation mit PEG-Ketten stand dabei im<br />

Vordergrund. Durch den Einsatz unterschiedlicher Typen <strong>von</strong> Kopplungsankern konnten<br />

Erkenntnisse für spätere in-vivo-Einsätze gewonnen werden. In-vitro-Studien zur<br />

quantitativen Ermittlung höchster Bindungsanteile sollten sich anschließen. Dabei wurden<br />

sowohl der Antikörperstatus, der Kopplungsanker und die sterische Stabilisierung der<br />

Liposomen variiert und deren mögliche Abhängigkeit auf Bindungsereignisse untersucht.<br />

<strong>Die</strong> alleinige Akkumulation <strong>von</strong> Immunoliposomen am entzündeten Endothel stellt<br />

noch keinen Garant für das Einsetzen eines therapeutischen Effekts <strong>des</strong> transportierten<br />

Wirkstoffes dar. Deshalb musste in einem zweiten Schritt das Internalisierungsverhalten der<br />

gebundenen Immunoliposomen untersucht werden. <strong>Die</strong> Aufklärung <strong>des</strong> zellulären Aufnahmemechanismus<br />

für selektingerichtete Immunoliposomen wurde als Teilziel formuliert.<br />

Während dieser Arbeiten wurden neue Probleme in Form intrazellulärer Abbaumechanismen<br />

für internalisierte Liposomen sichtbar. Eine spezielle Lipidzusammensetzung sollte die<br />

aufgenommenen Immunoliposomen vor dem Schicksal einer späteren lysosomalen<br />

Degradation bewahren. <strong>Die</strong> Funktions- und Einsatzfähigkeit der sterisch stabilisierten pHsensitiven<br />

Immunoliposomen musste in weiteren <strong>Untersuchung</strong>en erbracht werden.<br />

<strong>Die</strong> Anwendbarkeit dieses Carrier-Systems auf aktuelle antiinflammatorische<br />

Forschungsansätze zeigte, dass ein Einsatz im Rahmen der Gentherapie nicht ohne weitere<br />

Modifizierungen übertragbar ist. Einen Einsatz der sterisch stabilisierten pH-sensitiven<br />

Immunoliposomen als System für erfolgreichen Gentransfer an humanen Endothelzellen<br />

sollte <strong>des</strong>halb als Endziel dieser Arbeit formuliert werden. Für die Umsetzung mussten neue<br />

Herstellungstechniken auf bereits gesicherte Ergebnisse der Bindungs- und<br />

Internalisierungsstudien der Immunoliposomen übertragen und mit diesen verknüpft werden.<br />

Transfektionsversuche sollte abschließend die Wirksamkeit <strong>des</strong> liposomalen Systems<br />

bewiesen können.<br />

2.4. Ziele dieser Arbeit<br />

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