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Die Untersuchung des immunoliposomalen Targetings von ...

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mit dem eingesetzten Inhibitor in Zusammenhang gebracht werden. Der Einsatz <strong>von</strong><br />

Cytochalasin bewirkte bei den ungekoppelten Liposomen und bei den unspezifisch<br />

gerichteten Immunoliposomen eine beachtliche Reduzierung der zellulären Aufnahme um bis<br />

zu 50%, wohingegen die Abnahme der spezifisch gerichteten Immunoliposomen nur bei<br />

knapp 15% lag. Es wird dadurch zum ersten Mal deutlich, dass Unterschiede im Internalisierungsmechanismus<br />

bestehen. <strong>Die</strong> Immunoliposomen, die ihre Bindungsereignisse<br />

hauptsächlich über spezifische Rezeptor-Antikörper-Komplexe ausüben, werden nicht so<br />

stark über aktinabhängige Phagozytoseprozesse aufgenommen. Nichtfunktionalisierte<br />

Liposomen werden dahingehend vermehrt über diesen Aufnahmemechanismus internalisiert.<br />

<strong>Die</strong> Betrachtung der Aufnahmeraten nach erfolgter Reduzierung der zellulären metabolischen<br />

Aktivität zeigt im Vergleich zu unbehandelten Zellen nahezu bei allen Liposomenarten eine<br />

30%-ige Abnahme der Aufnahme durch die Zelle. <strong>Die</strong>se Abhängigkeit wurde schon häufig<br />

untersucht und spiegelt sich in vielen Studien liposomaler Versuche wider [Lee et al. (1993),<br />

Simoes et al. (1999)], wobei klar eine Dosisabhängigkeit dieser Aufnahmereduzierung<br />

festgestellt werden konnte. Hier kann sogar geschlussfolgert werden, dass die Gesamtabnahme<br />

der Internalisierung durch beide Ergebnisse (Antimycin A und Formaldehyd/Natriumazid)<br />

addiert werden kann. So würde die Abnahme durch metabolische<br />

Inhibitoren, die sowohl unspezifische als auch spezifische Internalisierungsprozesse hemmen<br />

können, fast 70% betragen. Eine vollständige Hemmung aller Aufnahmemechanismen durch<br />

die metabolischen Inhibitoren wurde nie gezeigt, was an der Höhe der dafür notwendigen<br />

Konzentration liegt.<br />

Eine Unterscheidung der rezeptorvermittelten spezifischen Internalisierung <strong>von</strong> der<br />

Phagozytose ist durch die Hemmung der physiologischen Funktion einzelner Clathrinmoleküle<br />

möglich. Normalerweise kommt es durch Bindung eines Liganden an einen<br />

Rezeptor auf der Zelloberfläche zur Anreicherung <strong>von</strong> Clathrin aus dem Zytoplasma<br />

innerhalb dieser Bereiche. Es folgt die Bildung so genannter "Coated Pits". In einem weiteren<br />

Schritt werden clathrinabhängig Einschnürungen „Clathrin-coated Pits Vesicles“ entstehen.<br />

Ein Kaliumentzug verhindert die Entstehung eines „Clathrin-coated Pits Vesicles“ und damit<br />

die rezeptorgesteuerte Aufnahme der oberflächig gebundenen Immunoliposomen. Studien an<br />

humanen Fibroblasten zeigten nach einer Kaliumverarmung eine 90%-ige Hemmung der<br />

LDL-Internalisierung [Larkin et al. (1985)]. Bei der Anwendung der Methode innerhalb der<br />

Liposomenaufnahme durch Endothelzellen wurde deutlich, dass vorrangig spezifisch<br />

gerichtete Immunoliposomen auf diesem Weg in das Zellinnere gelangen. Einer Reduzierung<br />

um 60% stand nur eine minimale Abnahme um 10-15% auf der Seite der ungekoppelten<br />

Liposomen gegenüber. <strong>Die</strong> Abnahme der Internalisierung der spezifischen Immunoliposomen<br />

auf das Niveau der ungekoppelten Liposomen machte deutlich, dass nur die spezifischen<br />

Immunoliposomen durch rezeptorvermittelte Aufnahmeprozesse internalisiert wurden.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Endothelzellen im Vergleich zu anderen<br />

Zelllinien (Makrophagen, Krebszellen etc.) eine relativ schlechte Aufnahmetendenz zeigen.<br />

<strong>Die</strong> Internalisierung <strong>von</strong> Liposomen kann zellulär durch verschiedene Prozesse gesteuert<br />

werden. Rezeptorgebundene Immunoliposomen werden einerseits durch rezeptorvermittelte<br />

Endozytose, unspezifisch assoziierte Liposomen andererseits durch Phagozytose<br />

aufgenommen. <strong>Die</strong> Bedeutung der Selektine lässt einen Schwerpunkt in der Bindungsentstehung<br />

erkennen, wohingegen im Aufnahmeprozess kein quantitativ, selektinvermittelter<br />

Vorteil erkennbar ist.<br />

4.2. In-vitro-Studien <strong>von</strong> Liposomen an Endothelzellen<br />

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