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Prozessorientierte Sicht - Midrange Magazin

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integriert werden. Die Integration mit<br />

anderen Anwendungen geschieht ebenfalls<br />

über offene Standards, beispielsweise<br />

die E-Mail Integration über SMTP.<br />

In der Software integriert ist außerdem<br />

eine Hochverfügbarkeitslösung. Dies<br />

bedeutet, dass man einen Backup Server<br />

konfigurieren kann, der im Falle<br />

eines geplanten oder ungeplanten Ausfalls<br />

des primären Servers das Routing<br />

der ein- und ausgehenden Telefonate<br />

übernimmt.<br />

Und warum auf IBM Power System<br />

mit IBM i?<br />

Da viele Geschäftsprozesse auf ein<br />

funktionierendes Telefon angewiesen<br />

sind, macht es natürlich Sinn, die<br />

Telefonie-Software integriert mit einer<br />

hochverfügbaren, sicheren Plattform<br />

wie dem IBM Power System mit IBM i<br />

zu betreiben. Desweiteren erlaubt diese<br />

Konfiguration traditionelle Geschäftsanwendungen<br />

und die Telefonie-Lösung<br />

„in einer Box“ zu betreiben. Die Telefonie<br />

Software wird in einer Linux Partition<br />

auf dem IBM Power System installiert.<br />

So können entweder bisher nicht<br />

genutzte System-Ressourcen verwendet<br />

werden oder ein bestehendes System<br />

wird nach Bedarf (Sizing!) mit Hauptspeicher<br />

und Festplatte erweitert, um<br />

die Telefonie Partition hinzuzufügen.<br />

Es besteht aber selbstverständlich auch<br />

die Möglichkeit ein dediziertes System<br />

hierfür einzusetzen (und eventuell die<br />

Backup Telefonieumgebung einem bestehenden<br />

System hinzuzufügen).<br />

Die Hardwareanforderungen sind<br />

relativ gering, so werden minimal 600<br />

CPW (0.2 Prozessoreinheiten), ca. 2 GB<br />

Hauptspeicher, 15 GB Plattenspeicher<br />

sowie 1 Ethernet Adapter im System benötigt<br />

– damit kann diese Lösung selbst<br />

auf den kleinsten Power System Modellen<br />

zum Einsatz kommen. Die tatsächlichen<br />

Anforderungen hängen von den<br />

genutzten Funktionen und der Anzahl<br />

der Benutzer ab. Vor allem, wenn ein<br />

bestehendes System genutzt werden<br />

soll, muss ein kundenspezifisches Si-<br />

zing durchgeführt werden (durch den<br />

IBM oder Geschäftspartner Vertrieb).<br />

Trotz der hohen Systemverfügbarkeit<br />

des IBM Power System mit IBM i<br />

sollte man sich auf jeden Fall über eine<br />

Backup Lösung für eine solch wichtige<br />

Anwendung wie das Telefonieren Gedanken<br />

machen. Das kann entweder<br />

ein Backup Telefonie System sein oder<br />

z. B. ein ganz normaler traditioneller<br />

Telefonanschluss, der parallel für den<br />

Notfall beibehalten wird.<br />

SIP-Grundlagen: SIP-Adressierung,<br />

SIP-Signalling<br />

Jedes Endgerät (egal ob Telefon oder<br />

ein PC mit Softclient) bekommt eine IP<br />

Adresse. Jeder Benutzer bekommt eine<br />

SIP-Adresse, diese sieht ähnlich aus wie<br />

eine E-Mail Adresse plus „SIP:“. Zum<br />

Beispiel: SIP:fritzchenmueller@abc.<br />

com. Normalerweise wird aber nicht<br />

der Name sondern die Telefonnummer<br />

eingesetzt, also SIP:12345@abc.com.<br />

Eine Verbindung zwischen den Endgeräten<br />

basiert zwar auf der SIP-Adresse,<br />

die Benutzer rufen einander jedoch<br />

über die normale Anschlussnummer an<br />

(also 12345) und die SIP-Geräte fügen<br />

alle weiter benötigten Informationen<br />

hinzu.<br />

Zunächst muss sich ein Benutzer<br />

mit seiner SIP-Adresse an mindestens<br />

einem Endgerät anmelden (die Zugangsdaten<br />

sind normalerweise im Telefon<br />

bzw. Softclient gespeichert). Man<br />

kann sich mit derselben SIP-Adresse<br />

an mehreren Endgeräten anmelden,<br />

z. B. könnte sich ein EDV-Mitarbeiter an<br />

einem Telefon/Softclient im Büro, im<br />

Maschinenraum und in einem Besprechungsraum<br />

anmelden. Wird dann die<br />

entsprechende Rufnummer gewählt,<br />

klingeln alle Telefone gleichzeitig und<br />

der Angerufene nimmt das Telefon ab,<br />

das am Besten passt.<br />

Die Telefonie-Software auf dem Server<br />

hält eine Verbindungstabelle vor,<br />

in welcher die SIP-Adressen den IP<br />

Adressen der entsprechenden Endgeräte<br />

zugeordnet werden. Wird nun die<br />

Telefonnummer 12345 gewählt, so geht<br />

diese Anfrage zunächst an den Server<br />

(es wird eine INVITE Message an die<br />

IP-Telefonie Anwendung gesendet),<br />

dort werden auf Basis der Verbindungstabelle<br />

die IP Adressen der entsprechenden<br />

Endgeräte zugeordnet und<br />

der Anruf an diese Geräte geroutet (die<br />

Telefonie-Anwendung sendet nun eine<br />

INVITE Message an die Zieladresse –<br />

diese INVITE Message geht zu allen<br />

Geräten, die derzeit auf die SIP-Adresse<br />

des Angerufenen registriert sind). Wird<br />

der Anruf entgegengenommen, antwortet<br />

die Zieladresse mit einer „200 OK“<br />

Message. Das ist das Zeichen für die Telefonie-Software,<br />

dass die Verbindung<br />

hergestellt ist.<br />

Die tatsächliche Telefonverbindung<br />

wird von Endgerät zu Endgerät aufgebaut,<br />

das bedeutet, sobald die Verbindung<br />

besteht, ist keine Last mehr<br />

auf dem Server. Kann ein Anruf nicht<br />

entgegengenommen werden, kann der<br />

Anrufer eine Nachricht (Voice-Mail)<br />

hinterlassen und das Endgerät wird einen<br />

entsprechenden SIP-Status-Update<br />

erhalten (es geht z. B. das „Message<br />

waiting“ Lämpchen am Telefon an).<br />

01/2009 · MIDRANGE MAgAZIN<br />

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