Chef de Cuisine 03 2012 - Intergast
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Sebastian Kuffl er und Christian Müller,<br />
Küchenchef im Seehaus München<br />
„Hohe Qualität, konstanter<br />
Service – alles an<strong>de</strong>re ist<br />
Firlefanz.“<br />
Herr Kuffl er, welchen Stellenwert<br />
nimmt <strong>de</strong>r Bereich Catering bei<br />
Kuffl er ein?<br />
Kuffl er: Zu einem guten Service gehört<br />
<strong>de</strong>r Bereich mittlerweile dazu.<br />
Die Kun<strong>de</strong>n verlangen einfach danach.<br />
Wenn man die Möglichkeiten<br />
und das Equipment dazu hat, sollte<br />
man es auch nutzen.<br />
Was bieten Sie Ihren Kun<strong>de</strong>n?<br />
Kuffler: Wir versuchen die Wünsche<br />
unserer Kun<strong>de</strong>n zu erfüllen.<br />
Wenn ein Gast indonesische Küche<br />
verlangt, dann überlegen wir,<br />
wie wir das umsetzen können. Von<br />
<strong>de</strong>n Speisen über die Dekoration bis<br />
hin zur Einrichtung planen wir alles<br />
durch und richten die Veranstaltung<br />
danach aus. Unser Vorteil ist, dass<br />
wir vor allem für spezielle Län<strong>de</strong>rküchen<br />
entsprechen<strong>de</strong> Fachleute haben.<br />
Herr Müller beispielsweise war<br />
als jüngster Küchenchef jahrelang<br />
auf <strong>de</strong>r MS Deutschland unterwegs.<br />
Was haben Sie dort gelernt?<br />
Müller: Zum einen viel über die Küchen<br />
und Zubereitungsarten <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />
Län<strong>de</strong>r. Dieses Wissen<br />
lasse ich beim Kochen mit einfl ießen.<br />
Vor allem aber habe ich Flexibilität<br />
gelernt. Ich kann fl exibel auf<br />
Kun<strong>de</strong>nwünsche reagieren und weiß<br />
mit ziemlicher Sicherheit, was <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong> will, wenn er ein bestimmtes<br />
Gericht verlangt. Es gibt Stammkun<strong>de</strong>n,<br />
die kommen zweimal die Woche<br />
zu uns ins Seehaus und wollen sich<br />
nur von mir bekochen lassen. Die bestellen<br />
auch nicht von <strong>de</strong>r Speisekarte,<br />
son<strong>de</strong>rn suchen sich wie bei Mutti<br />
zuhause aus, was sie essen wollen.<br />
Ist das <strong>de</strong>r Grund, warum Sie so<br />
viele Stammgäste haben?<br />
Kuffl er: Einer <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>. Unsere<br />
Gäste wissen eben, egal in welches<br />
unserer Restaurants sie gehen, sie<br />
wer<strong>de</strong>n überall mit gleichbleiben<strong>de</strong>r<br />
Kuffl er-Qualität belohnt. Konstanz<br />
ist auch wichtig. Viele unserer Mitarbeiter<br />
sind schon lange bei uns<br />
tätig, so dass die meisten Kun<strong>de</strong>n<br />
einen persönlichen Bezug zu ihnen<br />
entwickelt haben. Und umgekehrt.<br />
Welche Kun<strong>de</strong>n möchten Sie<br />
ansprechen?<br />
Kuffl er: Wir haben sehr seriöse Gäste,<br />
kein Schickimicki-Publikum, das<br />
heute zu uns kommt und morgen<br />
woan<strong>de</strong>rs hinrennt. Man muss auch<br />
ganz ehrlich sagen: Wir sind kei-<br />
MANAGEMENT<br />
Interview<br />
ne Trendsetter und wollen das auch<br />
nicht sein. Wenn ein neuer Cocktail<br />
herauskommt, sind wir die letzten,<br />
die ihn übernehmen. Wir bleiben<br />
eher bei unseren Werten. Das beinhaltet<br />
aber nicht, dass wir nie etwas<br />
Neues ausprobieren o<strong>de</strong>r wagen. Im<br />
Gegenteil. Insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
von Betriebskonzepten war<br />
mein Vater schon früher Vorreiter<br />
und ist es bis heute.<br />
Die Bindung zu Ihren Kun<strong>de</strong>n hat<br />
also oberste Priorität. Ist dies das<br />
Geheimnis von Kuffl er?<br />
Kuffler: Die Bindung zu unseren<br />
Kun<strong>de</strong>n ist wichtig, aber vor allem<br />
auch die Bindung zu <strong>de</strong>n Mitarbeitern.<br />
Mein Vater besucht immer noch<br />
in regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n alle Betriebe,<br />
re<strong>de</strong>t mit <strong>de</strong>n Stammgästen,<br />
re<strong>de</strong>t mit <strong>de</strong>n Mitarbeitern, setzt sich<br />
hin und isst eine Kleinigkeit. Diese<br />
familiäre Atmosphäre überträgt sich<br />
auch nach außen. So fühlen sich die<br />
Gäste wohl – da braucht man nicht<br />
viel „Drumherum“. �<br />
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