Prozessorientierte Sicht - Midrange Magazin
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Qualifiziert digital signierte Dokumente im Unternehmen<br />
Mythen und Fakten<br />
Das Thema ist komplex. Seine Einführung berührt die Umgestaltung eingespielter Prozesse,<br />
verlangt abteilungsübergreifendes handeln, räumt mit lieb gewordenen vorurteilen auf.<br />
In vielen Unternehmen erreicht der Informationsstand über Chancen und Risiken der elektronischen<br />
Signatur gesundes halbwissen – und stagniert.<br />
Das Thema wird nicht zu Ende gedacht.<br />
Rühren daher die Mythen,<br />
die sich darum ranken? Der Versuch,<br />
einen klaren Blick auf die Fakten zu<br />
gewinnen:<br />
„Die digitale Signatur braucht man<br />
für den Versand elektronischer Rechnungen.“<br />
„ … auch für den Versand elektronischer<br />
Rechungen“ wäre korrekt. Hier<br />
finden sich die höchsten Einsparpotentiale.<br />
Dieser Einsatzzweck liegt daher<br />
am nächsten. Digitale Signatur (DS) ist<br />
auch an anderen Stellen unabkömmlich.<br />
Zum Beispiel dort, wo elektronische<br />
Dokumente über Jahre unversehrt<br />
archiviert werden oder ihrem Absender<br />
zugeordnet sein müssen. Das betrifft<br />
neben Rechnungen alle bilanztechnisch<br />
wirksamen Dokumente, Verträge,<br />
Lohndaten. Wer papierlos archiviert,<br />
kann auf DS nicht verzichten.<br />
DNY59, iStockphoto.com<br />
„DS ist technisch komplex. Der Installationsaufwand<br />
ist viel zu hoch!“<br />
DS ist nicht technisch, sondern<br />
inhaltlich komplex. Selbst Experten<br />
können gesetzliche Regelungen, die<br />
verschiedenen Signaturverfahren und<br />
ihre Grundlagen etc. nicht in Kürze erläutern.<br />
Daher der Eindruck der Komplexität.<br />
Die technische Seite ist ein<br />
Kinderspiel.<br />
Wenn ein Unternehmen auf der Basis<br />
seines Anwendungs-Szenarios das<br />
geeignete Verfahren gewählt hat, sind<br />
Installation und Integration in den laufenden<br />
Betrieb mit wenig Software und<br />
geringem Hardware-Einsatz kostengünstig<br />
in Stunden zu realisieren.<br />
„Man kann auch ohne DS elektronisch<br />
versenden“<br />
Kann man, wenn man skrupellos<br />
genug ist. Der Empfänger hat ja den<br />
Schaden. Bei einer Prüfung kann das<br />
Finanzamt von ihm die Vorsteuer zurückfordern.<br />
Doch der Versender ist<br />
Mitwisser und Mitverursacher. Vor dieser<br />
Verantwortung wird man sich nicht<br />
einfach drücken können. Erschreckend:<br />
45 Prozent der großen Unternehmen<br />
und 25 Prozent der KMU geben heute<br />
an, Rechnungen ohne digitales Zertifikat<br />
zu erhalten (Quelle: E-Invoice-<br />
Studie).<br />
„DS ist teuer und eine unnötige<br />
Ausgabe“<br />
Wer auf elektronischen Rechnungsversand<br />
umstellt, spart bei Porto, Druck,<br />
Verfahrenskosten und Transport so viel<br />
ein, dass sich die Investition bereits im<br />
ersten Einsatzjahr bezahlt macht. Je<br />
mehr Dokumente (statt in Papier) elektronisch<br />
realisiert werden, desto höher<br />
die Einsparungen. Der elektronische<br />
Rechnungsversand mit DS lohnt selbst<br />
bei niedrigem Rechnungsaufkommen.<br />
Ein praktischer Rechner, mit dem der<br />
Zeitpunkt der Amortisation individuell<br />
bestimmt werden kann, findet sich unter<br />
Û www.toolmaker.de/DSROI<br />
„Die Akzeptanz bei den Empfängern<br />
ist zu gering“<br />
Eindeutig ein Absender-Mythos.<br />
Schon heute akzeptieren mehr als 60<br />
Prozent der Kunden im B2C-Bereich<br />
elektronische Rechnungen. Im B2B<br />
werden es immer mehr, denn hier findet<br />
ein tief greifender Wandel statt. Unternehmen<br />
optimieren aus wirtschaftlichen<br />
Gründen ihre Prozesse von Papier<br />
auf Elektronik. Sie stellen Belegflüsse<br />
um, scannen eingehende Dokumente,<br />
archivieren elektronisch. Das ist kein<br />
Trend mehr, sondern die kommende<br />
neue Bedarfsstruktur.<br />
„Ihrer Unveränderbarkeit wegen müssen<br />
Dokumente auf optischen Datenträgern<br />
archiviert werden“<br />
In der Tat ein Mythos. Die Unveränderbarkeit<br />
eines Dokuments wird<br />
durch das Verfahren der Archivanwendung<br />
gesichert, nicht durch die Art des<br />
Datenträgers. Die digitale Signatur erübrigt<br />
jedoch jegliche Diskussion über<br />
Datenträger. Sie sichert jedes einzelne<br />
Dokument zweifelsfrei vor Veränderung.<br />
Robert Engel ó<br />
Toolmaker Software gmbH, Kaufering<br />
www.toolmaker.de<br />
01/2009 · MIDRANGE MAgAZIN<br />
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