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Die Untersuchung des immunoliposomalen Targetings von ...

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5. Zusammenfassung<br />

Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand in der Targetierung endothelialer Selektine<br />

mit Liposomen. Durch das zeitlich limitierte Vorkommen innerhalb begrenzter Gefäßabschnitte<br />

stellt das vaskuläre E-Selektin in der Entzündungsphase ein hervorragen<strong>des</strong> Target<br />

dar. Im ersten Abschnitt dieser Arbeit sollten die Bindungsereignisse der selektingerichteten<br />

Immunoliposomen an HUVEC untersucht werden. HUVEC dienten dabei als Vertreter<br />

humaner Gefäßendothelzellen. <strong>Die</strong> Bindungsprozesse wurden in vielerlei Hinsicht auf ihre<br />

Abhängigkeit gegenüber verschiedenen Parametern untersucht. So wurden aktivierte<br />

(stimulierte) HUVEC nicht aktivierten Zellen in Bindungsversuchen gegenübergestellt. Zwei<br />

unterschiedliche Arten <strong>von</strong> Kopplungsankern wurden innerhalb der Bindungsstudien unter<br />

Einbeziehung einer späteren sterischen Stabilisierung durch PEG verglichen. Der Antikörper<br />

sollte sich gegenüber den Polyethylenglykoleinheiten nach der Kopplungsprozedur in einer<br />

exponierten Lage befinden. Der Typ 2 der Immunoliposomen konnte dieser Anforderung<br />

gerecht werden. <strong>Die</strong> Bindungsversuche zeigten, dass ein Vorhandensein spezifischer E-<br />

Selektin-Antikörper auf der Liposomenoberfläche und ein Entzündungsstatus <strong>des</strong> Endothels<br />

Voraussetzungen für ein selektingerichtetes Drug Delivery System darstellten. Ein erheblicher<br />

Bindungsvorteil der selektingerichteten Immunoliposomen gegenüber konventionellen<br />

Liposomen (ungekoppelt) bzw. unspezifischen Immunoliposomen konnte ermittelt werden.<br />

Der Bindungsvorteil separat betrachtet steht nicht gleichzeitig für einen Therapieerfolg.<br />

Deshalb wurde im nächsten Schritt die Internalisierung der gebundenen Liposomen in das<br />

Zellinnere der Endothelzellen betrachtet. Der aufgenommene Anteil konnte quantifiziert<br />

werden. Des Weiteren war es möglich, die zellulären Aufnahmemechanismen zu bestimmen.<br />

Mit den Ergebnissen konnte die Anzahl an Liposomen berechnet werden, die für einen<br />

späteren Effekt im Rahmen einer antiinflammatorischen Therapie für die Wirkung verantwortlich<br />

sein werden. Nur ein sehr kleiner Anteil gelangt nach erfolgter Bindung in das<br />

Zellinnere. Um die Liposomen bzw. ihren späteren Inhalt vollkommen intrazellulär zur<br />

Wirkung bringen zu können, sollten weitere <strong>Untersuchung</strong>en folgen. Der Wirkstoff im<br />

Inneren der Liposomen musste dem Zellstoffwechsel verfügbar gemacht werden.<br />

Internalisierte Vesikel werden nach kurzer Zeit intrazellulär verdaut und würden dem<br />

Metabolismus nicht mehr bereit stehen. In anschließenden in-vitro-<strong>Untersuchung</strong>en sollte die<br />

Anwendung sterisch stabilisierter pH-sensitiver Immunoliposomen den lysosomalen Abbau<br />

verhindern. Im Vergleich zu pH-insensitiven Liposomen konnte anhand mehrerer<br />

Experimente der Vorteil der pH-sensitiven Immunoliposomen gezeigt werden. Damit wurde<br />

ein späterer Wirkverlust durch lysosomale Degradation verhindert.<br />

Das Gesamtvorhaben dieser Arbeit richtete sich auch auf die erfolgreiche Kombination<br />

der zuvor optimierten Teilschritte <strong>des</strong> liposomalen Endotheltargetings. Als Ausdruck <strong>des</strong>sen<br />

wurde die Realisierung einer Gentransfektion der Endothelzellen durch die Liposomen<br />

angestrebt. <strong>Die</strong> selektingerichteten Immunoliposomen sollten am Ort der späteren<br />

Entzündung intrazellulär Plasmid-DNA freisetzen können. Zur Kontrolle der Freigabe und<br />

<strong>des</strong> erfolgreichen Einbaus der externen DNA wurden Transfektionsversuche herangezogen.<br />

Da die äußerst geringen Einschlussraten der Liposomen bisher nicht <strong>von</strong> Belang waren,<br />

mussten die Liposomenpräparationen neu charakterisiert werden. Im Zuge der <strong>Untersuchung</strong>en<br />

konnte eine neue Herstellungsmethode entwickelt werden, die die Vorteile <strong>des</strong><br />

effizienten Plasmideinbaus durch Lipoplexbildung innerhalb einer Detergenzmethode zur<br />

Liposomenherstellung mit der Eigenschaft targetspezifischer pH-sensitiver Immunoliposomen<br />

verknüpft. Erste Versuche an Bakterien zeigten diese Vorteile. In einem letzten Arbeitsteil<br />

sollte die Transfektionsfähigkeit an den sonst schwer transfizierbaren HUVEC gezeigt<br />

werden. Hier wurde deutlich, dass eine erfolgreiche Transfektion nur durch die Kombination<br />

mehrerer liposomaler Eigenschaften gelingt. <strong>Die</strong> eingesetzten Liposomen müssen das<br />

5. Zusammenfassung<br />

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