Prozessorientierte Sicht - Midrange Magazin
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36<br />
TEChNIK & INTEGRATION<br />
IP Telephony und Unified Communications mit Nortel SCS 500<br />
Power Communication<br />
Seit April 2008 gibt es die Möglichkeit, Nortels „Software Communication System 500“<br />
( Nortel SCS 500) auf IBM Power Systemen in einer Linux Partition zu nutzen. Bereits seit<br />
Oktober 2006 war es möglich, die 3Com IP Telephony Suite in einer Linux Partition (Linux für<br />
Power PC) des System i zu nutzen. Dieser Artikel erklärt die neue Option mit Nortel SCS 500.<br />
Nortel hat im April 2008 eine neue<br />
Voice over IP (VoIP) Telephonie-<br />
Lösung für den Mittelstand auf den<br />
Markt gebracht, Nortel SCS 500. Diese<br />
Lösung basiert auf dem SIP-Standard<br />
und ist optimiert für den Einsatz bei<br />
Unternehmen mit ca. 30 bis 500 Telefonnutzern,<br />
kann jedoch bei entsprechender<br />
Hardware auch bis ca. 1000<br />
Benutzer skalieren. Die Lösung ist ein<br />
„Rundum-Wohlfühlpaket“, das soll heißen,<br />
dass sehr viele Funktionen, wie<br />
zum Beispiel die Hochverfügbarkeit,<br />
Voice-Mail („Anrufbeantworter“), ein<br />
Telefonkonferenz-System und ein Contact<br />
Center, aber auch die Integration<br />
mit IBM Lotus Notes und Sametime<br />
(oder auch Microsoft Outlook) in der<br />
Software enthalten sind. Details hierzu<br />
finden Sie im Abschnitt „Die Nortel SCS<br />
500 Lösung“.<br />
Zunächst wurde Nortel SCS 500<br />
für das IBM Power System mit IBM i<br />
angekündigt – da sie auf einem Linux<br />
Kernel basiert, kann sie jedoch grundsätzlich<br />
auf allen IBM Power System<br />
Versionen, auch Power Blades, zum<br />
Einsatz kommen. Wir erklären hier die<br />
Konfiguration und Integration mit dem<br />
IBM i Betriebssystem. Andere Konfigurationen<br />
werden derzeit von Nortel und<br />
IBM getestet und werden im Laufe der<br />
Zeit auch offiziell unterstützt werden.<br />
Was bedeutet eigentlich<br />
IP-Telefonie?<br />
IP-Telefonie ist die Bereitstellung von<br />
Sprachdiensten über das Internet Pro-<br />
MIDRANGE MAgAZIN · 01/2009<br />
tocol (IP), beispielsweise über Local<br />
Area Netzwerke (LAN), über Wide Area<br />
Netzwerke (WAN) oder über das Internet.<br />
IP-Telefonie ist unter mehreren Namen<br />
bekannt, alle meinen im Wesentlichen<br />
dasselbe:<br />
ó IP Telephony<br />
ó Voice/Data Convergence<br />
ó IP PBX<br />
ó VoIP – Voice Over IP<br />
IP-Telefonie ist aber nicht dasselbe<br />
wie Voice over the Internet. Es ist kein<br />
peer-to-peer VoIP, wie z. B. Skype sondern<br />
eine Enterprise-Class Anwendung<br />
(incl. QoS usw.).<br />
Warum IP-Telefonie?<br />
Einer der wichtigsten Gründe ist, dass<br />
IP-Telefonie eine kostensparende Lösung<br />
ist:<br />
ó Zum Beispiel ist nur noch ein Netz-<br />
werk nötig – keine separate Datenund<br />
Telefonverkabelung ist mehr erforderlich.<br />
Wenn Power over Ethernet<br />
(PoE) Switches eingesetzt werden,<br />
sind auch weniger Stromkabel und<br />
Steckdosen erforderlich. Ganz wichtig<br />
ist hier natürlich, dass das Netzwerk<br />
über die nötige Kapazität verfügt, außer<br />
den Daten nun auch noch Sprachpakete<br />
zu transportieren. Um dies sicherzustellen,<br />
sollte auf jeden Fall die<br />
Netzwerkkapazität vor dem Einrichten<br />
einer VoIP Lösung überprüft und,<br />
falls nötig, angepasst werden. Diese<br />
Prüfung wird normalerweise von der<br />
Firma, die die VoIP Umgebung vor Ort<br />
einrichtet, durchgeführt.<br />
ó Eine zentrale IP PBX (Private<br />
Branch Exchange = Vermittlungsanlage,<br />
in unserem Fall das Power System<br />
mit Nortel SCS 500) bedient alle<br />
Telefonbenutzer eines Unternehmens<br />
– und dies gegebenenfalls weltweit.<br />
An entfernten Standorten werden (IP)<br />
Telefone oder Softclient und Headset<br />
am PC/Laptop benötigt, jedoch keine<br />
zusätzliche Vermittlungsanlage.<br />
ó Kostenlose/kostengünstige Fernge-<br />
spräche und/oder Telefonkonferenzen<br />
zwischen verschiedenen Firmenlokationen<br />
und externen Teilnehmern.<br />
ó Produktivitätsgewinn der Mitarbeiter<br />
beispielsweise durch Anwesenheitsfunktionen<br />
im Softclient, Erreichbarkeit<br />
reisender MA auch in anderen<br />
Lokationen/Home Office unter derselben<br />
Telefonnummer usw …<br />
Die Nortel SCS 500 Lösung hat den<br />
Vorteil, dass sie auf offenen Standards<br />
basiert, zum Beispiel ist das Session<br />
Initiation Protocol (SIP), welches das<br />
Standardprotokoll für VoIP ist, nativ unterstützt.<br />
Weitere offene Standards, die<br />
die Nortel Lösung implementiert, sind<br />
Quality of Service (801.1p, 802.1Q),<br />
Power over Ethernet (PoE), Datenkomprimierung<br />
(G.711, G.729) usw. Durch<br />
die Nutzung von SIP können zum Beispiel<br />
auch SIP-Telefone anderer Hersteller<br />
genutzt werden, von welchen<br />
einige bereits von Nortel getestet und<br />
unterstützt sind (z. B. diverse Telefone<br />
der Firma Polycom). Vorhandene analoge<br />
Telefone und Faxgeräte können über<br />
Gateways mit der IP-Telefonie Lösung