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asphalt 05/18

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Meinung<br />

1<br />

Aufbruchszeit<br />

für die Infrastruktur<br />

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur<br />

Foto: andreas-scheuer.de<br />

Bewegungsfreiheit und Mobilität sind die Kraftstoffe einer pulsierenden Wirtschaft und Kern einer freien<br />

Gesellschaft. Dies zu gewährleisten, ist unsere Aufgabe.<br />

Wir machen deshalb die 19. Legislaturperiode zu einer neuen Aufbruchszeit für die Infrastruktur. Mit<br />

unserem Investitionshochlauf ist es uns gelungen, die jahrelange Finanzierungslücke für die Infrastruktur<br />

zu schließen und die Grundlage dafür zu schaffen, dass wir heute mehr denn je investieren können. Rund<br />

14,1 Milliarden Euro sieht der Etat 20<strong>18</strong> für die klassische Infrastruktur vor. Es ist erneut der größte Investitions-Etat<br />

des Bundes.<br />

Wir nehmen dabei gleichberechtigt alle Verkehrsträger in den Blick. Ein Schwerpunkt unserer Investitionen<br />

ist mit 7,1 Milliarden Euro aber nach wie vor die Straße. Unser Land braucht sichere und leistungsfähige<br />

Straßen heute mehr denn je – das zeigt das Verkehrswachstum der Zukunft. Bis 2030 wird der Personenverkehr<br />

auf unseren Straßen um 10 Prozent zulegen und der Lkw-Güterverkehr sogar um 39 Prozent.<br />

Damit unsere Rekordmittel auch effizient und gezielt eingesetzt werden, haben wir 2016 den Bundesverkehrswegeplan<br />

2030 vorgestellt. Er hat ein Volumen von über 270 Milliarden und umfasst mehr als 1.000<br />

Projekte in ganz Deutschland. Im Vergleich zum BVWP 2003 haben wir unseren Anteil beim Neu- und Ausbau<br />

von Straßen um fast 80 Prozent gesteigert – von 6,79 Milliarden Euro auf 12,2 Milliarden Euro.<br />

Der Unterschied zwischen dem neuen BVWP 2030 und seinen Vorgängern: Wir geben ihm mit unseren<br />

Rekordmitteln zum ersten Mal eine realistische Finanzierungsperspektive. Wir können den BVWP so, wie er<br />

ist, auch umsetzen. Dafür hat der Deutsche Bundestag 2016 den Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen<br />

beschlossen und alle wichtigen Projekte als prioritär eingestuft. Das bedeutet: In Deutschland wird gebaut<br />

wie kaum zuvor.<br />

Dennoch stehen wir vor einer absurden Situation: Mit unseren Rekordmitteln und der klaren Ausbaustrategie<br />

könnte sogar noch mehr gebaut werden. Das ist aber nicht der Fall. Der Rückfluss nicht ver bauter<br />

Bundesmittel für die Bundesfernstraßen ist zu hoch und die Baufreigaben sind bundesweit ungleich<br />

verteilt. Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Das Nadelöhr sind nicht mehr die Finanzen, sondern die<br />

Planungen.<br />

Wir wollen das ändern und haben dafür zwei schlagkräftige Instrumente gefunden. Wir treiben erstens mit<br />

der Reform der Bundesfernstraßenverwaltung die größte Veränderung in der Geschichte der Autobahnen<br />

voran und ordnen das System komplett neu. Der Bund wird künftig Planung, Bau, Betrieb, Erhalt und<br />

Finanzierung unserer 13.000 Kilometer Autobahnen übernehmen. Dazu gründen wir eine Infrastruktur-<br />

Gesellschaft mit zehn regionalen Niederlassungen und das Fernstraßen-Bundesamt.<br />

Das zweite Instrument ist das Planungsbeschleunigungsgesetz. Mit dem Gesetz wollen wir Doppelprüfungen<br />

vermeiden, Schnittstellen einsparen, Standardisierungen ermöglichen, Verfahren effizienter gestalten<br />

und mehr Transparenz schaffen.<br />

Das ist unser starkes Paket für ein kräftiges Infrastruktur-Upgrade in Deutschland. Die Asphalt verarbeitende<br />

und produzierende Industrie wird dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. Ich freue mich auf die<br />

Zusammenarbeit.<br />

Ihr<br />

Andreas Scheuer MdB,<br />

Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

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